00:00:00: Wenn Sie nach Subvention fahren, wird Ihnen jeder Landwirt sagen, ich bin eigentlich
00:00:04: landwirtschaftliche Unternehmer, ich will keine Subvention haben, sondern ich will eigentlich
00:00:08: aus dem Markt heraus bezahlt werden.
00:00:11: Glas klar. Der Politik-Podcast der Gelsenwasser AG nimmt Sie mit auf eine spannende und
00:00:17: erfrischende Reise in eine blau-grüne Welt.
00:00:20: Mitten im Ruhrgebiet spricht Arndt Bern mit seinen Gästen über aktuelle Themen aus Energie,
00:00:25: Umwelt und Klimapolitik. Viel Vergnügen.
00:00:28: Die Landwirtschaft ist auch für uns in NRW hier besonders wichtig. Sie versorgt die heimische Bevölkerung.
00:00:35: Sie wird aber auch in Teilen durch Subventionen geschützt, das ist klar.
00:00:39: Und gegen die Einträge in das Gründen, gegen die Gewässer ist viel getan worden in der letzten
00:00:45: Zeit, in den letzten Jahren, eines unserer Dauerthemen, was wir immer hatten.
00:00:49: Aber natürlich sind Nitrat- und Pflanzenschutzmittel weiterhin Themen für uns hier in der Wasserwirtschaft.
00:00:55: Können wir noch mehr tun? Können wir insgesamt auch vielleicht für die Landwirtschaft was
00:01:00: tun? Ist das Limit erreicht? Können Landwirtschaft und Wasserversorgung nun nachhaltig nebeneinander
00:01:06: existieren? Geht das im Grunde überhaupt? Und insgesamt die Wasserpolitik? Wie muss
00:01:12: sich die Wasserpolitik in NRW entwickeln? Das sind Dinge, die ich heute mit meinem
00:01:18: Gast gerne diskutieren würde. Ich freue mich, dass ich bei Dr. Nollten hier im Landtag sein darf.
00:01:25: Dr. Nollten hat Agrarwissenschaften studiert in Bonn. Er war dann bei der Weiterbildungseinrichtung
00:01:33: des Deutschen Bauernverbands. Er ist seit vielen Jahren, seit 1985, genau Mitglied der CDU.
00:01:40: Das im Kreis Dürren sehr aktiv in vielen Funktionen auch nah an der Wasserwirtschaft.
00:01:47: Er ist seit vielen Jahren Mitglied hier im Umweltausschuss im Landtag NRW, in dem ich sein darf.
00:01:54: Und er ist eine maßgebliche Stimme seit Jahren für unsere Gewässerfragen hier. Lieber Dr. Nollten,
00:02:00: ich freue mich sehr, dass ich heute Morgen hier bei Ihnen sein kann im Landtag. Ja,
00:02:04: guten Morgen Herr Dr. Bär. Herr Dr. Nollten, wir machen das normalerweise so, dass sich der
00:02:11: Gast mal kurz selber vorstellt. Vielleicht stellen Sie sich doch mal vor und dann schon mit Blick auf
00:02:18: die Frage, warum Sie eigentlich Politik mittlerweile machen. Ja, es kann bei Ihnen schon
00:02:24: so, als wenn ich schon Jahrzehnte in vielen Bereichen unterwegs bin. Ich komme gar nicht aus der
00:02:28: politischen Jugendarbeit, sondern aus der kirchlichen Jugendarbeit. Und ja, nachdem es da Probleme gab
00:02:35: mit dem Fahrer vor Ort, bin ich vom Bürgermeister angesprochen worden. Und dann bin ich damit Anfang
00:02:40: 20 in die CDU eingetreten und habe dann so die ganz übliche Menendat immer so despektilig die
00:02:44: Ochsentur gemacht. Also Sachkuniger Bürger im Gemeinderat, dann Ratsvertreter, dann bin ich
00:02:50: gefragt worden, ob ich in den Kreisdag rein gehe, dann bin ich in den Kreisdag rein gegangen und
00:02:55: bin dann mit und mit in die regionalen Gremien hinein. Also zum Beispiel in den Verbandsrat vom
00:03:02: Wasserverband Eifel Hohr um den direkten Wasserbezug da schon mal zu diskutieren. Das bin ich jetzt
00:03:06: schon etwa 15 Jahre und heute dann auch im Regionalrat, wo wir ja auch wasserwirtschaftliche
00:03:14: Fragen bezogen auf den Regionalplan diskutieren. Also so kommt man dann in die einzelnen Bereiche
00:03:21: rein und in den Landtag bin ich eigentlich jetzt auch noch nicht so lange aktiv. Er ist seit 2017.
00:03:28: 2017, ne? 2017. Und das gab es sich eben, weil ich in der Kreisdagsfraktion schon damals stellvertretender
00:03:38: Fraktionsvorsitzende war und als mein Vorgänger sagte, also ich bin jetzt Anfang 60, ich möchte jetzt
00:03:43: nicht nochmal für dieses Amt zur Verfügung stehen, bin ich angetreten, da hat es eine interne
00:03:49: Diskussion gegeben und es ist ein ländlicher Wahlkreis, dünren bis runter an die Rheinland-Pferdische
00:03:55: Grenze, also auch den Südteil des Kreises Euskirchen habe ich bei mir im Wahlkreis und da sucht man
00:04:01: einen mit einem ländlichen Profil und da ist der Agralkonom, der dann noch viele Anknüpfungen
00:04:06: zu Punkte hat zur ländlichen Entwicklung zur Wasserwirtschaft vielleicht gar keine so schlechte
00:04:11: Entscheidung gewesen. Also deswegen bin ich eben jetzt auch in der zweiten Periode hier unterwegs
00:04:17: und jetzt auch Umweltpolizeisprecher der CDU-Fraktion. Das stimmt, also ich mich vorbereitet habe,
00:04:22: ist mir aufgefallen, dass sie noch gar nicht so wahnsinnig lange im Landtag sind, das mag aber
00:04:28: daran liegen, dass sie immer sehr präsent sind, also dass sie auch in den Fragen, die uns beschäftigen,
00:04:34: immer sehr meinungsstark sind. Haben sie die, ihre Entscheidung in den Landtag zu gehen bereut
00:04:40: bislang oder haben sie den Eindruck, dass sie sind da angekommen, dass ist für sie etwas, was sie
00:04:44: jetzt lange machen oder noch länger machen können? Ich bin gerne hier, aber angekommen würde jetzt
00:04:52: bedeuten auf einer langen Lebensperspektive hingezielt definitiv nicht, aber wäre natürlich...
00:04:58: Als Endstatt schon was nicht gemeint hat. ...in der Kommunal, ich weiß nicht, also deswegen ich wollte jetzt nicht bis zum Lebensende hier sein,
00:05:05: das ist, das meinte ich jetzt. Nein, aber man hat natürlich, wenn man politisch gestalten will,
00:05:12: sucht man nach den Möglichkeiten zu gestalten, die sind einfach hier und deswegen bin ich auch gerne hier,
00:05:17: da ist keine Frage. Ich werde jetzt irgendwann 60 insofern, also werde ich sicherlich keine 20
00:05:24: Jahre mehr im Landtag sein, also es ist immer eine überschaubare Zeit und ja, ich freue mich über
00:05:32: die Tätigkeiten hier, die mache ich auch sehr, sehr gerne, wobei das natürlich auch insgesamt für
00:05:38: gerade für den Wahlkreis Abgeordneten immer ein sehr zeitintensives Engagement ist. Sieben Tage
00:05:44: die Woche, denn der Wahlkreis würde gerne auch seinen Abgeordneten sind, ist ja nicht nur die
00:05:50: inhaltliche Arbeit in bestimmten Themen, wo man mit eigenen Anträgen, mit einzelnen Initiativen,
00:05:56: wo man über die Arbeit in Enquete-Kommissionen und so weiter inhaltliche Schwerpunkte gerne mit
00:06:03: anderen setzen möchte, sondern es ist natürlich auch die Arbeit im Wahlkreis, die Probleme bei den
00:06:09: Unternehmen, bei Verbänden, bei den Kommunen und so weiter, die dann ja auch mit verfolgt werden
00:06:15: müssen und der Bürger will natürlich auch ein Stück weit seinen Abgeordneten auch mal erleben,
00:06:19: im Karneval auf dem Schützenfest und so weiter und das ist dann schon, das schlaucht dann schon
00:06:26: über die Zeit. Sie haben Karneval angesprochen, ich kenne das ja auch noch aus meiner Vergangenheit,
00:06:31: reinische aus der rheinischen Region nicht wegzudenken, machen Sie viel fort, im Karneval und in
00:06:37: Brauchtümern? Also ich bin mit einer Frau verheiratet, ich bin in einem Karnevalsverein und in
00:06:44: einem Schützenverein, ich gehe gerne zu den Karnevalsveranstaltungen, habe im Augenblick das
00:06:48: Problem, dass wenn ich, also ich gehe aufs Freitag, Samstag, Sonntag, habe aber nicht die Chance bei
00:06:53: allen Karnevalsvereinen bei mir im Wahlkreis, ich habe über 40 entsprechende Vereinigungen und
00:07:00: Vereine bei mir vor Ort, ich kann nicht bei allen auftauchen, es ist ja denn ich würde nur reinspringen
00:07:08: und winken und das ist jetzt auch nicht meine Art diesen Respekt dann auch zu zeigen, denn darum
00:07:13: geht es eigentlich, wenn ich Karnevalssitzungen besuche, dass ich Respekt zeige vor der Arbeit,
00:07:17: die die anderen das ganze Jahr überleisten. Wie eben denn, also wenn Sie den Kreis auch speziell
00:07:23: ansprechen, reinischer Kreis, es sind ja eine Eifel, kann man auch sagen, ist auch Teil des Kreises,
00:07:29: muss man auch über das Thema Hochwassersprechen normalerweise, wir haben jetzt, also wir nehmen
00:07:37: im Januar auf, 2024, wir haben jetzt gerade eine Phase hinter uns, die sich so ein bisschen beruhigt
00:07:44: wieder, also wir haben doch einiges an Hochwassersituationen gehabt, nicht so stark wie in Niedersachsen,
00:07:49: aber naja, an der Ruhr haben wir schon relativ genau gemonitort, wie es jetzt weitergeht.
00:07:55: Das Hochwasserthema ist aber nicht nur 2021, sondern jetzt auch wieder eines bei Ihnen im Kreis,
00:08:03: wie ist die Lage im Moment da? Also mein Wahlkreis hat den Südkreis Dürren, der ist geprägt,
00:08:10: da ist das ja hinter den Tatsperren liegt, wir haben die große Ruhrtatsperre, Ruhr ohne Haar,
00:08:15: ich bin immer froh, wenn man vermeidet den Begriff Eifelruhr, weil ich die andere Ruhr mithaar
00:08:20: ja auch nicht als Westfalenruhr bezeichne. Also es führt zu großer Verwirrung bei uns,
00:08:25: man muss sich zugeben. Ja, nichtsdestotrotz, sie heißt halt einfach nur Ruhr, wir liegen
00:08:31: halt hinter den Tatsperren, insofern haben wir was die Überflutungsgefahr angeht,
00:08:36: eigentlich nicht so sehr die Probleme, weil wir eine kontrollierte Abgabe haben aus den Tatsperren
00:08:40: heraus, wir sind selbst in dem Hochwasserereignis 2021 nur ganz kurzzeitig und auch nur mit minimalen
00:08:48: Mengen in die Hochwasserentlastung hineingegangen, also unser Tatsperrensystem aus verschiedenen
00:08:53: Tatsperren, Of-Tatsperren, Old-Eff-Tatsperre, Ruhrtatsperre, die Schwammeneuertatsperre und
00:09:00: den Obersee hat doch in den Bereichen über 50 Millionen Kubikmeter aufnehmen können und insofern
00:09:08: ist es bei uns etwas ruhiger, natürlich haben wir in den flussnahen Bereichen auch durch den
00:09:13: Anstieg des Grundwassers feuchte Keller und so weiter, also das ist in der Tat so auch mussten die,
00:09:19: musste der Hohofer Radwicht gesperrt werden, also in dem Bereich eigentlich ziemlich ruhig. Etwas
00:09:25: anders ist es jetzt in meinem Auskirchener Teil des Wahlkreises an Ofd und Oleff, die waren eben
00:09:32: auch sehr stark betroffen in der Flut im Juli 2021, also die Bilder von Schleiden, von Gemünd,
00:09:38: von Kall, sind auch bundesweit über die Medien gegangen. Da waren jetzt auch, wo man sagte,
00:09:47: ist die Hochwassermarke zwei Überschritten, das ist jetzt weniger die Frage, Technik gab es keine
00:09:53: Probleme, aber was macht das mit den Menschen, die vor zweieinhalb Jahren eben dieses große Hochwasser
00:10:00: erlebt haben? Und immer dann, wenn starker Regen da ist, wenn die Flüste dann ansteigen, dann kommen
00:10:06: die Bangen nachfragen, dann merkt man die Unsicherheit und da ist es gut, dass der Wasserverband Eifel
00:10:12: Ruhr über seine Webseite und über die Medien auch immer transportiert, ihr könnt bei uns die
00:10:17: Pegelstände eins zu eins direkt abrufen, wir informieren über die Zuläufe in die einzelnen
00:10:24: Tatsperren, über die Pegelstände an den einzelnen Gewässern. Wir gucken immer nach den materiellen
00:10:31: Schäden, aber ich darf sagen, mit der Psyche der Menschen hat das sehr, sehr, sehr viel getan,
00:10:36: oder werden wir auch länger daran arbeiten müssen, als uns das heute bewusst ist. Das glaube ich,
00:10:41: ich hatte mal einen Podcast mit Herrn Becker, einem Ingenieur, der mitten im Ahrteil seinen Büro hatte,
00:10:49: der das sehr eindrucksvoll geschildert hat, also insbesondere natürlich die Wochen kurz danach,
00:10:56: aber auch diesen psychologischen Effekt, der immer noch da ist bei den Menschen, die betroffen waren,
00:11:02: bei jedem Regentropfen, der so runterkommt. Kann man wasserseitig sagen, dass die Tatsperren
00:11:07: da ein Stück weit geholfen haben, weil sie gesteuert haben, bekommt der Gedanke gerade durch den Kopf,
00:11:14: weil wir haben es in der letzten Folge mit Professor Jardin diskutiert, der mich bei der Ruhe mit Haar
00:11:21: so ein bisschen eingenordet hat, weil er meinte, es hilft nicht zu 100 Prozent, weil natürlich nur
00:11:26: ein Teil überhaupt über die Tatsperren läuft, weiß nicht, wie das bei ihnen an den Flüssen dann ist,
00:11:32: aber es hilft schon ein Stück weit, dass man steuern kann über die Stände in der Tatsperren.
00:11:36: Genau so ist das, also die Zerstörungen in dem Bereich der Orft und der OLEF kamen nicht aus,
00:11:42: zum Beispiel aus der OLEF selber, weil die OLEF Tatsperre hatte seinerzeit einen Zulang von über 37
00:11:50: Kubikmeter pro Sekunde und die Abgabe lag bei einem halben Kubikmeter. Das waren dann Riefer Scheiterbach
00:11:56: und Prehtbach und Blattesbach, die entsprechend die Wassermengen von den Hängen dann Richtung
00:12:03: die Siedlungskerne geführt haben. Aber wenn wir zusätzlich noch die 37 Kubikmeter gehabt hätten
00:12:10: pro Sekunde aus der OLEF, dann wären die Schäden noch ganz andere gewesen und auch so haben wir
00:12:15: die historischen Höchststände nahezu verdoppelt, in Gemünd stand das Wasser auch 6,5 Meter über
00:12:21: im Begel. So und insofern hat Teilbereich die nicht erfasst sind. Wir werden uns auch nach meiner
00:12:28: festen Überzeugung überlegen müssen. Wir alle versuchen Wasser in der Fläche zurückzuhalten,
00:12:34: wenn eben eine hohe OLEF Energie da ist, wenn ich also die entsprechenden Teller habe, ob ich
00:12:40: nicht an einem ein oder anderen Tal auch mal wieder eine Tatsperre baue. Dass ich sie die ganzen
00:12:49: Jahre in den Regionalplänen als Ersatztalsperrenstand auch da aufgeführt habe. Heißt ja, ich habe mich
00:12:55: theoretisch mal damit beschäftigt. Wenn ich aber jetzt sehe, dass ich mehr Druck, Trockenheit im
00:13:00: Sommer habe und stark regende Ereignisse, dann ist auch die Frage, ist der Bau einer Tatsperre
00:13:06: nicht auch eine Option neben den anderen. Ich will also jetzt nicht den technischen Hochwasserschutz
00:13:11: massiv nach vorne bringen, aber es ist eine Option und beim Wasserverband Eifel Rohr prüfen
00:13:17: wir gerade auch sehr intensiv, ob wir bei der Platte-Spar-Tatsperre, die zumindest die kleinere
00:13:22: Lösung nicht angehen, um dann noch eben einen Baustein zur Sicherheit bei stark regener Ereignissen
00:13:28: da auch zu realisieren. Ja, das ist schon spannend, wie sich das jetzt entwickelt im Nachgang der
00:13:36: letzten Ereignisse, aber es ist kein Geheimnis, dass eine Tatsperre natürlich eine Steuerungsmöglichkeit
00:13:44: dafür hätte und dass man das diskutieren muss, auch wenn es natürlich umweltpolitisch eine
00:13:51: schwierige Diskussion ist im Moment noch. Aber ich finde, man merkt daran, wie sich die letzten
00:13:56: Jahre entwickelt haben, das hätte man vor ein paar Jahren gar nicht vorbringen können, aber wenn man
00:14:01: jetzt sieht, was doch für ein Bedarf ist und wir kriegen ja vermutlich auch häufiger Hochwassereignisse,
00:14:07: so wie ich das verstehe. Also wenn das jetzt alle zwei Jahre so ist, müssen wir uns ja was einfallen
00:14:11: lassen. Oder wie ist die im Landtag, wie ist so die Langfrist-Strategie, um das Thema stark
00:14:17: regen zu gucken? Also ich glaube, wir müssen uns darauf vorbereiten, ich warne allerdings davor,
00:14:21: jetzt immer so direkt in den Krisenmodus da rein zu gehen und eine Panik dazu erzeugen,
00:14:28: so ein Ereignis wie 2021 kann sich wiederholen. Also auch, wenn ich sage, es war jetzt ein 1000-Jährig
00:14:35: oder in Teilen ein 10.000-Jähriges Ereignis, dann kann es dann eben bei entsprechenden Veränderungen
00:14:40: zum 500-Jährigen Ereignis werden oder zum 200-Jährigen. Das heißt jetzt nicht,
00:14:44: dass wir ihn 200 Jahre schon mal für das Jahr 2021 schon mal im Kalender Hochwasser in dieser
00:14:51: Stärke davor merken können, sondern das heißt ja immer nur mit einer nächsten Wahrscheinlichkeit.
00:14:55: Das sind theoretische Eintreffens-Wahrscheinlichkeiten. Das heißt, wir müssen uns natürlich damit
00:15:00: auseinandersetzen. Aber um ehrlich zu sein, das haben wir eigentlich in den Wasserverbänden und in
00:15:05: den Kommunen auch in der Vergangenheit schon in Teilen gemacht. Müssen es jetzt natürlich noch
00:15:10: sehr viel stärker in den Blick nehmen. Die Frage, die sich mir da herstellt, ist die Frage, die
00:15:17: Erkenntnis, die ich habe, wie schnell Krieg ich es in die praktischen Maßnahmen überführt,
00:15:21: wenn es um Planung und Genehmigung von solchen Maßnahmen geht. Und wie würdest du die Frage
00:15:26: beantworten? Also ich hätte da eine Antwort für im Moment dazu, aber ich muss ja nicht
00:15:30: hier selbst sein. Ich vermute aber mal, dass es die gleiche ist, dass es zu langsam geht,
00:15:34: dass wir in diesen Genehmigungsverfahren deutliche Beschleunigungen brauchen. Das betrifft ja auch
00:15:41: einige andere Bereiche in der Wasserwirtschaft. Aber wenn ich für den Regen rückhalte,
00:15:45: becken, was ich da baue, dann heute schon ehrlicherweise unterwegs bin und sage, ich
00:15:50: rede jetzt hier über den 5, 6, 10-Jahres Zeitraum, dann ist das nicht die Erwachtung, die die Menschen
00:15:56: draußen haben. Die sagen, was mal auf, da war ein Fludeeis, das ist 21, ihr plant und warum
00:16:01: sind die Becken noch nicht da? Wenn man sagt, ja, es ist planerisch auch eine Herausforderung. Ich
00:16:09: denke jetzt mal zum Beispiel in dem Bereich, in der Ficht, wenn ich in hochwasserrückhalte
00:16:14: Becken von über 1 Million Kubikmeter Fassungsvermögen baue, dann ist das auch ein entsprechendes
00:16:20: Bauwerk in der Landschaft. Das muss entsprechend geplant werden. Ich muss den Grunderwerb tätigen
00:16:25: können. Und wenn ich ihn nicht direkt tätigen kann, dann muss ich eben sicherstellen, wie ich eben
00:16:30: über Flurbereinigungsverfahren oder über andere Instrumente an die Flächen herankomme, dass ich
00:16:36: vereinbar um ein Treffe mit den Eigentümern und dann brauche ich eine entsprechende Finanzierung.
00:16:42: So ein Becken ist auch mal schnell mit 30, 40 Millionen zu veranschlagen. Dann ist die Frage,
00:16:47: wie hoch ist der Anteil, den das Land trägt, wer trägt den anderen Teil? Und so sind wir dann
00:16:53: bei entsprechenden Verfahren, in denen sich natürlich auch die Naturschutzverbände mit ihren
00:16:58: berichtigten Interessen zu Wort melden und sagen, da bin ich eigentlich in einem Raum mit einer
00:17:03: extensiven Grünlandwirtschaft unterwegs. Da haben wir Liveprojekte für Tagfalter,
00:17:12: in entsprechenden Täler in der Eifel, laufen und so weiter. Wie bringe ich die mit ein? Und dann bin
00:17:18: ich nachher bei Zeiträumen in der Realisierung, wo man sagt, wenn wir Realistis sind, in der Tatsperre
00:17:25: bauen wir nicht in zehn Jahren ein großes Rückhalt. In Becken bauen wir nicht in fünf Jahren. Aber
00:17:30: ich finde das ja, ich bin ja sehr beeindruckt immer, dass sie auch jemand sind, der durchaus eine
00:17:38: klare Meinung hat zu den Dingen. Also es ist ja relativ einfach zu sagen, es muss schneller gehen,
00:17:43: aber dann kommt ja in Berlin auch meistens dann der Zusatz, ja aber das darf sich nicht ändern,
00:17:48: das darf sich ändern, das darf sich auch nicht ändern. Und das ist wichtig und das auch und das
00:17:51: ist ja kein Ergebnis dann am Ende. Würden Ihnen Punkte einfallen, wo Sie sagen, im Zweifelsfall
00:17:58: muss das und das verändert werden, damit es schneller geht? Also wenn ich in bestimmten Verfahren
00:18:03: dann sehe, dass verfristet eingegangene Stellungnahme dann noch akribisch abgearbeitet werden müssen,
00:18:09: selbst wenn sie sechs, acht Wochen, ein Vierteljahr nach dem eigentlichen Termin eingereicht werden,
00:18:15: dann sage ich dann, also da darf man auch ein Häkchen hintermachen und kann sagen,
00:18:18: komm weg damit. Oder aber wenn ich weiß, dass ich Probleme habe mit der Flächenbeschaffung,
00:18:25: dann muss ich überlegen rechtzeitig in die Flurbereitigungsverfahren reinzugehen oder in
00:18:30: andere Strategien mit den Landwirtschaftsverbänden, mit den Kommunen zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie
00:18:36: und auch das ist ja ein Beitrag zum Hochwasserschutz dann reinzugehen und zu sagen, so wie können
00:18:42: wir uns das vorstellen, können wir hier Flächen tauschen, können wir Öko-Konten entsprechend
00:18:46: anlegen oder bis hin zu der Frage, wenn wir Umgestaltungen haben hinsichtlich der Bedarfe,
00:18:55: ich denke jetzt mal, ich bin kreisersabgeordnet da, ich habe mit dem Leiter unseres Katastahms
00:18:59: diskutiert, brauchen wir eigentlich noch die ganzen Vermessungsingenieure bei uns in der
00:19:04: Kreisverwaltung oder können die nicht eigentlich auch für eine Bezirksregierung aktiv werden in
00:19:10: der Umsetzung von Flurbereitigungsverfahren? Ich muss einfach da auch ein Stück weit den
00:19:16: personellen Engpästen, die wir in den verschiedensten Verwaltungen haben, auch da vielleicht mal
00:19:21: anders Rechnung tragen. Ich sage das jetzt einfach natürlich hier ins Mikrofon rein, sicherlich
00:19:27: werden der Landrat und der Regierungspräsident und so weiter, die werden mir direkt erklären,
00:19:31: da gibt es aber diese und jene Probleme, aber wir sollten einfach auch mehr, mehr eine
00:19:36: Experimentierklausel mal einführen, um mal zu gucken, was geht denn und das darf auch mal
00:19:40: in Scheitern geben, es muss nicht immer nur das Gelingen da sein, sonst bekommen wir keine
00:19:45: Innovation, sonst werden wir nicht schneller. Das wollte ich gerade sagen, was wäre denn
00:19:50: für Hebel? Also wo kann man von Düsseldorf aus ansetzen in solchen Initiativen? Ist so
00:19:57: was geplant oder sind sie da im Dialog oder ist das vielleicht Teil der nationalen, ist
00:20:02: das recht schon nationalen, wenn Wasserstrategie wollte ich sagen, da kommt man immer mittlerweile
00:20:06: durcheinander bei den ganzen Strategien, ist das so Nordrhein-Westfalen geplant, dass solche
00:20:10: Dinge angegangen werden? Also wir sind miteinander im Gespräch, ich war gestern noch bei der
00:20:15: AGW, wo wir uns einfach ausgetauscht haben, auch mit verschiedenen Vorständen ausgetauscht
00:20:22: haben, wie können wir die Dinge besser angehen und es muss einfach wieder eine Bereitschaft
00:20:26: da sein zu sagen, was passiert denn, wenn ich einen bestimmten Schritt nicht mache, was
00:20:31: passiert denn, wenn ich einfach mal neue technische Konzepte da mal andenke und was für mich das
00:20:38: wesentlichste wäre, wo wir gerade sehr intensiv dran arbeiten, dass ich die Dinge auch in
00:20:44: eine zeitliche Abfolge bringe, also heißt konkret. Wir haben im Wasserverband Eifel
00:20:50: Ruhr einige Ruhr wäre, die Zentrale bei Lachs Leichgewässern umgebaut werden müssten,
00:20:56: wir haben Papierindustrie, wir können sie nicht alle schleifen, einige haben wir schon
00:20:59: geschliffen, wir müssen einige umbauen. So wenn jetzt die Planung da ist und sage ich
00:21:05: nehme die vier Wäre, ich habe die Planungen für 20, 25, 26, 27, 28 fertig. Dann muss
00:21:14: eigentlich die Bezirksregierung schon wissen, also dann brauche ich ja, wenn in 25, 26,
00:21:20: 27, 28 diese Pläne kommen, brauche ich Kapazitäten, die im Hinblick auf die Planfeststellung sich
00:21:28: mit diesen Plänen auseinandersetzen. So und dann muss klar sein, die brauchen ein
00:21:34: Jahr oder die brauchen anderthalb Jahre. Und dann brauche ich aber dann in 27, 28, 29,
00:21:40: 30, brauche ich dann auch die Finanzierung zur Umsetzung. Das heißt, da muss dann die
00:21:45: Finanzplanung auf der Ebene Bezirksregierung und Ministerium muss dann so angelegt werden,
00:21:52: dass die Einnahmen aus dem Basik dann auch gezielt in diese Maßnahmen reingehen. Das
00:21:57: sind Maßnahmen, die kosten jeweils mehrere Millionen Euro. Wenn ich jetzt dann da sage,
00:22:02: in einem der Schritte habe ich entweder kein Personal zur Prüfung der eingereichten Unterlage
00:22:07: oder hinten heraus keine Finanzierung, dann passiert es mir sehr schnell, dass zwei Jahre
00:22:12: zusätzlich ins Land gegangen sind. Dann heißt ich ja, die Fischbestandsanalyse muss
00:22:15: aber jetzt nochmal erneut vorgenommen werden oder ich muss hier eine neuen entsprechenden
00:22:22: rechtlichen Vorgabe, Rechtung da. Und dann beschäftige ich mich mit einem Verfahren
00:22:25: zwei und dreifach. Und das bei knappen Personalressourcen. Das kann nicht erfolgreich sein. Ich gab da
00:22:34: einen Wer bei uns im Verbandsgebiet vor Augen. Das ist uns 2011 in einem Hochwasserereignis
00:22:39: zusammengebrochen. Wir haben schon zweimal im Verbandsrat den Ausbau beschlossen und ich
00:22:46: hoffe, dass es jetzt in 24 losgeht. Das sind zwei Fenster, die können wir nach außen nicht
00:22:53: vertreten und bei knappen Ressourcen sowohl finanziell wie auch personell es recht nicht.
00:22:57: Ja, also das ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass wir tatsächlich dieses Thema haben. Wir
00:23:04: sagen immer, es dauert zu lange oder Planungsbeschleunigung. Aber man muss das konkret fassen. Man
00:23:09: muss das an Projekten, glaube ich, erklären, diese Sachen, genauso wie sie das gerade gemacht
00:23:13: haben. Und so kommt man auch nur weiter. Also wir haben das im Energiebereich relativ häufig,
00:23:18: aber wir haben es auch im Wasser. Also wir kennen das Thema ja Leitungsbau bei uns.
00:23:22: Da könnte ich Ihnen jetzt ein schönes Beispiel bringen bei mir aus dem Wahlkreis. Wir haben
00:23:28: eine Versorgungsleitung, ist geplant von der Urleftatssperre in den Raum Trier. So, ein kleinerer
00:23:35: Teil dieser Wasserleitung wird in Nordrhein-Westfalen verlegt. Die Planungen laufen jetzt seit 2018.
00:23:42: Wir werden vielleicht jetzt in diesem Frühjahr endlich die Planfeststellung haben. Da sind
00:23:49: wir fünf und halb Jahre später. Und wenn ich überlege, da verlege ich eine Wasserleitung
00:23:56: in einem sehr dünn besiedelten Bereich. Die Gemeinde Hellenthal, die jetzt da auf der Nordrhein-Westfälischen
00:24:02: Seite betroffen ist, sie hat um die 8000 Einwohner bei 130 km² Größe. Also wirklich ein dünn
00:24:11: besiedelter Bereich. Ich lege diese Wasserleitungen entlang von Wirtschaftswegen in Tälern der
00:24:17: Eifel. Das ist keine Kerosinleitung, es ist eine Wasserleitung. Und wenn ich dann eben sehe,
00:24:23: dass wir Diskussionen dann da haben, dass es nicht vorangeht, weil im Ausgleichskonzept 800
00:24:29: Ökopunkte gefehlt haben. Dann liegt so ein Plan, dann erst mal wieder ein halbes in 3/4
00:24:35: Jahr 800 Ökopunkte fehlen da Ausgleich. Das sind 200 m² Ackerland, die ich in Grünland
00:24:41: umdrehen müsste und drei Bäume drauf pflanzen. Wo man dann einfach sagt, es steht das in der
00:24:45: entsprechenden Relation. In Rheinland-Pfalz, die haben ihre 19. schon bald gebaut und wir haben
00:24:52: mal keine Planfeststellung. Wir haben auch die rechtlichen Grundlagen im Bund. Wir haben uns
00:25:00: ja damit befasst, es ist so, dass es leichter ist, eine Gasleitung zu bauen als eine Wasserleitung.
00:25:05: Also sie haben mehr Handhabe. Das ist aber ja ein Ausdruck. Oder? Da muss man überlegen, was
00:25:09: passiert denn? Ja, das ist wertungstechnisch. Gerade natürlich seit, kann man so zuspitzen,
00:25:14: insbesondere seit dem Russlandkrieg in der Ukraine, wo man sagt, das ist eigentlich wertungsmäßig.
00:25:20: Natürlich ist Gas auch wichtig. So, Sie wissen, man beschäftigen wir uns auch mit. Ist auch notwendig,
00:25:26: aber Wasser ist ja nun mal tatsächlich ein Gut. Da sollte man auch mal diskutieren, ob man da nicht
00:25:32: auch ein öffentliches Interesse vielleicht auch mal definieren kann für ähnlich weh erneuerbare
00:25:37: Energien oder andere Lösungen dafür finden kann. Ich kenne Fälle, wo man zehn Jahre baut,
00:25:42: eine Wasserleitung, zwölf Jahre, bis sie dann am Ende da ist. Das wird mit dem Klimawandel
00:25:47: schon rechnerisch nicht mehr richtig funktionieren, weil wir mitten drin in der Klimaanpassung sind im
00:25:52: Moment. Also ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie wir die Versorgung im Bereich,
00:25:57: ich sage jetzt mal niederein, sicherstellen, wenn wir das Hümpfungswasser von RWE nicht mehr
00:26:02: in dem Masse zur Verfügung haben, wenn wir da eben entsprechende große Versorgungsleitungen
00:26:06: bauen wollen, wie wir das dann in fünf, sechs, sieben Jahren machen, wenn wir so herangehen,
00:26:11: wie wir es heute tun. Ja, wenn der, wenn der Kohle ausstieg, tatsächlich dann kommt,
00:26:16: wann er denn vereinbart worden ist. Das ist aber, glaube ich, dann weiter ein abendfüllendes Thema.
00:26:21: Aber also für die nicht so kundigen, das ist ein Riesen, wird ein Riesenfeld sein. Dann, was viele
00:26:26: ja nicht wissen, die Wasserversorgung im Rheinischen Revier dort hängt wesentlich vom
00:26:32: Simpfungswasser ab des Bergbaus, was dort angefallen ist sozusagen als Abfallwasser des
00:26:38: Bergbaus, das wird man jetzt irgendwie lösen müssen. Herr Dr. Neu, lassen Sie uns über,
00:26:43: über Ihren ehemaligen Arbeitgeber sprechen. Der Deutsche Bauernverband ist gerade dabei,
00:26:52: bundesweit die Politik vor sich herzutreiben, so spitze ich es mal zu. Wir haben im Zuge des
00:26:58: Urteils, das es gegeben hat vom Bundesverfassungsgericht, einige Anpassungen gehabt, Kürzungen von
00:27:05: Subventionen und die Bauernproteste sind im Moment bundesweit da, auf dem Weg hierhin zum
00:27:12: Landtag. Habe ich auch einige Trecker gesehen, bin nicht aufgehalten worden, also das ist alles
00:27:17: halb so wild hier in der Ecke, aber es hat schon die Dimension eine längerfristige größere
00:27:24: Geschichte zu werden. Wie sehen Sie diese Bauernproteste im Moment? Also ich würde Sie ein Stück weit
00:27:30: loslösen wollen von der Frage grüne Kennzeichen und Agrardieselrögerstattung. Weil ich glaube,
00:27:36: es geht insgesamt um eine Frage Wertschätzung für das, was gemacht wird, geleistet wird
00:27:42: und was auch an vorigen Maßnahmen erfolgt ist. Also wir haben im Sommer Kürzungen gehabt,
00:27:47: bei der Unfallversicherung, bei der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur
00:27:52: und des Küstenschutzes und jetzt kamen eben noch zwei weitere Maßnahmen oben drauf. Ich
00:27:59: glaube, das ist so insgesamt der Ausdruck. Man sagt immer, die Landwirtschaft wird subventioniert,
00:28:03: wenn man sich den Agrarbericht der Bundesregierung anguckt und das empfehle ich eigentlich zur
00:28:08: Zeit immer, wenn ich gefragt werde, weil das ist der Agrarbericht der Bundesregierung,
00:28:13: nicht das Intuationsbericht des Bauernverbandes, sondern der Agrarbericht der Bundesregierung.
00:28:18: Der ist öffentlich einsehbar? Der ist öffentlich einsehbar und der ist von November 23. Der
00:28:22: wird alle vier Jahre erstellt auf der Grundlage des Landwirtschaftsgesetzes, was wir eben aus
00:28:28: den Fünfzigerjahren haben. Und dieses Landwirtschaftsgesetz hat eine bestimmte Aufgabe. Und klar ist
00:28:36: dass die Produktivität in der Landwirtschaft nie so hoch war wie im gewerblichen Bereich und auf
00:28:41: Grund der natürlichen Gegebenheiten auch nicht so gesteigert werden kann wie im gewerblichen
00:28:46: Bereich. Also Sie haben eine Vegetationenperiode und wenn Sie doppelt so viel düngen, dann haben Sie
00:28:51: nicht den doppelten Ertrag, sondern im Sinne des Gesetzes vom abnehmenden Ertragszuwachs eher
00:28:57: das Gegenteil davon. Also viel hilft nicht immer viel. Sie haben da einen Nachteil und da ist
00:29:04: der Auftrag aus dem Gesetz den Auszugleichen unter anderem auch mit mittelnde Wirtschaft und
00:29:09: der Steuerpolitik. Und wenn ich jetzt dann dahin gehe und gucken wir mal den landwirtschaftlichen
00:29:14: Vergleichslon an, den man über die ganzen Jahrzehnte hin berechnet und sagt, also da ist
00:29:20: das landwirtschaftliche Einkommen. Ich nehme einen Vergleichslon aus der gewerblichen Wirtschaft und
00:29:26: dann mache ich einen kleinen Zuschlag für den Betriebsleiter, weil man sagt, das ist ja eigentlich
00:29:30: ein Unternehmer, der hier arbeitet und sieht dann, dass man über viele Jahre teilweise drastisch
00:29:36: unter diesem Vergleichslohn liegt und hat dann also 20, 25 Prozent streckenweise noch mehr
00:29:43: unter dem Vergleichslohn und hat jetzt für das Wirtschaftsjahr 2021/2022, wie gesagt,
00:29:48: Zahlen der Bundesregierung.
00:29:49: Ja.
00:29:50: Einmal 6 Prozent drüber.
00:29:52: Ich habe eine Verständnis zwischen Frage.
00:29:54: Jetzt ist ja die Bundesregierung hat doch jetzt auch dazu gesagt, der Mindestlohn ist
00:29:58: zwar mal erhöht worden.
00:29:59: Was angeblich ja auch ein Punkt ist, der zu Kostensteigerungen führt.
00:30:04: Jetzt mal auf die Eigentümerseite oder diejenigen, die im Agrarbeiter dort beschäftigt.
00:30:12: Also bei solchen Arbeitskräften gewisse Bau.
00:30:13: Jetzt sagen Sie aber, die verdienen noch zu wenig.
00:30:15: Im Prinzip, der Mindestlohn ist ja immer die Frage, als Einzelunternehmer, was nützt
00:30:21: Ihnen in der Festsetzung eines Mindestlohns, sondern Sie arbeiten oder Sie arbeiten eben
00:30:25: nicht.
00:30:26: Und Sie wissen ja, wenn Sie gesät haben, nicht, wie ist denn hinten raus, der verkaufspreis
00:30:30: für meinen Doppelzentnerweiz?
00:30:32: Sie sehen den im September und Oktober, Sie wissen nicht, wenn Sie Anfang Juli ernten,
00:30:37: wo liegt denn dann der Weltmarkpreis?
00:30:39: Sie wissen doch gar nicht, wie verläuft eigentlich das Wetter, wie war das früher
00:30:44: zu nass und so weiter.
00:30:46: Die Diskussionen, die wir doch jetzt hatten, waren doch das hinten raus sehr problematisch
00:30:51: war.
00:30:52: Die Kartoffeln oder die Rüben zu roten und so weiter, was den ganzen Herbst bis Ende
00:30:55: Dezember im Prinzip ja nur gerechnet hat.
00:30:57: Aber der Weltmarkpreis war ja zumindest für Teile, war ja ein sehr guter.
00:31:02: Also letztes Jahr war das, Herr Ruckwied hat man heute Morgen ja auch im Morgenfernsehen
00:31:09: gesagt, ja es war zugebendermaßen das beste Jahr, letztes Jahr, dass man so hatte, aber
00:31:14: das muss man langfristig sehen.
00:31:15: Also ich sage, Sie liegen einmal mit 6% über dem Vergleichslohn, Sie haben aber, wenn Sie
00:31:21: gucken sich die Linie ab 2010 an, Sie haben immer deutlich drunter gelegen und das ist
00:31:27: dann eben die Stimmung, die da ist.
00:31:29: Wenn man sagt, eigentlich, wenn Sie nach Subvention fahren, wird Ihnen jeder Landwirt
00:31:32: sagen, ich bin eigentlich landwirtschaftliche Unternehmer, ich will keine Subvention haben,
00:31:37: sondern ich will eigentlich aus dem Markt heraus bezahlt werden.
00:31:39: Und da haben wir Borstadt Kommission zum Beispiel zur Schweine halten, zur Schweinemast, vor
00:31:45: allen Dingen gehabt und sagen, da machen wir bestimmt der Haltungsbestimmung und dann
00:31:48: muss eben das Schweinepreis, muss das Schweinefleisch im Markt etwas teurer sein, im Cent pro Kilogramm.
00:31:55: Aber das wäre dann fair.
00:31:58: Und wenn man dann eben sieht, diese Vereinbarungen, die gibt es halt nicht.
00:32:02: Und wenn Sie mal in die Landwirtschaft reingucken, gerade die Ökobetriebe tun sich doch gerade
00:32:08: so schwer, weil der standardmäßige, das Fachgeschäft, was da früher verkauft hat,
00:32:16: in Corona-Zeiten, bei der hohen Inflation, doch spürt das auch bei den Bio-Lebensmitteln.
00:32:23: Auf einmal der Einkauf über die Discounter und so weiter, sehr viel attraktiver geworden
00:32:28: ist.
00:32:29: Und wenn Sie die Biobetriebe sich angucken, da liegt die Subventionsquote noch deutlich
00:32:34: höher.
00:32:35: Da sind 70, 75 Prozent des Einkommens kommen aus der öffentlichen Hand.
00:32:39: Und die würden auch lieber aus über dem Markt machen, egal ob konventionell oder öko, das
00:32:44: spielt in der Landwirtschaft heute nicht mehr die Diskussion, wie wir es draußen in der
00:32:47: gesellschaftlichen Debatte haben.
00:32:48: Da geht es um Wertschätzung vor allen Dingen auch.
00:32:52: Ja, dann müssen wir dann nur mal rausarbeiten, was die Wertschätzung daran betrifft.
00:32:57: Also ich hatte mal vor einiger Zeit den Martin Häusling hier bei mir im Glas klar, das ist
00:33:04: ein grüner Abgeordneter des Europäischen Parlaments, auch ein Agrarspezialist, und
00:33:08: er hat das Folgende gesagt.
00:33:09: Auch bei den Bauern gibt es durchaus eine Bereitschaft, wegzukommen von einem Subventionssystem.
00:33:17: Das ist ja bestätigt ja das, was Sie im Grunde jetzt auch gesagt haben.
00:33:21: Ja, jetzt ist aber so glaube ich, dass der Bio-Anteil bei den Landwirten noch relativ
00:33:26: gering ist.
00:33:27: Und dass faktisch aus Europa die Hälfte des Etats in die Landwirtschaft geht.
00:33:33: Also irgendwie muss man ja von diesem Subventionssystem dann runter.
00:33:39: Es ist nicht mal ganz die Hälfte, aber es ist natürlich auch der einzige Sektor, wo
00:33:44: die allermeisten Regelungen auf europäischer Ebene getroffen werden.
00:33:48: Wir haben in vielen anderen Bereichen, ob verschiedenische Industrie und so weiter nehmen,
00:33:52: wir haben sehr viele Regelungen auch noch auf der nationalen Ebene.
00:33:56: Im nationalen Bereich ist letztlich nur die Agrarsozialpolitik verblieben.
00:34:00: Der Rest wird auf europäischer Ebene geregelt.
00:34:03: Und wir hatten bis zum Agri-Reform 1992 ja die Situation, dass wir immer anfangend
00:34:10: März diese Agrarpreis-Debatten hatten, hinsichtlich Interventionspreis und die Frage also, wie
00:34:18: hoch ist eigentlich der Garantiepreis, der den Landwirten für einen Doppelzentner
00:34:22: getreide für Milch und so weiter gezahlt wird, um dann eben zu gucken, kommen die damit
00:34:29: über die Runden oder nicht.
00:34:30: Da ist regelmäßig demonstriert worden.
00:34:32: Und man hatte im Prinzip den europäischen Markt abgeschottet von den Weltmärkten.
00:34:36: Und das ist für Industrienationen wie auch unsere natürlich keine Situation, sondern
00:34:42: die sagen, wir leben eigentlich vom freien Handel weltweit.
00:34:46: Wir wollen die Industrieprodukte entsprechend weltweit verkaufen.
00:34:49: Dann können wir bei uns einzelne Sektoren nicht einfach zu machen.
00:34:52: Und was war heute noch an Subventionen über die EU-Zahlen?
00:34:57: Zahlen wir ja, wir zahlen sie, weil wir höhere Sozial- und höhere Umweltstandards haben.
00:35:03: Aber im Prinzip ist der Auszahlungspreis, also das, was der Landwirt mit seinem Produkt
00:35:08: am Markt erlöst, gesteuert über die Weltmärkte.
00:35:12: Auch wenn vergleichsweise geringe Mengen insgesamt auf dem Weltmarkt hin und her geschoben werden,
00:35:19: wenn wir uns die Milch angucken.
00:35:20: So hat doch der neu seeländische Milchpreis durch außen starken Einfluss dann drauf,
00:35:24: wie bei uns eben der Auszahlungspreis für die Milchfürbetriebe sich gestartet.
00:35:28: Also das ist ja sicherlich je nach Produkt unterschiedlich, habe ich gelernt.
00:35:35: Ich habe immer verstanden beim Fleisch sind wir ein großer Exporteur in der Welt.
00:35:41: Also das stimmt glaube ich die Story, dass wir die Bevölkerung in Deutschland versorgen,
00:35:47: glaube ich nur begrenzt.
00:35:48: Bei anderen Sachen ist es aber schon der Fall so.
00:35:51: Also ist das so, dass ich sage mal so, wenn ich jetzt als, ich würde jetzt mal aus der
00:35:55: Brille eines Neoliberalisten draufgucken, dann würde ich sagen, das Schandensystem
00:36:00: oder ein Markt zu sein, oder da ist eine Industrie, die ist am Markt nicht lebensfähig
00:36:06: am Weltmarkt.
00:36:07: Weil vielleicht sind die Flächen zu geringen im Vergleich zu den Amerikanern, vielleicht
00:36:11: sind die, also ein guter Punkt von ihnen, vielleicht sind die die Lohnkosten, die Sozialkosten
00:36:17: zu hoch, was wir ja wollen, klammer auf, klammer zu.
00:36:21: Irgendwie ist das auf Dauer, müssen wir uns was einfallen lassen, warum wir das aufrecht
00:36:26: erhalten, oder wir sagen uns ist das so wichtig, dass wir das dauerhaft, also langfristig
00:36:32: stützen, dann ist aber die Summe natürlich relativ worden, da wir auch nicht sagen, ich
00:36:36: bin Fleischexporteur.
00:36:37: Wir müssen da genau hinschauen, also wir sind sowohl Importer wie auch Exporteur in
00:36:44: den allermeisten Bereichen, also die EU und auch die Bundesrepublik, wir sind stark,
00:36:49: wenn sie gucken, dass jeder 10. Arbeitsplatz bei uns an der Ernährungswirtschaft hängt,
00:36:54: dann heißt das ja, dass wir aus diesen landwirtschaftlichen Rohstoffen eine ganze Menge machen in der Wertschöpfungskette,
00:36:59: die da ist.
00:37:00: Und wenn wir in Fleischbereich uns betrachten, es gibt das sogenannte fünfte Viertel, wo wir
00:37:05: natürlich auch, ich weiß nicht, wann Sie es letzte Mal Schweinefüßchen gegessen haben,
00:37:10: schnauze Ohren, ich bin schnell vertretener Vorsitzender der deutsch-taywanischen Gesellschaft.
00:37:16: Ich war mal in China ein paar Monate, da habe ich es gegessen wahrscheinlich unwissentlich.
00:37:20: Naja, auch zum Teil auch wissentlich und so weiter, aber das sind Bereiche, die können
00:37:26: Sie bei uns gar nicht absetzen.
00:37:28: Wenn Sie dann mal gucken, dass wir bei uns der Tendenz haben, sehr stark auf die Edelstücke
00:37:32: im Verzehr zu setzen, dann ist ja immer die Frage, was ist eigentlich mit dem Rest?
00:37:36: Und so viel kommt dann auch auf die Pizza nicht drauf.
00:37:38: Da muss man schon sehr genau hingucken.
00:37:43: Die Bestände, gerade in der Veredlungswünsche sind ja auch stark abgebaut worden, weil dieser
00:37:49: Preisdruck da ist.
00:37:50: Aber eine einfache Betrachtung nach dem, was rausgeht, wird dem Sektor insgesamt nicht
00:37:56: gerecht.
00:37:57: Also das heißt, wir exportieren nur das, was wir sonst sowieso nicht essen würden?
00:38:01: Das geht sich auch damit.
00:38:02: Beim Käse, wir exportieren auch entsprechende Käse-Spezialitäten aus Deutschland.
00:38:08: Können wir uns mal angucken, wie viele bayerische Spezialitäten wir da haben.
00:38:12: Auf der anderen Seite freuen wir uns auch über die entsprechenden Produkte aus Frankreich,
00:38:18: wenn wir an bestimmte Kamerambeers, an Blauchimmelprodukte gucken, denken oder Serrano-Schinken nehmen wir
00:38:25: genauso gerne wie Parmaschinken und so weiter.
00:38:28: Also das ist ja ein Austausch.
00:38:29: Okay.
00:38:30: Und der Konsument, der heute, für mich war das immer so, ich bin in Bonn bei Galerie
00:38:36: Erkaufung unten in die Abteilung reingegangen, da hatte ich hunderte verschiedene Käsesochten.
00:38:41: Und das ist doch das, was wir als Verbraucher alle gerne haben.
00:38:45: Viel Auswahl für jeden Geschmack etwas und wir gucken dann gar nicht mehr darauf, wo
00:38:49: wird es produziert.
00:38:50: Ich sage ganz ehrlich, beim Weinen und bei der Butter achte ich da drauf, dass ich nur
00:38:56: deutsche Produkte habe.
00:38:57: Und da kann die niederländische Butter, die war früher immer deutlich streichfähiger
00:39:00: im Winter als in Deutschland.
00:39:02: Wie gesagt, da bin ich tatsächlich dann auch mit Blick auf die Wertschöpfungsketten
00:39:06: unterwegs und sage ich achte auch darauf, wo es herkommt.
00:39:09: Und Regionalität auf der einen Seite immer zu fordern, aber hinten heraus beim Kauf
00:39:14: nicht zu leben, das ist doch das eigentlich Problem, mit dem die Landwirte ja heute zu
00:39:18: tun haben.
00:39:19: Nehmen Sie auch einen höheren Preis dann in Kauf für eine deutsche Butter oder ist
00:39:22: die, die ist ja gleich teuer, weil sie eben subventioniert ist?
00:39:25: Im selben Falle war die nicht so billig wie die niederländische.
00:39:31: Ich gucke gar nicht mehr danach, ich mache den Preisvergleich mal davon abgesindert,
00:39:34: meine Frau meistens einkaufen geht, so viel Zeit habe ich jetzt zum Einkaufen.
00:39:38: Aber bei uns gibt es einfach deutsche Butter.
00:39:41: Ja, das unabhängig jetzt.
00:39:44: Ich will darauf hinaus, dass das ja, Sie haben ja schon ein Weg skizziert, wie man das diskutieren
00:39:50: kann und wie man das vielleicht gelöst kriegt.
00:39:51: Zu einem Schritt vorher habe ich Sie jetzt richtig verstanden, dass wir sagen würden,
00:39:58: die deutschen Produkte, die sind gut, die wären weltmarktfähig, wir haben nur höhere Kosten
00:40:06: rum drauf als andere.
00:40:07: Sie sind ja in Teilen auch oft in Weltmachten anzutreffen, das ist ja nicht so, als wenn
00:40:11: wir die Produkte nicht hätten.
00:40:13: Da braucht man keine Subvention.
00:40:14: Ja, die Frage ist aber immer zu welchem Preis, wenn Sie jetzt in Kolumbien oder in
00:40:21: Brasilien oder in Spanien auf den Markt raus sind, ist immer die Frage, was können Sie
00:40:26: erlösen pro Kilogramm Milch, pro Kilogramm Schweinefleisch?
00:40:30: Die Wertschöpfungskette ist ja entscheidend und wenn bei uns der Verbraucher nur 14, 15
00:40:37: Prozent seines Einkommens für Lebensmittel ausgibt, was auch mit Blick auf den Kauf
00:40:44: anderer Produkte sicherlich seitens der Industrie auch nicht beklagt wird, dass man sagt, es
00:40:49: bleibt vom Netto-Lohn sehr viel übrig um andere Dinge damit zu tun, dann ist es ebenso,
00:40:55: dass die Möglichkeit der Wertschöpfung auf dem Markt dann da begrenzt ist.
00:41:01: Also wir haben bei uns einen Wettbewerb auf dem Markt, was den Lebensmittel einzuhandelt,
00:41:06: was die großen Discounter angeht, wie sie in Frankreich und in Belgien in dem Maße
00:41:10: nicht finden.
00:41:11: Also wir sind die ...
00:41:13: Ich bin bei Ihnen.
00:41:15: Ich verstehe, was Sie meinen.
00:41:18: Die Lebensmittelpreise sind aber doch deutlich gestiegen jetzt, die letzten Jahre.
00:41:23: Sind das nicht die ... ist ja ein Warenkorb, da sind nicht die Produkte drin, auf die Sie
00:41:28: jetzt anspielen?
00:41:29: Doch, aber wie gesagt, das haben wir 2008, 2009 auch schon mal gehabt.
00:41:35: Aber Sie sehen gerade eben, wie die entsprechenden Beausennotierungen auch wieder nach unten
00:41:41: gehen.
00:41:42: Das heißt, es ist jetzt ein Peak gewesen durch die Ukraine-Krise.
00:41:45: Sie sehen gerade wieder, dass sich die Milchauszahlungspreise und so weiter, dass das alles sich nach
00:41:51: unten bewegt.
00:41:52: Und zwar auch genauso schnell, wie es nach oben gegangen ist.
00:41:56: Ich will jetzt die ... also die Art und Weise, wie man das jetzt vorträgt, will ich gar
00:42:03: nicht bewerten.
00:42:04: Also ich glaube schon, dass es legitim ist.
00:42:06: Wir sind ja von den Bauernprotesten gekommen, es ist legitim, seine Ansprüche geltend zu
00:42:10: machen und auf die Dinge hinzuweisen.
00:42:12: Ich glaube, das ist unabhängig von der Geschichte auf der Fähre.
00:42:15: Ja, ich glaube, da müssen wir nicht drüber reden.
00:42:18: Und muss man nicht drüber reden, dass man einen Minister nicht persönlich bedroht oder
00:42:23: bedrängt, nennen wir es mal mindestens.
00:42:25: Ist es natürlich richtig, auf die Dinge hinzuweisen?
00:42:29: Jetzt ist natürlich ... also erst mal politisch, wenn jetzt die Bundesregierung das zurücknimmt,
00:42:34: alles, was sie gemacht haben, dann ist jetzt allerdings nicht so, wo jeder auf der Straße
00:42:39: eine Kürzung kriegt, in seinen Ansprüchen.
00:42:42: Will ich nicht ausschließen?
00:42:45: Was nicht?
00:42:46: Ja, weil es ist natürlich immer die Frage, wie geschickt gehe ich als Politik in solche
00:42:50: Diskussionen rein.
00:42:51: Also ich sage mal, man ...
00:42:52: Das ist eine gute Frage.
00:42:53: Ich sage eben, wir haben ein Landwirtschaftsgesetz, ich kann auch über die Seite kommen, das
00:42:58: ist natürlich sehr viel Verkopf da und so weiter.
00:43:01: Aber so bleibt doch jetzt im Augenblick nur der Eindruck, da wird irgendwo Geld eingesammelt
00:43:05: und bei irgendeiner Gruppe und dann sagt jeder, warum ausgerechnet ich ihn, warum nicht andere
00:43:08: Gruppen, dann sag mal, guck mal an, wie groß diese Gruppe ist und wieviel Prozent der Summe,
00:43:14: die einsammeln müssen, die tragen überproportionale Belastung und so weiter.
00:43:18: Dann sind wir in einer Diskussion drin, wie diese ...
00:43:22: Was stimmt da?
00:43:23: Also man hat ja wirklich auch in der Korrektur der Maßnahme, die man politisch treffen
00:43:29: wollte, den einen, da ist man dann auch reingestolpert so ein Stück weit.
00:43:33: Also wer auf der einen Seite anerkennt, dass eben die Fahrzeuge nicht auf der Straße,
00:43:37: sondern auf dem Acker sind, grünes Gänzeichen.
00:43:40: Und auf der anderen Seite, dann bei der Agrar, die Rückerstattung, das ist ja im Prinzip
00:43:46: die Zahlen, die volle Steuer und bekommen eine Rückerstattung und das ist angelegt,
00:43:51: historisch, warum man mal gesagt hat, also von der Mineral-Ölsteuer soll ein großer
00:43:55: Teil eben auch in den entsprechenden Bundesfernstraßenbau und Unterhaltung gehen.
00:44:00: So und da haben wir gesagt, ja auf der Bundesfernstraße, auf der Automann fährt ja kein Schlepper.
00:44:04: Also wer in der gleichen Logik dann da vertritt, dem kann ich dann jetzt nicht abnehmen,
00:44:09: da hat er gesagt, ich habe also das überlegt, also da ist es jetzt fair, das grüne Nummern
00:44:12: schütt beizummerhalten und dann stufenweise der Agrar-Diesel-Rückerstattung dazu kürzen.
00:44:18: Sondern da bleibt nur noch übrig, da ist das Stück weit, da ist einfach Geld eingesammelt,
00:44:22: da wird einfach Geld eingesammelt.
00:44:23: So und das ist eben dann auch nur schwer zu vermitteln.
00:44:26: Und zumal ich eben vorher in den Haushaltsberatungen, in den Vorberatungen im Sommer auch schon
00:44:33: bei der landwirtschaftlichen Unfallversicherung aktiv geworden bin, dann nehme ich noch Geld
00:44:38: raus und aus der Gemeinschaftsaufgabe, da sind so große Positionen im Haushalt, wo ich
00:44:43: dann auch sage, dass wo keine gesetzliche Bindung drin ist, also bei der landwirtschaftlichen
00:44:49: Altershilfe oder bei der Krankenversicherung, durch den Strukturwandel, auch zum Vorteil
00:44:54: der anderen Systeme, unsere gesetzlichen Rentenversicherung und Krankenversicherung, da kann
00:45:00: man nicht ran gehen, aber da wo man ran gehen konnte, ist man ja im letzten Sommer schon
00:45:03: ran gegangen.
00:45:04: So und jetzt kommt das hinten raus und das ist nochmal nicht mal vernünftig erklärbar.
00:45:09: Da bleibt der Protest auch nur noch übrig.
00:45:13: Nein, also wie gesagt, das wollte ich auch klarstellen davon, ich glaube, dass es legitim
00:45:19: ist, was zu machen und sich zu wehren, darauf hinzuweisen.
00:45:23: Ich glaube, das ist wichtig in der Demokratie auch, das zu tun.
00:45:26: Aber inhaltlich muss man natürlich jetzt, glaube ich, herausarbeiten, was damit gemeint
00:45:31: ist mit dieser Wertschätzung und mit diesem zurücknehmen der Dinge.
00:45:36: Also wenn ich so dann die Gespräche verfolge und die Aussagen, dann habe ich jetzt auch
00:45:42: das Wasserwirtschaftliche Brille manchmal so den Eindruck, dass es jetzt die Zeit, um
00:45:46: zurückzunehmen, was die letzten Jahre so draufgekommen ist.
00:45:49: Wenn ich so an Dünge-Diskussionen denke, die letzten Jahre und so Ähnliches und mancher
00:45:53: sagt, jetzt ist genug, Berlin hat uns so viel draufgepackt und Bürokratie und so, denke
00:45:58: ich natürlich, na ja.
00:45:59: Aber sollen denn auch die umweltpolitischen Regelungen, die Sachen Nitrat, Dünge, Umweltschutz bei
00:46:08: Landwirtschaft, sollen die auch zurückgenommen werden?
00:46:10: Das kann es ja hoffentlich nicht sein.
00:46:12: Also ich kann mich noch an die Endphase meines Studiums erinnern, dass wir diskutiert haben,
00:46:20: die ersten Ideen zu einer Nitratrichtlinie.
00:46:24: Ich habe 1990 ein Examen gemacht, die ist dann 1991 bekommen.
00:46:28: Ja.
00:46:29: Und die ersten Umsetzungsschritte, wenn ich das noch richtig erinnere, waren Mitte der
00:46:32: 90er Jahre, das, was zumal in Recht umgesetzt haben.
00:46:37: In nationales Recht eine Richtlinie sagt ja nur, da sind bestimmte Ziele und so weiter,
00:46:41: die sollen erreicht werden.
00:46:42: Und wie ich es dann mache, anders als bei einer Verordnung, überlasse ich dem nationalen
00:46:47: Gesetzgeber und dann ist man dann mit ein paar Jahre Verzögerung eingestiegen.
00:46:53: So.
00:46:54: Und dann hat sich eigentlich relativ wenig getan, wenn wir mal betrachten über die Zeiträume
00:47:02: 2008, 2010, die Überschreitungen bei den einzelnen Messstellen, die ja vorhanden waren.
00:47:12: Und da muss ich jetzt nicht darüber diskutieren.
00:47:14: Es gibt auch Messstellen, da waren andere als landwirtschaftliche Einfüsse, aber das
00:47:18: kann ich für einen kleinen Teil der Messstellen sein, aber nicht fürs Gro.
00:47:22: Wir haben eben beim Einschick, haben sie gesagt, da hat sich ja schon einiges getan.
00:47:25: Dadurch gerne eben auch noch die Zeit, wo das Ausbringen der Gülle weniger die bedarfsbereiche
00:47:32: Düngung des Pflanzen bestand, das im Blick hatte, als für die Notwendigkeit, weil der
00:47:37: Gülle top voll war.
00:47:38: Man muss sich nicht, ich finde, da sind wir deutlich weiter, als es vor ein paar Jahren
00:47:42: war.
00:47:43: Also diese Fronten in der Form, die sind so nicht mehr gerechtfertigt.
00:47:46: Die Landwirtschaft gesteht einer, da manche Dinge falsch laufen und die Wasserwirtschaft
00:47:50: muss eingestehen, dass sich was tut.
00:47:52: Das wollte ich damit auch vermitteln.
00:47:54: Was vorhanden ist, ist es schon so, dass sich einiges geändert hat.
00:47:58: Aber die Tradrichtlinie ist ein ZS-Thema.
00:48:00: So, dann muss man sagen, dann hat man eben die Berichte, irgendwann hat im Brüssel immer
00:48:05: klärt, ja, ist ganz so einfach und diese so ein jenes zu berücksichtigen, dann hat man
00:48:09: entsprechende Berichte übermittelt.
00:48:11: Und dann hat die EU-Kommission irgendwann mal gesagt, passt mal auf, wir gucken uns mal
00:48:16: an, wie sich die Werte bei euch entwickeln.
00:48:18: Und natürlich ist es nicht so, wenn ich heute an das Dünger habe, ich morgen andere Messwerte
00:48:24: an den einzelnen Messstellen.
00:48:25: Das hängt auch von den Böden ab, das hängt von Niederschlagsverteilung und so weiter.
00:48:29: Alles keine Frage, aber irgendwann hat die EU-Kommission gesagt, ich stopp, reicht.
00:48:33: Und jetzt sind die Klage reingegangen.
00:48:36: Dann haben wir die Dünge von Ordnung entsprechend anpassen müssen und so weiter.
00:48:40: Wir haben in der letzten Periode für den Abgeordneten sehr unangenehme Diskussion
00:48:47: gehabt, um die Frage, wie groß sind eigentlich die roten Gebiete?
00:48:50: Also sprich, da, wo ich erhebliche Einschränkungen im Düngemanagement habe.
00:48:55: So was ich bis heute noch nicht ganz nachvollziehen kann, als Agralkonom, der auch aus einem
00:49:01: der Institute kommt an der Uni Bonn, die sich mit der Modellentwicklung beschäftigt haben,
00:49:08: die den Glover-Ansatz und so weiter auch nach vorne gebracht haben, also emissionsbasierte
00:49:12: Modellierungbetriebe haben.
00:49:13: Warum ich also auf der einen Seite bei den entsprechenden Berichten, die ich zur Nitratrichtlinie
00:49:19: bei der EU einreiche als Bundesrepublik anerkannt bekomme, diese Vorgehensweise und warum ich
00:49:25: auf der anderen Seite jetzt bei der Abgrenzung der Gebiete den gleichen Ansatz nicht nehmen
00:49:29: kann.
00:49:30: So, dann haben wir natürlich dann entsprechend von 160.000, 165.000 Hektar auf über 500.000
00:49:36: Hektar die Bereiche ausdehnen müssen, die in Nordrhein-Westfalen eben von den Düngebeschränkungen
00:49:42: da betroffen sind.
00:49:43: So, und das ist natürlich dann schon eine Frustration bei den Betrieben.
00:49:47: Die kann ich aber nicht begegnen, indem ich jetzt sage, ich gehe auf die Straße und sage,
00:49:52: da müssen alle rote Gebiete weg, sondern wir wollen einen anderen Weg gehen und sagen,
00:49:58: wir müssen jetzt tatsächlich die einzubetrieblichen Balanzen und im Prinzip bis nach eben auch
00:50:03: die Überlegung, dass ich nachweisen kann, hier hat ein Betrieb für die einzelnen Schläge
00:50:10: bedarfsgerecht gedüngt, dass ich Anbauplanung und Düngemitteleinsatz in Relation bringe.
00:50:16: Und dazu brauche ich ein sehr viel dichteres Messstellennetz, als ich es heute habe und
00:50:22: in die Richtung muss man dann gehen, damit man den einzelnen Landwirt eben auch in die
00:50:25: Verantwortung nimmt.
00:50:26: Oder was halten Sie von der Idee von der Hoftorbilanz, die immer diskutiert wurden?
00:50:31: Am besten ist die Düngebilanz ganz generell bezogen auf die einzelnen Schläge, da ich
00:50:36: sage, was machen wir denn da?
00:50:38: Also das leuchtet mir, aber ich bin auch nicht so tief drin wie Sie, das leuchtet mir nach
00:50:42: wie vor nicht so richtig ein.
00:50:43: Wenn alle denn gewillt sind, das tatsächlich den richtigen zu finden, das schwarze Schaf
00:50:49: und das weiße zu schützen und ähnliches, dass das heutzutage im Jahr 2023 oder 2024
00:50:54: nicht möglich ist, das sauber zu machen.
00:50:56: Sondern dass das System so abläuft, da ist eine Messstelle und die gilt jetzt für zehn
00:51:00: Kilometer und alles rot oder nicht.
00:51:02: Ja, aber da muss ich doch einfach auch sagen können, beispielsweise der Hoftorbilanz,
00:51:07: was reingeht, was raus wird, wird gemessen.
00:51:09: Alles andere ist Schicht oder ich führe mehr digitale Lösungen ein, nur ich sowas messere.
00:51:14: Ich muss ja trotzdem nachher noch gucken, ist der Messwert, den ich messe, tatsächlich
00:51:20: dann auch plausibel bildet der das wieder mit ab?
00:51:23: Keine Frage.
00:51:24: Also ich habe ja schon gesagt, die Verlage über dem Boden ist für uns ja auch noch ein
00:51:27: Stück weit Forschungsgegenstand.
00:51:29: Das ist ja nicht so, als wenn ich genau weiß, weil sich oben hat die zeitliche Verlagung
00:51:34: und so weiter da drin.
00:51:35: Ich muss gucken, wenn ich in den Dürre, Sommer in der letzten Jahre, ich habe offen Bedarf
00:51:41: hin, den ich erwartet habe, gedüngt, dann habe ich eine Trockenheit, die Pflanzen nehmen
00:51:46: nicht so viel, dann habe ich Konzentrationen im Sickerwasser und so weiter.
00:51:50: Da muss ich auch alles mit, da muss ich ein Gefühl für bekommen.
00:51:53: Und bei der ersten Ausweisung hatte ich bei mir im Wahlkreis das Problem, dass ich nicht
00:51:58: erklären konnte, warum das bei uns rote Gebiete waren in Bereichen, wo ich Streuobstwiesen,
00:52:06: die Hanglagen hatte, wo definitiv nicht gedüngt wird, aber das war alles rot am Bereich.
00:52:11: Ich habe gesagt, erklärts mir mal.
00:52:12: Und da waren halt auch viele Punkte, wo dann auch die Experten von der Kammer gesagt haben,
00:52:16: ich kann es dir nicht erklären.
00:52:17: So, und deswegen muss da noch irgendwo, wenn ich in Vertrauen haben will, dass das, was
00:52:23: der Einzelne macht, sich da auch tatsächlich danach auch fair bewertet wird, brauche ich
00:52:27: eben auch die Messstellen da dran.
00:52:29: Da kann ich nicht einfach nur sagen, ich mache hier eine Hofturwolle an, sondern das ist es
00:52:32: jetzt.
00:52:33: Wir wollen jetzt eben da auch sehr viel stärker das Angebot der EU-Kommission nutzen, über
00:52:39: ein dichteres Messstellennetz eine bessere Abbildung zu haben, was tatsächlich in der
00:52:44: Düngung da passiert.
00:52:45: Und dann soll aber auch derjenige, der da in guter Weise unterwegs ist.
00:52:49: Und ich meine, er wird hier immer so oft getan, ich meine, der Bundestrainer hat gleiche
00:52:52: Probleme, der hat Millionen Experten, die alle mal besser sind wie er selber.
00:52:57: Aber wir haben bestens ausgebildete Landwirte bei uns, wenn man sich das anguckt, was da
00:53:05: heute an Nachweis geführt werden muss und so weiter, wie die Ausbildung da ist in diesen
00:53:09: Bereichen.
00:53:10: Ein hohen Akademisierungsgrad noch mit dabei und allem drum und dran.
00:53:15: So, da darf man das zutrauen haben, dass diese Unternehmer in der Lage sind ihre Bestände
00:53:20: zu führen.
00:53:21: Und dann muss eben dann auch einer eine Chance haben, auch mal wieder den Winterabs bedarfsgerecht
00:53:28: zu dünnen.
00:53:29: Also wenn ich dann bei mir Landwirt haben, die sagen, was war Verzeugt denn jetzt im
00:53:31: nächsten Jahr machen?
00:53:32: Dann stehen die da.
00:53:35: Und das macht auch insgesamt keinen Sinn.
00:53:38: Wir haben teilweise Regelungen mittlerweile durch diesen Versuch, diese gute landwirtschaftlichen
00:53:45: ökologischen Praxis da darzustellen, wo man sagt, wird das in jedem Jahr der regionalen,
00:53:52: den örtlichen Gegebenheiten wirklich gerecht.
00:53:54: Also wenn wir überlegen, wir brauchen eine Bedeckung zum 1.
00:53:57: Dezember.
00:53:58: Was ist jetzt Anfang Dezember?
00:54:00: Noch, bei welchen Bodenverhältnissen zum Teil?
00:54:05: Da reingeschmiert worden?
00:54:07: Ich sage das mal so.
00:54:09: Die Praktika, die zuhören, wenn wir das hoffentlich nachsehen, aber die werden vielleicht auch
00:54:14: genauso sagen, nur um einer gesetzlichen Vorgabe gerecht zu werden, die schematisch dasteht
00:54:21: und auf der anderen Seite Wirtschaft, die ich in einem offenen System.
00:54:25: Und diese Gedanken, den muss man immer noch irgendwo haben.
00:54:29: Ja, also so komplex es ist, am Ende sind die Dinge dann doch wieder ganz einfach.
00:54:34: Also im Ergebnis brauchen wir weiter, müssen wir weg von dem Problem und wir arbeiten da
00:54:42: drauf.
00:54:43: Und wenn es keine Verbesserung geben muss, bei den Messstellen, wo wir entsprechend die
00:54:48: Nitratwerte zu hoch haben, dann müssen wir dann arbeiten und mit den Kooperationen und
00:54:52: so weiter sind wir da am guten Weg.
00:54:54: Wir haben halt nicht alle in der Kooperation drin gehabt, aber es gibt eine Reihe sehr
00:54:59: gute Ansätze da drin.
00:55:01: Okay, absolut.
00:55:02: So habe ich das auch verstanden.
00:55:03: Ich würde zur Abschlussfrage kommen, dann könnte das sicherlich auch, das ist ein Thema,
00:55:09: das man noch länger ausschüllen kann.
00:55:11: Da darf dann aber auch der Agrarpolitische Sprecher noch etwas stärker ein, was ich das
00:55:15: mache.
00:55:16: Ja, das ist richtig, aber wir kommen ja von der Wassersite dazu, aber Sie hätten sich
00:55:21: ja nicht auch diese Position gut abgedeckt.
00:55:23: Da habe ich jetzt den Einbruch dazu.
00:55:26: Aber von der Wassersite habe ich jetzt, ich habe verstanden auch an dem dünne Thema,
00:55:31: Sie nutzen die Chance, um da auch noch mal reinzugehen als Wasserpolitisch.
00:55:35: Haben Sie andere Themen, wo Sie sagen, das habe ich mir für 2024 als Wasserpolitischer
00:55:42: Sprecher vorgenommen?
00:55:43: Also was kommt da vielleicht aus der Regierungsfraktion noch dieses Jahr?
00:55:46: Ja gut, wir haben eine Reihe von Wasserwirtschaftlichen Herausforderungen.
00:55:51: Ich habe den eben schon angesprochen.
00:55:54: Wir müssen uns damit auseinandersetzen, dass wir auf der einen Seite stark Regen haben.
00:55:58: Da ich es jetzt gerade in der Diskussion ist, auch so ein Thema, da ich Neubau, Umbau
00:56:05: und so weiter, da müssen wir auch in den Köpfen der Leute noch vieles bewegen.
00:56:10: Also ich, als Kreistagsabgeordnete haben wir gerade ein Landschaftsplan aufgestellt
00:56:15: oder überarbeitet nach vielen Jahren.
00:56:18: Und da sind Deich-Anlage, die sind mit Baumreihen bewachsen und so weiter, gerne auch für die
00:56:25: Spaziergänger natürlich genutzt.
00:56:27: Die sind gehölzbestanden und so weiter, aber entweder sind es Hochwasserschutzdeiche
00:56:33: oder aber es sind Alleen.
00:56:36: Und wenn man dann jetzt dahin sagt, in der Konsequenz muss ich dann auch mal den Bewuchs
00:56:42: wegnehmen, wenn der Deich hier seine Funktion haben soll, dann kann ich mir schon vorstellen,
00:56:48: was passiert, wenn ein Wasserverband oder wenn in der Kommune dem ihm gehören oder
00:56:53: zur Bewirtschaftung gegebenen Deich tatsächlich auch dann zum Hochwasserschutz bewirtschaftet.
00:56:58: Ich glaube, da müssen wir in diesem Jahr auch unter dem Eindruck der Erlebnisse, die wir
00:57:05: jetzt haben in Niedersachsen und kann auch bei uns am Niederrhein, wo wir eben auch auf
00:57:10: einmal Wasser über einen längeren Zeitraum stehen haben, wo Deiche weich werden, weil
00:57:15: sie tatsächlich auch richtig durchfeuchtet sind, wo wir dann überlegen müssen, um jetzt
00:57:23: Leib und Leben und Hab und Gut da zu schützen, ob wir nicht da jetzt auch mal dran gehen
00:57:30: müssen.
00:57:31: Wir haben die Diskussion um die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie.
00:57:34: Es nützt nichts, dass wir mit dem letzten Bewirtschaftungsplan der EU-Kommission gesagt
00:57:39: haben, du Transparenzansatz, wir sagen, der jetzt mal woran es liegt, dass wir noch nicht
00:57:44: so weit sind, wie wir eigentlich sein müssten, sondern wir müssen dann ja jetzt auch in
00:57:48: dieser Periode hingehen und zeigen, dass wir auch an der Umsetzung, an der Verbesserung
00:57:54: dieser engpässe Arbeit eben schon mal aufgezeichnet mit der Flächenversuchbarkeit, mit dem Umbau,
00:58:00: der Wehrer und so weiter, da müssen wir ran.
00:58:02: Und natürlich müssen wir uns auch damit auseinandersetzen, wie hoch sind unsere sonstigen Entnahmen
00:58:09: überall in den verschiedensten Bereichen, wie entwickeln sich die, der Zubau an Fernversorgungsleitungen,
00:58:18: aber eben auch, wie ist die Situation eigentlich mit den Verlusten, die wir im Leitungsnetz
00:58:23: haben und da gibt es ja eine ganz große Bandbreite.
00:58:25: Absolut.
00:58:26: Ja, vieles zu tun für das nächste Jahr, auch gerade wassapolitisch.
00:58:30: Ich persönlich bin gespannt, wir haben ja noch gute Vorsätze jetzt am 10.
00:58:36: Januar.
00:58:37: Ich danke Ihnen, Herr Dr. Neulten, hat mir großen Spaß gemacht.
00:58:41: Ich hoffe den Hörern und Hörern auch und ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Jahr und
00:58:47: wir werden ja sicherlich im Austausch bleiben.
00:58:49: Das werden wir ganz bestimmt, das gute, erfolgreicher würde ich Ihnen auch.
00:58:52: Vielen Dank.
00:58:53: Das war Glas klar, der Politik-Podcast der Gelsenwasser AG rund um Wasser, Energie, Klima und Digitalisierung.
00:59:01: Wir hoffen, es hat Ihnen gefallen.
00:59:03: Danke fürs Zuhören und bis zur nächsten Folge von Glas klar.
00:59:07: [Musik]
00:59:09: Musik