Glasklar - ein Politik Podcast der Gelsenwasser AG

Glasklar - ein Politik Podcast der Gelsenwasser AG

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00:00:00: Der Kardinalfehler vom Gebäudeenergiegesetz war meines Erachtens, dass es 100% ideologisch

00:00:06: aufgeladen war mit dem All-Electric-Ansatz, den Leuten vorzuschreiben, eine Lösung,

00:00:13: unsere Zwangsbeglückung in einem freiheitlich dominierten Staat.

00:00:18: Das kann nicht funktionieren.

00:00:19: Glas klar.

00:00:22: Der Politik-Podcast der Gelsenwasser AG nimmt sie mit auf eine spannende und erfrischende

00:00:27: Reise in eine blau-grüne Welt.

00:00:29: Mitten im Ruhrgebiet spricht Arndt Bär mit seinen Gästen über aktuelle Themen aus

00:00:34: Energie, Umwelt und Klimapolitik.

00:00:36: Viel Vergnügen.

00:00:37: Nordrhein-Westfalen läuft sich warm für die Wärmewende.

00:00:42: Nach dem politischen Waterloo im letzten Sommer mit dem Heizungsgesetz wurde jetzt

00:00:49: das Wärmeplanungsgesetz auf die Schiene gesetzt.

00:00:52: Der Prozess der kommunalen Wärmepläne ist gestartet.

00:00:56: Die politische Stimmung war schon mal besser im Land.

00:00:58: Ich glaube, das kann man sagen.

00:00:59: Die Wirtschaftszahlen sind ernüchternd aktuell.

00:01:02: Die Vertrauenswerte für die Bundesregierung sind schlecht.

00:01:05: Aber gerade für Nordrhein-Westfalen sind Bezahlbarkeit und Verfügbarkeit von Energie.

00:01:10: Für alle, für die 11 Millionen Menschen bis auch hin zu den hidden Champions, in Ostwestfalen

00:01:16: beispielsweise, so wichtig wie in kaum einem anderen Bundesland.

00:01:20: Kann Industrieland Nordrhein-Westfalen eigentlich klimaneutral?

00:01:24: Was läuft gut hier und was für läuft vielleicht gerade nicht so?

00:01:29: Und vor allem wird die Wärmewende hier gelingen.

00:01:32: Über diese Fragen freue ich mich heute mit Dr.

00:01:35: Andreas Holstein zu sprechen.

00:01:37: Er ist seit Mitte 2022 Geschäftsführer des doch so wichtigen Verbandeskommunaler

00:01:42: Unternehmen hier in Nordrhein-Westfalen in der Landesgruppe.

00:01:45: Aber er war vor allem über 20 Jahre Bürgermeister, kennt also die kommunale Seite wie kaum

00:01:51: ein anderer.

00:01:52: Er war in Sauerland in der schönen Gemeinde Altena.

00:01:56: Lieber Herr Holstein, ich freue mich sehr, dass ich heute bei Ihnen sein darf.

00:02:00: Ja, ich freue mich auch auf unser Gespräch.

00:02:02: Lieber Herr Holstein, vielleicht stellen Sie sich doch nochmal mit Ihren eigenen Worten

00:02:07: kurz vor und erläutern uns, was Sie lieber machen oder lieber gemacht haben.

00:02:12: Präsident des Gebirgsvereines oder Präsident eines Tischtennisvereins?

00:02:16: Ja, mein Name ist Andreas Holstein, inzwischen schon 60 Jahre alt.

00:02:21: So erschrecke ich mich dann auch immer wieder.

00:02:23: Was mir dann bewusst wird, wenn ich meine vier Kinder angucke, ich bin immer noch in meiner

00:02:28: Heimatstadt, wo ich auch geboren bin, in Altena beheimatet.

00:02:32: Was eine alte Industriestadt ist, von den Strukturen eigentlich weniger mit dem Sauerland, wie

00:02:37: man das kennt, von Fachwerk zu tun hat, sondern vielleicht eher mit dem Ruhrgebiet, Arbeiter-Siedlungen,

00:02:44: sehr viel metall produzierendes Gewerbe, Stahldraht.

00:02:48: Und da habe ich also 21 Jahre als hauptamtlicher Bürgermeister arbeiten dürfen und Sie haben

00:02:56: darauf reflektiert, dass ich auch mal Präsident des Sao-Ländischen Gebirgsvereins war.

00:03:02: Ja, mit 36.000 Mitgliedern und 20 Hauptamtlern im Ehrenamt war das eine große Aufgabe,

00:03:08: die ich auch gerne gemacht habe.

00:03:10: Aber da ich 2017 einen Angriff auf mich hinzunehmen hatte mit mehreren Hörstürzen, stürze ich

00:03:17: dann gesagt, ich mache da mal erstmal einen Cut, habe aber auch jemanden gefunden, den

00:03:22: Landrat des Märkischen Kreises, der das fortgesetzt hat.

00:03:24: Ist eine tolle Einrichtung, weil wenn wir über irgendwelche Wege in der Natur latschen,

00:03:30: machen wir uns meist am Wochenende keine Gedanken, dass die auch unterhalten werden

00:03:33: müssen und das tut der Sao-Ländische Gebirgsverein auf einer Strecke von Münster bis Siegen

00:03:38: oder wenn man es anders ausdrücken will von Düsseldorf bis Paderborn und das ist

00:03:44: ein wirklich tolles Ehrenamt, ganz, ganz viele Menschen und das habe ich immer gerne gemacht.

00:03:50: Ist auch Sport, aber richtig Sport habe ich in der Jugend gemacht, da habe ich ein Tisch

00:03:55: der Bundesligaverein gemanagt, habe Tischtennisgrößen wie Stilheim-Benzon oder Jan-Ole Overwaldner

00:04:02: kennengelernt dürfen und habe auch selbst bis zum Niveau-Bezirksliga aktiv gespielt.

00:04:09: Allerdings ist das die eigene Leistungsfähigkeit dann durch das ehrenamtliche Management

00:04:13: während des Studiums so ein bisschen gekippt und hatte nicht mehr so viel Zeit und an

00:04:19: die zwei Bundesligareinsätze, die ich gehabt habe in der ersten und in der zweiten Liga

00:04:24: erinnere ich mich nicht so gerne, weil die waren nicht ganz so erfolgreich.

00:04:28: Einsätze selbst gehabt?

00:04:29: Ja, selbst gehabt.

00:04:30: Einmal musste ich ran, weil jemand erkrankt war, da war ich gerade Anfang des Studiums,

00:04:35: wurde aus einer Studienveranstaltung geholt und durfte dann in Saarbrücken beim deutschen

00:04:40: Meister an die Blatte und musste gegen den deutschen, amtierenden deutschen Jugendmeister

00:04:45: spielen und da habe ich dann auch noch, weil er mit begrenzten Schaum gespielt hatte, weil

00:04:51: er wusste, dass ich tiefer spiele, dann plötzlich geführt, aber dann habe ich nicht mehr viele

00:04:56: Punkte gemacht.

00:04:57: Aber ich komme aus dem Sport, ich weiß, im Sport ist immer viel Engagement gefragt,

00:05:04: da muss man sich anstrengen und da gehören auch Niederlagen dazu und da ich nachher nach

00:05:09: 20 Jahren alt war, auch wenn ich in Dortmund angetreten bin, zunächst für die CDU, dann

00:05:15: aber auch für die Grünen in der Stichwahl und da knapp verloren habe, kann ich, ja,

00:05:21: es waren 5000 Stimmen, also wenn das dann mathematisch rechnet, haben 2500 und eine Stimme gefehlt

00:05:27: für mich.

00:05:28: In einer Stadt von 700.000, 600.000 Einwohnern an der Weltmund?

00:05:31: Ja, und dann in der Coronazeit, ich war Kandidat von außen, aber das war halt eine Herausforderung

00:05:39: in einer Stadt mit dieser faszinierenden Struktur Dortmund und auch mit dem Willen,

00:05:46: nochmal zehn Jahre Ruhestrukturen oder die Strukturen des Ruhrgebiet zu verinnerlichen,

00:05:53: war das eine große Herausforderung und das habe ich sehr genossen und sind heute noch

00:05:58: viele Freundschaften und Kontakte nicht nur in Dortmund, aber sehr viel in Dortmund

00:06:04: geblieben und das macht mir nach wie vor Spaß, da auch mal zu hören, wie es da weiter geht.

00:06:09: Ich habe gerade im Vorgespräch mich über die IGA unterhalten, die ja auch die internationale

00:06:14: Gartenbaurausstellung, die 27 ins Ruhrgebiet kommt.

00:06:18: Solche Themen sind dann auch interessant, deshalb will ich nicht sagen, dass eine macht mehr,

00:06:25: das andere macht weniger Spaß, das gehört alles dazu.

00:06:29: Ich bin aus aus, bin ich Jurist, also was richtig Dröges, habe dann zwei Jahre für die Botschaft

00:06:35: der Republic Litauen gearbeitet, habe dann dann mal Protokoll gemacht und Politik, habe

00:06:40: über Verfassungsfragen Litauen im Vergleich zu Frankreich promoviert, also auch was ganz

00:06:45: anderes und habe dann für Sozialhilfe und Asylbewerberleistungsrecht in der CDU/CSU-Fraktion als Mitarbeiter gearbeitet,

00:06:54: habe also auch den Bundestag ein bisschen kennengelernt, war aber nie irgendwo in Parteistrukturen

00:06:58: unterwegs, sondern habe eigentlich mich immer auf die Verbindung zu Bürgerinnen und Bürgern

00:07:04: konzentriert und das ist auch gut so.

00:07:07: Ich habe Freunde in allen Parteien, das halte ich auch für wichtig, dass man eben nicht

00:07:10: nur in einer Partei verhaftet ist, sondern übertellerern guckt und das ist ja auch so

00:07:15: ein bisschen die Paralle zu den kommunalen Unternehmen, die ja auch nicht von einer Partei

00:07:20: geprägt werden, sondern wo die Vertreterinnen und Vertreter der Ratsparteien sitzen und

00:07:27: da muss man immer einen Konsens finden und einen guten Weg finden und insofern finde

00:07:31: ich das spannend, sich mit so einem Thema Daseinsvorsorge auseinanderzusetzen.

00:07:34: Sie haben es ja schon ein bisschen angesprochen, das Thema wie gestalten wir die Wärmewende,

00:07:41: das wird eine der spannendsten Themen sein.

00:07:44: Eigentlich wäre es die erste gewesen, darauf spielten sie ja auch an mit Recht.

00:07:48: Wir haben als Deutsche das dann mal wieder so gemacht, dass wir erst die Lösungen präsentieren

00:07:52: und dann die Menschen mitnehmen und vor Ort mitnehmen und das hat sich gerecht.

00:07:56: Das hat der Botschaft, wir müssen CO2 frei werden, natürlich auch ein Stück weit bei

00:08:02: Teilen der Bevölkerung Akzeptanz gekostet und wir müssen jetzt über clevere Vorortpolitik

00:08:09: das wieder einfangen und dazu gehören.

00:08:11: Sind Stadtwerke nötig, da wo es sie nicht gibt, müssen sie heute erfunden werden, um

00:08:15: so etwas umzusetzen.

00:08:16: Vorortpolitik ist ein gutes Stichwort, ich meine ich hatte das ja auch gerade geschildert.

00:08:22: Sie haben das ja gerade sehr sehr charmant tief gehängt, ich glaube sie sind bundesweit

00:08:30: bekannt geworden.

00:08:31: Sie hätten ja um ein Haar als Nicht-SBD-Ler die Herzkammer der Sozialdemokraten erobert,

00:08:38: was natürlich ein großer Klu gewesen wäre.

00:08:41: So jetzt sind sie ja nicht seitdem erst ein sehr erfahrener Bürgermeister und wirklich

00:08:47: ein Ur-Kommunaler auch neben all dem was sie so gemacht haben.

00:08:51: Wie ist denn ihr Blick auf das was da im Moment gerade so Wärme politisch oder Energie politisch

00:08:57: läuft, aus der Sicht desjenigen, der es vor Ort umsetzt.

00:09:00: Sind sie da sehr kritisch oder sehen sie da auch positive Ansätze?

00:09:04: Beides, ich bin kritisch, weil ich glaube man hätte eigentlich schon vor mehreren Jahren

00:09:09: anfangen müssen die kommunale Ebene in diesem Punkt anders mitzunehmen.

00:09:13: Wir haben immer gesprochen über die nachhaltige Energieerzeugung, ja das ist ein Bereich,

00:09:21: aber wir müssen auch über nachhaltigen Verkehr, wir müssen über nachhaltige Wärme sprechen

00:09:26: und das sind alles Themen die vor Ort stattfinden, genau wie Breitband vor Ort stattfindet oder

00:09:30: das Thema Wasserversorgung vor Ort stattfindet und diese ganzen Themen sind topaktuell und

00:09:37: man hätte eigentlich da früher bewusst sein schaffen müssen.

00:09:41: Aber jetzt hätte wäre wenn und aber zählt nicht.

00:09:45: Wir müssen es halt nachziehen, aber wir haben einige wichtige Jahre verloren und ich glaube

00:09:50: Politik tut auch nicht gut daran den Menschen zu sagen, ich kriege alles im Schlaf und wenn

00:09:55: wir ehrlich sind, ich liebe das Beispiel meines Landesvorsitzenden Carsten Niedke, der gesagt

00:10:02: das ist so, wenn vor dem Eisdiele der Vater zu den Kindern sagt Eis kostet nichts, die

00:10:07: Kugel Eis wird verschenkt, analog zum Energie.

00:10:11: Die Kugel Eis?

00:10:12: Und die Waffel kostet dann 8 Euro und das ist so ein bisschen das was mich im Moment

00:10:20: umtreibt und in den städtischen Räumen...

00:10:23: Solange der Vater dann bezahlt um im Bild zu bleiben, dann ist alles gut, ne?

00:10:26: Wenn man jemand hat, der es bezahlt als Sponsor, mag es bei den Kindern noch gut sein, allerdings

00:10:31: fehlt mir im Moment so die Fantasie.

00:10:33: VKU hat ja auch eine Studie mit die Leute rausgegeben und BDEW rausgegeben, die alleine

00:10:40: bis 2030 600 Milliarden Euro Investitionskosten in die Transformation benennen, sogar nach

00:10:48: Spaten aufgegliedert und alleine die Wärme wende schlägt mit rund 100 Milliarden da

00:10:56: zu Buche und ich frage mich wie bei einem durchschnittlichen Eigenkapital von irgendwo

00:11:01: zwischen 20 und 40 Prozent einer Stadtwerks bei einem Totalausfall der Städte, die selbst

00:11:08: kein Geld mehr haben, diese Finanzen zu beschaffen sind.

00:11:12: Durch Fördermittel alleine wird es nicht gehen.

00:11:14: Wir brauchen da wirklich neue kreative Ideen um das umzusetzen, was wir uns als Ziel genommen

00:11:19: haben und das Ziel ist ja richtig.

00:11:21: Wir wollen eine bessere Gesellschaft in dem nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen

00:11:28: hinterlassen und nicht auf Kosten der nächsten Generationen leben, aber sind da immer noch

00:11:34: nicht am Ende des Prozesses, sondern ganz am Anfang.

00:11:38: Sie haben jetzt gerade das Gebäudeenergiegesetz angesprochen, von letztem Jahr ist ja aus

00:11:47: politischer Sicht sehr stark beleuchtet worden, wurde ja auch von beiden Seiten sehr stark

00:11:53: bohlemisiert, wenn man ehrlich ist.

00:11:55: Also mein Gefühl war immer, dass wir irgendwo in der Mitte unterwegs waren, mit dem was

00:12:00: passiert ist.

00:12:01: Also einerseits wurde es sicherlich instrumentalisiert, andererseits im Kern war es schon so, dass

00:12:06: da vieles verboten werden sollte, wenn es in der Urform durchgegangen wäre.

00:12:10: Haben Sie seitdem, also nehmen Sie auf der kommunalen Ebene noch viel Euphorie für

00:12:19: dieses Thema Wärme wende war?

00:12:21: Euphorie ist glaube ich auch eine falsche Erwartungshaltung.

00:12:25: Also vielleicht um das Nummer einzuordnen, der Kardinalfehler vom Gebäudeenergiegesetz

00:12:31: war meines Erachtens, dass es 100% ideologisch aufgeladen war mit dem All-Electric-Ansatz,

00:12:37: den Leuten vorzuschreiben, eine Lösung.

00:12:39: Unsere Zwangsbeglückung in einem freiheitlich dominierten Staat, das kann nicht funktionieren.

00:12:47: Ganz ist das Gebäudeenergiegesetz ja im Grunde genommen das Substrat einer kommunalen Wärmeplanung.

00:12:56: Das heißt ich muss mir erst mal gucken, was geht vor Ort, was habe ich da für Möglichkeiten,

00:13:00: habe ich die Möglichkeit auf Wälder in der Umgebung zurückzugreifen, wo ich mit Pellets

00:13:05: heiße, habe ich irgendwo große Landwirtschaften, wo ich mit Biogas was machen kann.

00:13:10: Beim Thema Wasserstoff sind wir ganz am Anfang, wie stark wird der genutzt werden können.

00:13:16: Ich halte zumindest für nachhaltig nutzbar, für KWK-Anlagen, die dann vielleicht Wärmenetze

00:13:21: betreiben, kleinere, also nicht die klassische Fernwärme in den großen Ruhrgebietstätten,

00:13:26: wo es das ja auch teilweise schon gibt, allerdings auch nicht nachhaltig bisher.

00:13:31: Also das hätte man besser erst mal analysiert und hätte dann gesagt, okay, ein Teil und

00:13:36: auch vielleicht sogar ein großer Teil ist All-Electric-Lösung und dann legen wir ein Gesetz passend

00:13:41: drauf.

00:13:42: Aber erst die Lösung zu machen und dann dem Bürgern zu sagen, wir sprechen mal mit

00:13:44: euch vor Ort, das ist selten erfolgreich.

00:13:48: Also ich glaube, da kommen sich Menschen, egal ob sie Kommunalpolitikerinnen und Politiker

00:13:53: oder Stadtwerke, Chefin und Chefs oder ob das Bürgermeisterinnen und Bürgermeister

00:13:58: sind ziemlich stark vereimert vor und genau das ist das Problem gewesen.

00:14:03: Dass so Zwangsbeglückungsmaßnahmen, das passt nicht in eine Demokratie und deshalb hätten

00:14:08: wir es besser andersrum gemacht.

00:14:10: Aber wir fangen jetzt ein bisschen neu an und wir werden vieles auch entwickeln sehen.

00:14:16: Also das Thema, wie weit können wir Wasserstoff nutzen für Industrie und was ist dazu noch

00:14:21: nutzbar?

00:14:22: Das können wir heute seriös nicht beantworten, weil wir nicht wissen, wie die Verfügbarkeit

00:14:27: in welchen Mengen zu welchen Preisen ist.

00:14:29: Aber in fünf Jahren werden wir das vielleicht schon ein bisschen besser beurteilen können.

00:14:33: Deshalb muss man sagen, in solchen Transformationsgeschehen muss man auch immer ein bisschen auf

00:14:39: die Zukunft setzen und auf Entwicklungen setzen und da macht man sich eigentlich selbst eingefallen,

00:14:45: indem man sagt, wir gehen da Lösungsoffen dran und das ist jetzt die Aufgabe in den

00:14:50: kommunalen Wärmeplanung, dass die Kommunen vor Ort gucken können, was haben wir?

00:14:54: Haben wir Abwasserwärme, haben Kanäle, die ausreichen, um da aus Wärme zu ziehen?

00:14:58: Haben wir offene Gewässer da, dass wir mit Wärmepumpen, Wasserwärmepumpen, Großpumpen

00:15:03: arbeiten können, so wie Köln das macht?

00:15:05: Und ich glaube, dass da die Fantasie vor Ort groß ist.

00:15:11: Und wir haben als VKU auch zu Jahresbeginn mit Städte- und Gemeindebund und Deutschumstädtetag

00:15:16: mit der Sektion NRW hier in Nordrhein-Westfalen eine große Wärmeplanungstagung gemacht.

00:15:23: Da hat man die Neugier der Menschen trotz dieser etwas Verfahren und Situationen doch

00:15:27: deutlich gespürt, ob das jetzt naturgemäße Begeisterung war oder die Begeisterung, die

00:15:33: da war, weil man gesagt hat, okay, ich muss mich mit

00:15:35: dem Thema auseinandersetzen, aber ich fand es schon bezeichnend, dass da in Bochum 350,

00:15:42: 370 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren.

00:15:44: Und da merkte man, die Menschen befassen sich damit natürlich jetzt erst die Verantwortungsträger.

00:15:48: Aber das wird nachher auch die Bevölkerung sein, weil in jedem Ort müssen wir die Menschen

00:15:53: mitnehmen, müssen das erklären, müssen sagen, das geht nicht weil oder da geht es die und

00:15:58: die Lösung.

00:15:59: Und da sind ja auch spannende Fragen noch wie Anschluss und Benutzungszwang, das heißt,

00:16:05: der Bürger eine Lösung vorgeschrieben kriegt, von der ich übrigens nichts halte, auch noch

00:16:11: zu diskutieren.

00:16:12: Bei dann 350 fand ich auch fehlig.

00:16:15: Ich war einer von diesen 350 Teilnehmerinnen waren.

00:16:17: Ich habe mich dann gefragt, sind das jetzt so viele, weil, also sind das jetzt Betrachtende

00:16:22: eines Unfalls, die irgendwie in Skandal da sehen und das spannend finden oder sind das

00:16:27: jetzt die Betrachter eines Fußballspiels, die gar nicht warten können, bis es endlich

00:16:32: losgeht.

00:16:33: Das ist natürlich so ein bisschen die Frage.

00:16:34: Es hat auf jeden Fall Relevanz, das ist rausgekommen.

00:16:37: Also es sind, um in dem Fußballbild zu bleiben, sicherlich nicht die Fans der eigenen Mannschaft,

00:16:42: die waren zahlenmäßig sehr schwach, also die, die begeistern schon mit Transparenten.

00:16:46: Jetzt kommt die kommunale Wärmeplanung auf den Sesseln.

00:16:51: Aber es gab eben eine ganze Menge an Menschen, die ein gutes Fußballspiel sehen wollten,

00:16:56: um den Bild zu bleiben und gesagt haben, okay, wenn ich das jetzt spielen muss und wenn das

00:17:00: dazu gehört, dass wir nachhaltig werden, dass wir auch uns um den Gebäudesektor kümmern

00:17:04: und da klang mal auf, das müssen wir, so wie wir von der Energieversorgung gepolt sind.

00:17:09: Das hat sicherlich Frankreich in einem anderen Maße mit dem Setzen auf Kernenergie.

00:17:14: Aber wir haben halt die Notwendigkeit, uns damit auseinanderzusetzen, weil wir bisher auch

00:17:19: anders vorgegangen sind und vieles nicht so elektrisch, sondern gastechnisch gelöst haben.

00:17:25: Das war das süße Gift von billiger Energie, was der große Diktator in Moskau natürlich

00:17:33: auch genutzt hat, um das Bild, was wir gerne von ihm hatten, mit Handel und Wandel auch

00:17:41: zu befeuern.

00:17:42: Und im Schatten dieses Wohltäterbildes dann sich Territorien kriegerisch einverleiden

00:17:51: versucht, so wie er das im Moment völkerrechtswidrig in der Ukraine tut.

00:17:57: Also keine Fans der eigenen Mannschaft, aber auch keine Hooligans.

00:18:01: Genau.

00:18:02: Also ich glaube, dass wir sehen werden, wie erfolgreich die Wärmewende sein wird und

00:18:09: wir werden in der Wärmewende sehen, dass einige Städte das sehr gut machen.

00:18:13: Ich kenne in NRW schon einige Städte, die sich da sehr inhaltlich miteinander gesetzt

00:18:18: haben, die auf deutschgesagt Wärmepläne schon fast präsentationsfähig da haben für

00:18:22: ein Erstaufschlag in der Bevölkerung und die sagen, wir arbeiten jetzt an dem Thema,

00:18:27: weil das ist ein Zukunftsthema und wir wollen das lösen, sachgerecht vor Ort.

00:18:32: Häufig getrieben von von aktiven Menschen in den Stadtwerken und es gibt andere, die

00:18:38: sagen ja lieber nicht mal allein, vielleicht geht das doch doch noch irgendwie an uns

00:18:42: vorbei.

00:18:43: Aber ich glaube, dass wenn wir es ernst meinen mit dem Thema, wir können nicht weiter das

00:18:51: Klima so behandeln, wie wir es die letzten 100 Jahre in der Industrialisierung, seit der

00:18:58: Industrialisierung behandelt haben und das scheint ja auch mit Staaten problematisch,

00:19:03: wie sie sind, wie China ein Konsens zu sein, dann glaube ich tun wir gut daran, da möglichst

00:19:11: schnell voranzukommen.

00:19:12: Wir deutschen uns immer mit unserer typisch deutschen Gründlichkeit zu sagen, wir müssen

00:19:17: vorher sehen, was in fünf Jahren ist und das muss auch einen Punkt genau da liegen,

00:19:21: so ein Gefallen tun oder ob man da nicht vielleicht ein bisschen mehr Laissez-faire

00:19:26: hinbringen kann und sagen kann, na ja gut, vielleicht wird das nicht ganz so sein, wie

00:19:30: wir uns das heute vorstellen, aber wenn wir es schaffen würden, 45 zu 99 Prozent klimaneutral

00:19:36: zu sein, wäre es doch auch ein toller Erfolg.

00:19:38: Und deshalb glaube ich, dass da so ein bisschen ich mich erinnert fühle an Planwirtschaften,

00:19:45: die dann gesagt haben, wir wollen das und das in fünf Jahren erreichen und es war gar

00:19:49: nicht mehr zu schaffen und das überfordert die Leute und das finde ich schade, man muss

00:19:52: Menschen immer mitnehmen.

00:19:53: Und die soziale Frage, die dahinter steht, die wird darüber mitentscheiden, denn ganz

00:20:00: klar wird sein, dass Bevölkerung den Weg nur mitgehen wird, wenn er sozial ausgewogen

00:20:05: ist und das heißt, man muss sehr genau tarieren, wie man welche Lasten wie stark aufbürden

00:20:12: kann und ich glaube, da machen wir momentan viel Fatsch.

00:20:15: Ist das denn möglich?

00:20:16: Also das diskutieren wir ja auch an vielen Stellen immer, diese soziale Frage, also

00:20:22: das suggeriert für mich immer, es ist möglich, dass diese Kosten, die da sind, so zu verteilen,

00:20:29: dass es, dass es erträglich ist für die Gesellschaft.

00:20:31: Ist das nicht ein riesiger Umverteilungsmechanismus dann?

00:20:34: Ja.

00:20:35: Das ist ein Umverteilungsmechanismus und es wird selbst für die...

00:20:39: Was heißt spitzensteuer Satz?

00:20:41: 60 Prozent oder wie wollen wir das?

00:20:43: Keine Ahnung, aber auch da zu tun, als wenn das alles so bleibt, wie es ist, glaube ich,

00:20:48: ist unredlich und das ist aber so ein Verhalten von Politik, was man immer wieder feststellt,

00:20:54: auch bei Renten könnte man das als Beispiel nehmen.

00:20:56: Aber Sie haben ja gerade, die Zahl von den 600 Milliarden oder hier, das waren das, das

00:21:01: ist gerade schon genannt und das ist ja dann am Ende auch nur ein Teil von den Kosten,

00:21:05: die mit drin sind.

00:21:06: Es gibt ja auch noch andere Zahlen dazu und so, wenn man das tatsächlich machen will,

00:21:11: muss man nicht ehrlich sagen, das würde uns insgesamt überfordern oder muss man sagen,

00:21:15: das wollen wir so, wir machen eine solche Umverteilung bei der ganzen Sache, weil es eine gesellschaftliche

00:21:20: Aufgabe ist, dass wir im Grunde jetzt wahrscheinlich dann diejenigen, die einigermaßen vermögen

00:21:26: sind, deutlich stärker belasten als die anderen dabei.

00:21:28: Ich will es vielleicht ein bisschen konkreter beantworten.

00:21:32: Mir geht es so ein bisschen die Rutschnur hoch, wenn ich die Systematik der Förderung beispielsweise

00:21:36: für Wärmepumpen im Moment sehe und wenn ich in meinem eigenen Bekanntenkreis gucke, wer

00:21:41: stellt sich eine Wärmepumpe hoch gefördert dahin, dann sind das nicht die Leute, die

00:21:45: ehrlicher Arbeit nachgehen und ein durchschnittliches Einkommen haben, sondern sind die Leute mit

00:21:50: dem überdurchschnittlichen Einkommen.

00:21:52: Und wenn die Städte zu Ende geplant haben und just in den Bereichen wird dann eine Wärmelieferung

00:21:59: über Fernwärme oder Nahwärmenetze realisiert, dann haben die eine Wärmepumpe und können

00:22:04: sich nicht anschließen, werden aus ihr auch natürlich nicht anschließen und werden nicht

00:22:07: zur Solidarisierung in den Bereichen beiträgt.

00:22:10: Im Gegenteil, die nehmen sogar den anderen noch die Möglichkeit weg, eine Wallbox zu

00:22:14: platzieren, weil die Stromnetze gerade in den Bereichen wahrscheinlich zuletzt ertüchtigt

00:22:19: werden.

00:22:20: Also dann nehmen wir die Außenbereiche, da hat irgendjemand Wärmepumpe sich angeschafft

00:22:24: gefördert, hat auch ein gutes Einkommen, ist beispielsweise gut verdienender Beamter

00:22:29: oder arbeitet in einem Verband, so wie ich, hat das gemacht frühzeitig, weil er ein grünes

00:22:35: Gewissen hatte und gesagt hat, ich möchte gern verantwortlich leben, ist ja auch nichts

00:22:39: gegen einzuhen.

00:22:40: Und wenn dann in zehn Jahren der daneben arbeitende, lebende Fabrikarbeiter sich umstellt, der

00:22:47: eine Krankenschwester zur Frau hat oder umgekehrt, dann kriegt er nicht mehr die Fördersätze,

00:22:52: weil die Gesellschaft sie nicht mehr leisten kann und kriegt vielleicht von dem örtlichen

00:22:55: Stadtwerk noch gesagt, wir sind noch gar nicht in der Lage, dich anzuschließen, weil die

00:22:59: Last bei uns im Netz schon am Ende angekommen ist.

00:23:02: Die gute Nachricht für dich ist, dass wenn drei Jahren soweit sind, dass du auch deine

00:23:05: neue Wärmepumpe anschließen kannst.

00:23:08: Und das sind dann so Antworten, die finde ich katastrophal.

00:23:13: Also, ich glaube, dass man eben viel mit Anreizen arbeiten muss, dass man dabei vernünftig

00:23:19: und clever steuern muss und das fehlt mir so ein bisschen in der Bundesgesetzgebung, die

00:23:25: natürlich da immer den Ausgangspunkt macht.

00:23:28: Aber manchmal gibt es ja auch dann auf Landesebene durchaus cleverer Weiterentwicklungen, mal

00:23:34: mal gucken, wie clever die Städte sind, vor allen Dingen die es dann, die es damit leben

00:23:38: füllen müssen.

00:23:39: Was wir ja auf jeden Fall brauchen, nicht nur für die Wärmewänder, aber so oder so

00:23:44: ist es, glaube ich, klar, dass die Wärmepumpe neben der Elektromobilität einen deutlichen

00:23:51: Zuwachs haben wird.

00:23:53: Ich denke, das bezweifelt auch niemand.

00:23:54: Ich habe mal schon vor langer Zeit mit der jetzigen Wirtschaftsministerin und Klimamenisterin

00:24:02: einen Podcast geführt, damals war sie noch Vorsitzender und war noch Grün in NRW, war

00:24:07: dann in der Partei im Grunde aktiver.

00:24:11: Mona Neubauer, sie hat zu mir mal das Folgende gesagt.

00:24:14: Was in jedem Fall kein Format ist, ist über die jahrelange Diskussion von Mindestabstandsregeln

00:24:23: erst mal ein Schreckgespenst aufzubauen, wenn es um Windenergie geht.

00:24:27: Und das ist das, was die aktuelle Landesregierung hier in NRW macht.

00:24:32: Das ist ja das gute Recht von Parteien, die für Parteiprogramme gewählt wurden in einem

00:24:38: Koalitionsvertrag festgehalten sind.

00:24:39: Wir machen es jetzt anders.

00:24:40: Und es ist jeweils nachweisbar, wenn man sich den Windausbau in NRW anguckt, immer dann,

00:24:47: wenn CDU und FDP in Regierung kommen, gab es so einen Absackeffekt.

00:24:52: Also der Ausbau der Windenergie ist zusammengebrochen.

00:24:56: Sie hat damals insbesondere das Thema Beteiligung angesprochen.

00:25:00: Also wie nimmt man die Leute mit, auch ihr Thema von gerade, hat aber auch über die

00:25:04: Abstandszahlen damals gesprochen.

00:25:07: Großes Thema im Wahlkampf.

00:25:09: Jetzt sind die Zubauzahlen ja nachweislich in NRW ganz gut zuletzt gewesen.

00:25:14: Ist das eine Erfolgsgeschichte, wie es jetzt läuft?

00:25:17: Ja, es ist zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.

00:25:20: Ich glaube auch aus Positionen des VKU, der immer vertreten hat, dass wir diese Abstandsregeln

00:25:26: nicht brauchen, weil es auch so ein bisschen der politische Streit um das Kaisersbad war.

00:25:32: Jeder, der sich ein bisschen mit der Materie auskennt, weiß, dass wir auch so Mindestabstandsregeln

00:25:38: haben durch Emissionsschutz.

00:25:39: Da steht dann halt nur nicht die und die Meterzahl, sondern da wird im Einzelfall geguckt, wie

00:25:44: weit Gebäude weg sind, wie Windrichtungen sind, ob dazwischen beispielsweise Bäume sind,

00:25:49: die Schallschutz noch bieten.

00:25:52: Kann ja sogar mehr als 1000 Meter sein mittlerweile.

00:25:55: Wenn man dann manchmal mehr als 1000 Meter hat, war es auch eine Verhinderung und deshalb

00:25:59: muss man klar sagen, gut, dass das weg ist.

00:26:02: Das alleine ist aber nicht die Erklärung dafür, dass wir jetzt in NRW ein bisschen mehr an

00:26:09: Erfolgen haben.

00:26:10: Wir haben ja etwas über 120, glaube ich, Neugebaute oder repowerte Windanlagen.

00:26:17: Das ist sicherlich ein Teil Erfolg.

00:26:19: Und 340, glaube ich, im letzten Jahr rund Genehmigungen, windenergetisch.

00:26:25: Und wenn man sieht, dass die schwarz-grüne Landesregierung ja jetzt versucht hat und

00:26:32: das finde ich einen ganz guten Ansatz zu sagen, wir können die Transformationen nur leisten,

00:26:37: wenn wir wirtschaftlich stark bleiben.

00:26:39: Position 1, Position 2 ist, wir brauchen die Nachhaltigkeit, um auch ein Geschäftsmodell

00:26:45: für die Zukunft zu entwickeln.

00:26:46: Und wir tun was Gutes für nachvollende Gesellschaften.

00:26:49: Und das vereinen wir, indem wir sagen, wir wollen das erste klimaneutrale Wirtschaftsland

00:26:55: in Deutschland werden und vielleicht sogar auch in Europa.

00:26:59: Dann ist das ein hieres Ziel und die ersten Zahlen sind gut.

00:27:01: andererseits und darauf macht die SPD nicht zu unrecht deutlich.

00:27:09: Fehlt natürlich von 120 Windrädern, die im Jahr 23 aufgestellt wurden, noch einiges bis zu den

00:27:18: erreichten 1000 bis zur nächsten Landtagswahl 27. Das ist sportlich, aber ich glaube, dass das

00:27:26: gerade im Windbereich, und das muss man ehrlicherweise hier in NRW konstatieren, mit dem Bürgerenergiegesetz

00:27:33: eine Beteiligungsmöglichkeit von vor Ort, von Kommunen, von Stadtwerken, von Bürgern gegeben

00:27:38: wird, die akzeptanzfördernd ist. Das kann ich auch als langjähriger Bürgermeister nur sagen,

00:27:44: wenn man miteinander redet und die Vorteile auch vor Ort deutlich sind und nicht irgendein Projektierer

00:27:48: kommt, der die Gewinnmargen einstreicht und nur pro Forma Beteiligung macht oder vielleicht ein

00:27:54: bisschen gibt, sondern wenn man sieht, wir sind vor Ort auch Mitspieler, dann gibt es auch andere

00:27:59: Akzeptanzen und ich hoffe, dass das noch zu einer weiteren Steigerung der Zahlen führt und das Thema

00:28:06: Genehmigungsbeschleunigung einhergehen mit dem Abbau von bürokratischen Hemmnissen, das ist

00:28:12: sicherlich da, aber auch da muss man sagen... Die wirken auch, also wenn wir sehen, die Rückmeldung,

00:28:18: dass tatsächlich da auch da Effekte eingetreten. Ja, die Regionalpläne weisen die erforderlichen

00:28:24: Zahlen auf. Wir wollen ja in NRW die 1,8 Flächenprozente für Windenergie schon deutlich früher

00:28:32: erreichen und das ist ja der Hintergrund dieser 1000-Wind-Räder-Strategie und das halte ich auch

00:28:39: durchaus für ein heyres Ziel, wenn es dann wirklich auch da nur 950 sind, wird man deswegen keine

00:28:45: Landtagswahl verlieren, aber viel wichtiger ist Sachen manneu lösungsorientiert anzupacken und wir

00:28:52: behaken uns mit unseren häufig auch singulären Interessen, die irgendwann mal reingekommen sind,

00:29:01: selbst. Nehmen Sie Denkmalschutz und Wärmetransformationen, wir müssen die Straßen aufreißen, wenn wir dann überall

00:29:08: Bodendenkmehler haben, die wir finden und die erstmal die Baustellen für zwei Jahre stilllegen,

00:29:13: dann brauchen wir über die Zielzeiträume überhaupt nicht mehr im Ansatz nachzudenken. Ich muss

00:29:18: gestehen, dass ich bis ich das, also ich habe das letztens zum ersten mal gehört, dass es

00:29:23: einen Bodendenkmal gibt, das war mir gar nicht klar. Also sowas wie ein Naturdenkmal, also es gibt

00:29:27: ein Hügel da, der ist denkmalgeschützt und es gibt einen Acker, der ist auch denkmalgeschützt,

00:29:32: in der Form W ist es ja eigentlich irgendwie merkwürdig. Na ja man muss sagen, das wird sich so

00:29:37: abzeichnen in NRW, dass wenn man nichts ändert und keinen deutlichen Vorrang da reinbringt,

00:29:45: in Verfahrensweisen erlassen, dass wir ein Fernwärmenetz, das muss ja durch Vorlaufrücklauf mit

00:29:52: großen Rohren ähnlich wie ein Kanalnetz, das hat also dieselbe Dimension wie ein Abwasserkanal

00:29:58: in etwa, in offener Tagweise, Bauweise, das heißt von oben in den Straßenkörper gebracht werden und

00:30:04: wenn man dann irgendwo Steine aus dem Mittelalter findet, dann wird ein Baustopp verhängt und

00:30:10: dann müssen diese Steine, was auch alles Sinn macht, in einer Zeit, die normal ist, katalogisiert

00:30:18: werden, aufgenommen werden, gesichert werden und dann kann weitergebaut werden unter Umständen,

00:30:25: wenn das daran vorbeigelegt werden kann oder die wieder verschlossen werden können in der Erde.

00:30:31: Aber wenn wir das in Reihenform machen, Bodendenkmal, das ist ja noch was anderes,

00:30:37: also das ist ja dann irgendwie, ich kann ja verstehen, wenn man den Xanten oder in Köln sagt,

00:30:41: das ist von den Römern, ein Alterschein, der ist 2000 Jahre alt, der ist ein Stück Geschichte,

00:30:46: den erhalten wir so, den buddeln wir aus, aber ein Bodendenkmal ist ja für mich nur, das ist ein

00:30:51: Hügel, da ist jetzt, jetzt trabe ich es mal auf die Spitze und man mit keine Freundin.

00:30:55: Das Bodendenkmal kann ein Hügel sein, aber ein Bodendenkmal kann auch etwas im Boden befindliches sein

00:31:01: und das kann eine alte Siedlungsmauer sein, das kann eine Form von Gesteinsschichten sein,

00:31:09: die auf alte Siedlungsreste nur hindeutet und wenn, um das Argument auch zu entkräften,

00:31:18: wenn in Köln bei jedem römischen Stein ein absoluter Baustopp wäre, dann würde in Köln

00:31:25: nicht mehr gebaut werden können und die reinen Energie käme als unser Mitglied da keinen

00:31:29: Millimeter voran im Sinne der kommunalen Wärmeplanung. Deshalb, ich will nicht sagen überall durch und

00:31:35: nicht mehr Rücksicht nehmen auf sowas, aber ähnlich wie wir auch abgegrenzt haben jetzt die

00:31:39: Belange von Naturschutz in der Frage von LNG Terminals und Überlandleitungen oder jetzt der

00:31:48: Wasserstoff-Bagbone-Netze. Genauso brauchen wir das auch in den Ortschaften, dass man da eine vernünftige

00:31:57: Bürokratie arme Struktur schafft, die nicht sich darin gefällt, Sachen erst mal liegen zu lassen

00:32:03: und dann mal irgendwann zu entscheiden, sondern wir brauchen schnelle Entscheidungen, wir brauchen

00:32:08: die Möglichkeit, das umzusetzen, denn wenn das noch zu der Finanzierungsproblematik dazu kommt

00:32:14: und zu der Frage, haben wir denn genug Fachkräfte, zu der Frage, haben wir denn genug Tiefbauer,

00:32:18: dann wird es sehr schwer werden, das als Ziel formulierte überhaupt ansatzweise zu erreichen

00:32:27: und insofern glaube ich, ist diese Tatsache des Zitats von Mona Neubauer inzwischen erledigt,

00:32:34: Gott sei Dank und wir gucken nach neuen Ufern, aber es ist noch genug für die politische Gaste in

00:32:40: Ministerien, in Bezirksregierungen und auch in Kommunalverwaltung zu tun. Okay, also Sie können

00:32:47: sich noch nicht komplett zur Ruhe setzen. Ich würde einen Punkt oder ein Thema würde ich gar noch

00:32:52: ansprechen, wenn man sich ein bisschen mit Ihnen beschäftigt, dann fällt er auf. Erstens, dass

00:32:57: Sie sehr viele Funktionen haben, also dass Sie auch sehr ernautlich engagiert sind, neben dem, was

00:33:02: immer Ihr so etagesgeschäft jeweils ist und Sie haben eine Vergangenheit und ein Fable, dass Sie

00:33:11: sich wirklich auch um das Thema Ausländerintegration, insgesamt Integration und auch Fremdenfeindlichkeit

00:33:20: kümmern. Sie haben eine Funktion der deutsch-polnische Gesellschaft, wie ich es richtig sehe, im Landtag

00:33:27: und Sie haben ein Buch geschrieben, Sie sind mit Autor eines Buches, das heißt "Mein Kampf gegen

00:33:32: Rechts" und da berichten elf Menschen, wie sie aus ihrer Position heraus mit dem rechtsextremistischen

00:33:40: Gedankengut und Gewalt konfrontiert waren. Sie haben auch gerade geschildert, damit gehen Sie auch so

00:33:45: offensiv um, dass Sie selbst einen Anschlag erlitten haben, einen persönlichen. Was ist, was treibt

00:33:52: Sie besonders da oben? Also wie blicken Sie im Moment auf die politische Situation, die wir haben?

00:33:59: Wir haben ja schon auch eine Lage, wo wir jetzt in Ostdeutschland einige Landtagswahlen vor uns

00:34:05: haben, wo einem doch als Demokrat Flau im Magen werden kann. Wir haben Länder und Parlamente,

00:34:14: wo jetzt die demokratischen Parteien keine Mehrheiten mehr haben. Das sind jetzt die ersten,

00:34:20: die dort ankommen. Und wie gehen Sie mit dem Thema um? Naja, vielleicht meine Motivation an

00:34:27: den Anfang zu stellen. Ich bin in der Industriestadt groß geworden und dann weiß man, dass derjenige,

00:34:33: das trifft weite Teile des Ruhrgebietes genauso, der mit einem Untertage oder an der Maschine steht,

00:34:39: nicht unbedingt besser oder schlechter ist, weil er dieser und jener Nationalität angehört,

00:34:45: sondern da gibt es auf Deutsch gesagt sehr pragmatisch sehr nette Menschen mit Migrationshintergrund.

00:34:52: Es gibt Menschen, die haben den schon lange zurückliegend und wenn allein diese zwei Gruppen mal

00:34:57: jeder für sich evaluieren würde, woher die eigenen Großeltern kommen, hätten wir in dieser

00:35:03: Diskussion auch eine große Sachlichkeit, weil es sind eben halt viele Menschen im Laufe der Jahre

00:35:09: zugewandert. Was wir Deutschen in den 70er Jahren nicht gut gemacht haben, wir haben nicht versucht,

00:35:15: diese Menschen an die Hand zu nehmen und zu sagen, wir bieten euch auch Brücken zur Integration,

00:35:20: sondern haben denen nur gesagt, ihr müsst euch integrieren. Unsere Gesellschaft bleibt so,

00:35:25: wie sie ist und ich glaube mittlerweile sind wir so weit zu wissen, dass sich diese Haltung dann

00:35:32: auch in den Rückzug von Menschen in eigene Milieus und man kann das ja sehr schön an den Russland

00:35:38: Deutschen im Moment sehen, die sich zum Teil dann wieder in eine Nähe zu einem wunderschönen

00:35:43: Mütterchen Russland mit einem fürsorglichen Herr Scharputin bewegen, gestützt von Ideologie

00:35:51: und Programmen, die aus Moskau gesteuert werden. Und da ist natürlich dann immer so zweischneidig

00:35:57: die Sache. Wir brauchen Menschen mit Zuwanderung in Deutschland, die sich hier einbringen,

00:36:04: weil wir haben nicht mehr genug Kinder, das ist so. Und selbst wenn heute alle, die es könnten,

00:36:08: nach Hause gehen und Kinder produzieren würden und erfolgreich wären, würde uns das die nächsten

00:36:13: 20 Jahre nicht helfen, weil diese Kinder noch zu jung sind. So, das heißt, wir kommen in diesen

00:36:18: Bereich rein und wir haben ein großes Interesse daran, unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit

00:36:22: für Renten, für Sozialtransfer, für Krankenhilfe auch weiterhin vorzuhalten und dafür brauchen

00:36:30: wir Menschen aus dem Ausland. Wir sind da viel zu spät dran. Wir brauchen Menschen mit unterschiedlichen

00:36:37: Qualifikationen, einfachen Qualifikationen, universitären Qualifikationen und wir müssen

00:36:42: uns um diese Menschen im Ausland bemühen. Das ist aber was anderes als Schlepperbanden,

00:36:47: es möglich zu machen, Leute aus, die überhaupt nicht auf diese Gesellschaft vorbereitet sind,

00:36:54: aus allen Herren Ländern, denen es materiell schlecht geht, die ich alle persönlich verstehen

00:36:59: kann, hier nach Deutschland zu bringen. Das ist nicht die Lösung, die wir eigentlich brauchten,

00:37:04: sondern wir brauchen humanitäre Zuwanderung. Klar, wir helfen den Menschen aus der Ukraine,

00:37:09: die im Moment hier zu Gast sind, meines Erachtens absolut zu Recht. Wir werden auch Menschen haben,

00:37:14: die vor irgendwelchen Kriegen in Afrika, in jetzt auch im Nahen Osten leider flüchten,

00:37:23: da wird Deutschland großzügig sein müssen, da werden andere Quoteen angelegt werden müssen

00:37:27: und dann haben wir aber auch ein großes Interesse daran, qualifizierte Menschen auch teilweise

00:37:33: mit einfacher Ausbildung hier nach Deutschland zu holen. Das heißt, muss man das mit zwei

00:37:36: verschiedenen, so wie sie verstehen, auch mit zwei Maßstäben messen, wie das ja auch im Asylrecht

00:37:42: so auch teilweise schon geschehen ist und auch so ein Geben. Wir steuern es nicht. Wir steuern es nicht.

00:37:47: Das ist das Problem in Deutschland. Wir haben nie einen gesellschaftlichen Konsens hingekriegt

00:37:51: zwischen denen, die gesagt haben, lasst alles so, wie es ist und möglichst ex-extensiv jeder kann

00:37:56: kommen. Das habt die Welt mittlerweile mitgekriegt, dass wir diese Rechtsprechung haben und auch

00:38:01: unfähig sind, da andere Lösungen zu finden. Wir müssten viel mehr in Afrika tun, was wir weitgehend

00:38:07: den Chinesen und den Russen überlassen haben, da Ausbildung betreiben, da deutsche Sprache fördern

00:38:14: und den Menschen da auch in jungen Jahren die Chance geben, als einer von fünf vielleicht nach

00:38:19: Deutschland zu kommen, vielleicht aber auch das einer nach Österreich dann auch kommen und drei im

00:38:24: Land bleiben, damit wir nicht diese Länder noch ärmer machen, als sie ohnehin sind. Und ich glaube,

00:38:29: da gibt es solche Möglichkeiten, dafür habe ich mich immer eingesetzt und als wir 2015

00:38:36: theoretisch immer dafür diskutiert haben, ist das Boot voll oder ist es über voll, hat unsere

00:38:43: kleine Stadt gestützt von allen politischen Parteien gesagt, wir können noch ein bisschen mehr

00:38:47: aufnehmen, allerdings getragen von der Zivilgesellschaft, die Schwachkurse gemacht haben, die die

00:38:53: Integration bewältigt haben. Das Hauptamt hat dann eher den ermöglichter oder die Schnittstelle

00:38:59: gespielt, aber das Ehrenamt war es und das hat uns dazu bewogen in der Höhepunkt der Flüchtlingskrise.

00:39:07: Ich halte Merkels Satz für absolut richtig, dass wir dieses Gut bearbeitet haben aus heutiger Sicht

00:39:14: und wir haben gesagt, wir nehmen 100 mehr auf und davon sind auch viele Menschen in Altener geblieben

00:39:20: und genau hier wunderbar integriert worden und ich habe mir persönlich gezeigt, dass das geht,

00:39:26: dass das natürlich dann dazu führt, dass andere Leute sagen, wir haben da Angst vor, ja natürlich,

00:39:34: unsere Gesellschaft verändert sich, aber doch nicht erst seit gestern, die hat sich in den

00:39:37: 60er Jahren durch die Menschen, die aus der Türkei, aus Italien, aus Spanien gekommen sind,

00:39:43: aus Griechenland gekommen sind, verändert aus Porto Balt und das war doch in heutiger Sicht

00:39:48: eine Bereicherung. Aber diese Entscheidung damals, die man 100 Personen, es ist sehr wichtig für

00:39:53: diejenigen, aber das ist ja nicht so, dass das eine Kommune komplett überfordert von der Demension.

00:39:57: Diese Entscheidung hat Ihnen sehr viel, hat Pfeile auf Sie gezogen, hat Sie sehr stark zur Zielschreibung

00:40:04: gemacht. Ja, der Rechte Hass und die rechte Propaganda ausgehen von den organisierten militanten

00:40:11: rechten Gruppen bis rein in die politischen rechten Extreme hat dafür gesorgt, dass die da nicht so

00:40:18: zufrieden mit mir waren und dann habe ich dann ab 15. Oktober riefe gegen mich, meine Familie,

00:40:23: meine Mutter zur Kenntnis nehmen müssen und habe gesagt, dass ist aber eigentlich genau der Grund,

00:40:29: sich jetzt nicht irgendwo zurückzuziehen und zu sagen, die Welt könnte schön sein, wenn das

00:40:33: all, wenn die Drohungen nicht wären und wir machen im Mund nicht auf, sondern mein Urgroßvater ist

00:40:39: in Stalinskulax auf Deutsch gesagt verreckt, ein anderes Wort passt da nicht, so ähnlich wie

00:40:45: Nawalny in einem in Sibirien und ich weiß, was Unfreiheit heißt und das gibt es auf der rechten

00:40:52: Seite in Buchenwald, Bergen-Belsen und auch Treblinka woanders auch zu sehen und das ist was,

00:40:59: was mich immer angetrieben hat in die Politik zu gehen und vorzuleben. Vorleben ist nicht immer

00:41:04: nur leicht, sondern vorleben heißt manchmal auch schwer und als ich dann 17 angegriffen worden

00:41:10: war, habe ich dann das große Glück gehabt, dass das Messer 0,5 mm weiter an meine Halsschlagader

00:41:19: erwischt hätte und dann würde ich heute hier nicht mehr sitzen und dann fragt man sich natürlich

00:41:23: auch ausgehend von einem christlichen Glauben, was hat den Herr Gott bewogen mir da gerade zwei

00:41:29: tapfere türkische Bitbürger an die Seite zu stellen, die mit mir zusammen den Angreifer

00:41:35: niedergerungen haben, was natürlich dann auch ein Feindbild für die Rechte war, dann erst recht

00:41:42: zu sagen, das ist was, was uns nicht passt. Wie kann es sein, dass Menschen mit türkischem

00:41:47: Hintergrund einen deutschen Bürgermeister retten, der auch noch vom deutschen angegriffen wurde? Also

00:41:52: es passte nicht so in deren Weltbild, dann wurde über die Größe meines Pflasters diskutiert,

00:41:58: also es war Harnbüchen, aber es war eben auch ein Monat mit 8000 Drogen, Hassmails, Morddrohungen

00:42:05: und Polizeischutz vor der Haustür und das macht mit einem was, gar keine Frage, macht auch mit

00:42:12: Familie was, aber wenn es jetzt nachhaltig gewesen wäre, hätte ich auch nicht in Dortmund

00:42:16: kandidiert. Also ich glaube, wir dürfen uns in der Mitte der Gesellschaft nicht einschüchtern

00:42:20: lassen, unsere gesellschaftliche Verantwortung ist es, Lösungen zu erarbeiten und deshalb finde

00:42:25: ich das total spannend mit dem Vorkau-Urjitz an einer Zukunftslösung per se, nämlich der Frage,

00:42:31: wie gestalten wir Daseinsvorsorge vor Ort, wie gestalten wir unsere Wasserversorgung als

00:42:37: wichtiges Lebensmittel, wie schaffen wir eine vernünftige Energieversorgung hin, die die

00:42:42: Menschen mitnimmt, die teurer sein wird, weil wir müssen speichern. Allein das wird kosten,

00:42:48: selbst wenn die Sonne umsonst scheint und der Wind umsonst bläst, werden wir diese Energie im

00:42:54: Sommer haben und wir brauchen sie hauptsächlich im Winter. Also das wird alles teuer werden, das

00:42:59: wird uns richtig fordern, auch deutlich fordern, das wird Gesellschaft nicht, nicht bei dem Wohlstand

00:43:06: bleiben, den wir heute haben und das muss erklärt werden und da müssen Menschen den Weg mitgehen

00:43:12: und wenn wir die Mitte, und das ist ja gerade der Ausgangspunkt der Frage gewesen, immer mehr

00:43:17: bröckelen lassen und im Grunde genommen ist nicht schaffen, die Ränder, ob das nun Frau Wagenknecht

00:43:23: ist oder die AfD ist oder sonstige noch plötzlich wachsende gesellschaftliche Gruppierungen immer

00:43:30: stärker werden lassen und die sind nachher bei 40-50 Prozent. Dann wird das, was wir im Moment

00:43:36: als kleinster, gemeinsamer politischer Nenner auch in Berlin erleben, noch immer kleiner und

00:43:43: noch immer schwieriger und dann wird etablierte Politik noch immer schlechter geredet und da

00:43:49: müssen wir was gegentun und ich glaube, wenn man im Lebensalter ist, dass man sagt, ich traue

00:43:55: mir das noch als kleines Zahnrad mit dazu, neben Millionen anderen Zahnrädern da auch zu wirken,

00:44:02: dann sollte man das tun und das treibt mich an und deshalb finde ich das ganze Thema

00:44:07: gesellschaftliche Transformation im Einhergehen mit Klimawandel, völliger Wirtschaftsumgestaltung

00:44:17: und auch Ressourcenumgestaltung so spannend und ich glaube, dass wir alle eine Verantwortung haben

00:44:25: und die Stadtwerke insbesondere mit ihren Kundinnen und Kunden vor Ort das zu erklären, das zu

00:44:31: begleiten und auch dabei eine führende Rolle einzunehmen und da kann unser Verband vielleicht

00:44:37: ein bisschen helfen. Und ich glaube, der FKU hat durchaus keine so kleine Rolle bei dem ganzen

00:44:43: Thema, ich bin ja selber auch davon überzeugt, dass die kommunale Versorgung sehr eng an den

00:44:49: Menschen sein sollte und sehr eng an den politischen Systemen und an der Funktionsfähigkeit des Staates.

00:44:55: Wir haben übrigens selber auch die eine oder andere Umfrage gemacht, weil wir uns im Unternehmen

00:45:00: auch im Moment fragen, wie positionieren wir uns, wie sehen wir das, wie politisch muss man sein

00:45:06: und es ist ganz spannend, viele Menschen sind, wenn sie stolz auf irgendwas sind, was uns zusammenhält,

00:45:12: sind sie auf das Grundgesetz stolz. Also erst für mich jetzt oder für uns beide als Jurist ja irgendwo

00:45:17: einen Kern von Werten, auf dem man sich einigen kann ein Stück weit, finde ich immer, so hat

00:45:23: mich eigentlich sehr positiv gestimmt und es ist so, dass den Menschen wichtig ist, dass es einen

00:45:30: funktionsfähigen Staat gibt. Also keinen fünf-Jahresplanung-Zentrarkomitee-Staat, aber schon einen,

00:45:36: der funktioniert und der keine rechtsfreien Räume oder keine versorgungsfreien Räume zulässt.

00:45:44: Das ist jetzt die Rolle der Stadtwerke, glaube ich. Also wir wollen kein Markerbelli, wir wollen,

00:45:48: dass die Strom da ist. Genau. Die Bürger müssen sich darauf verlassen können, dass zu bezahlbaren

00:45:53: Leistungen plus minus da Strom fließt, dass da Gas da ist im Moment noch, dass vielleicht irgendwann

00:46:02: Wasserstoff da sein wird, dass das Abwasser gereinigt wird, dass man Breitbandzugänge hat,

00:46:09: dass die Stadt sauber gehalten wird, dass die Müll weggebracht wird und diese ganzen Aufgaben

00:46:14: haben uns immer gefordert und ja, manche eine hat es auch in den Jahren dazwischen vergessen,

00:46:21: was da seines Vorsorge ist. Das ist eben nicht der Staat, der das selbst macht, sondern ein Staat,

00:46:27: der das organisiert. So und das organisiert dann teilweise auch mit Privaten. Wir haben ja auch

00:46:34: Stadtwerke, an denen private Unternehmen beteiligt sind. Auch das ist erfolgreich, aber dieses

00:46:40: Grundbewusstsein für den Bürger da zu sein und nicht für die Rendite, das treibt den VKU an

00:46:47: und das ist was, mit dem ich mich völlig identifizieren kann. Es darf keine Stadtwerke geben,

00:46:54: wo Gewinde keine Rolle mehr spielen, im Sinne von auch defizitäre Maßnahmen sind umzusetzen. Das

00:47:01: darf es nicht geben, weil wir müssen nachhaltig sein. In der Daseinsvorsorge reden wir in der

00:47:07: Zeiträume von Netzen von 50 bis 100 Jahren und da muss man immer der Zeit voraus denken. Das haben

00:47:13: die Stadtwerke, Chefin und Chefs immer getan und jeder so gut er konnte, der eine vielleicht ein

00:47:21: bisschen besser, der andere ein bisschen schlechter, aber jedenfalls immer so gut, dass diese Güter

00:47:26: für die Menschen da waren und das müssen wir neu übersetzen und mit Leben füllen. Deshalb gibt es

00:47:32: ja auch Städte, die wieder sagen, wir wollen gerne rekommunalisieren, um in diesen wichtigen

00:47:39: Fragen mitzureden und dann kommen die ganzen Themen, die neu sind, wie das Klima natürlich auch

00:47:46: unsere Wasserressourcen beeinträchtigt, dass wir nicht überall grenzenlose Verfügbarkeiten haben,

00:47:52: dass wir vielleicht da, wo wir früher nicht gesteuert haben, auch ein bisschen dasteuern müssen,

00:47:57: ohne dirigistisch zu sein und fortzuschreiben, aber dass wir an Krisen wie Flut, ich habe es in

00:48:04: meiner ehemaligen Verantwortung statt und heutigen Wohnstadt, Altener auch erlebt, wie die Flut

00:48:09: reingebrochen ist und ein Feuerwehrkollege von mir ist ums Leben gekommen, da macht man sich dann

00:48:14: schon so seine Gedanken um die Frage, ja wie wird es das eigentlich, dass das mal in der Generation

00:48:20: potenzieller Enkel aussieht? Ich möchte da gerne sagen können, ich habe in meinen beschränkten

00:48:28: Kräften, ich da von uns hat nur beschränkte Möglichkeiten daran mitgewählt und das ist,

00:48:32: glaube ich, auch die Kraft von Belegschaft, die dann sagt, okay, wenn da jemand AfD richtig findet,

00:48:39: dann grenzen wir den nicht aus beim Mittagstisch und sondern wir versuchen mit dem zu reden und

00:48:44: dem zu erklären, dass er vielleicht doch was im Moment noch falsch sieht und dass wir da doch auf

00:48:50: der richtigen Seite stehen und ich glaube die Erfolgstory, die wir in Deutschland hingelegt haben

00:48:56: nach 45, die gibt doch eigentlich Mut, dass große Aufgaben auch erfolgreich bewältigt werden konnten

00:49:03: und dass dann eine Generation gedacht hat, das fällt uns alles in den Shows und wir brauchen

00:49:09: dafür relativ wenig machen, dass ist alles automatisiert und gottgegeben, das ist vielleicht die

00:49:14: Lebenslüge auch der Babyboomer Generation, der ich angehöre, das vielleicht nicht richtig erklärt

00:49:20: zu haben, dass das eben nur eine Momentaufnahme ist, genau wie dass wir keine Kriege in Europa hatten,

00:49:24: es war leider eine Momentaufnahme und deshalb ran, wir müssen das gemeinsam erklären und

00:49:31: ich bin da sehr zuversichtlich, dass in der Vielfältigkeit von Stadtwerken in NRW und darüber

00:49:36: in der Haus auch viele Fragen beantwortet werden können und wenn dann jeder sich noch so ein

00:49:41: bisschen einbringt, soweit das selbst in seinen Kräften kann, finde ich auch ehrenamtliche

00:49:47: Tätigkeiten, sie hatten es angesprochen wichtig und deshalb finde ich das wichtig, dass ich die

00:49:52: Chance bekommen habe von der Landesregierung, mich für die Menschen, die polnischstämmig sind

00:49:56: oder polnische Staatsbürgerschaft haben und in NRW leben, sind immerhin 700.000 Menschen

00:50:02: einzusetzen und dass ich damit auch dann neue Lebenswelten und auch noch wieder ein anderes

00:50:11: Land entdecken kann für mich, das finde ich spannend und ich habe auch diese Neugier,

00:50:16: neue Sachen zu durchdringen und auch wenn sicherlich Menschen in meinem Lebensalter,

00:50:22: Computertechnisch sicherlich irgendwo ihren Grenzen finden, die heute junge Generationen

00:50:28: in die Wiege gelegt bekommen hat an Fähigkeiten, aber dann kann man sich ja absprechen und auch

00:50:33: über Generationen zusammenarbeiten. Ob dann sind dann andere Fähigkeiten, die dann nicht mehr so

00:50:38: sehr in die Wiege gelegt worden sind? Also lieber Dr. Hosstein, ich glaube es ist, also niemand

00:50:46: müsste weniger als sie betonen und nachweisen, dass sie Überzeugungstäter sind, also dass

00:50:52: sie sich gerne einsetzen für die Menschen, ich glaube das sieht man an ihren Funktionen und

00:50:58: man sieht ja auch, dass sie es nicht mehr müssten, also sie haben sich ja schon lange genug verdient

00:51:03: gemacht um die Gesellschaft und sind trotzdem beim VKU angetreten, ich glaube das alleine beweist

00:51:09: es schon und hat schon Respekt verdient und man kann nur wünschen, dass sich viele Menschen

00:51:16: engagieren heutzutage auf kommunaler Ebene oder auf landesebene wie auch immer, aber für die

00:51:21: Gemeinschaft sich entscheiden dafür einzutreten, so schwer das manchmal ist, wie man auch an

00:51:28: ihrem eindrucksvollen Beispiel gerade gesehen hat. Lieber Hosstein, ich habe eine Abschlussfrage,

00:51:34: Sie haben eben gesagt, wir müssen in die Zukunft blicken, das war ein absolutes Stichwort dafür,

00:51:38: wir versuchen immer mal den Horizonten nicht auf 2045 zu legen oder 2050 oder 2100 haben wir

00:51:45: jetzt schon in der Wasserwirtschaft teilweise. Was wollen wir denn, wenn Sie jetzt gucken dieses

00:51:50: Jahr, wenn Sie sagen, das Jahr ist ja noch relativ jung, 2024, welche Frage hätten Sie für sich

00:51:56: gerne glasklar beantwortet, wo Sie im Silvester sagen, super, dass da ein Haken dran ist? Also ich

00:52:01: möchte zwei Fragen beantwortet haben, ich bin dann auch gleich gierig, das ist die erste Frage,

00:52:06: wie sind die Rahmenbedingungen der kommunalen Wärmeplanung vor Ort, damit die Kommunen und

00:52:11: unsere Stadtwerke auch endlich loslegen können, jenseits der, die schon losgelegt haben und gesagt

00:52:16: haben ich Warte auf gar kein Gesetz, ich gucke mal nachher, dass ich das irgendwie kompatibel mache

00:52:22: und das zweite ist natürlich die Energie Sicherheit, ich glaube wir brauchen für unsere

00:52:26: für unsere Wirtschaft neben preis, was auch ein Problem ist, hauptsächlich Energie Sicherheit und

00:52:33: da möchte ich gerne in diesem Jahr noch sehen, dass die Entscheidung über die Kraftwerkstrategie der

00:52:39: Bundesregierung eingestielt wird, denn wenn das nicht erfolgt, dann sehe ich da große Probleme und

00:52:45: wenn ich bin dann noch ein Weihnachtswunsch dafür in dem Zusammenhang erlauben darf, dann würde

00:52:50: ich da gerne noch KWK-Anlagen sehen, weil Kraftwärme-Kopplungsanlagen, was lokales sind, die

00:52:57: flexibel sind, die lokal gesteuert sind und eigentlich ein Ding der Stadtwerke und das würde

00:53:02: zu einer Netzstabilität sehr stark beitragen, aber das braucht unsere Branche diese Entscheidung und

00:53:08: wenn die erst in 25 fällt, dann werden wir die Ziele 2030 nicht schaffen und dann werden wir die

00:53:15: verdammten Braunkohlekraftwerke und Steinkohlekraftwerke noch länger am Laufen haben mit den

00:53:21: entsprechenden CO2-Emissionen und das möchte ich nicht und deshalb diese zwei Wünsche lasse ich mal

00:53:28: stehen, wir würden noch ein paar andere einfahren. Ich hätte jetzt sogar mit KWK-Strengern auf 3

00:53:33: gekommen insgesamt in Erzählungen, aber also lassen wir absolut so stehen. Vielen Dank für die

00:53:39: Anladung, hat mir großen Spaß gemacht das Gespräch. Mir auch, herzlichen Dank Herr Bert.

00:53:44: Das war GlasKla, der Politik-Podcast der Gelsenwasser AG rund um Wasser, Energie, Klima und Digitalisierung.

00:53:52: Wir hoffen es hat Ihnen gefallen. Danke fürs Zuhören und bis zur nächsten Folge von GlasKla.

00:53:58: [Musik]

00:54:01: Das ist der erste Stil.

Über diesen Podcast

Glasklar – das ist der neue Politik-Podcast der Gelsenwasser AG. Dr. Arnt Baer, Ansprechpartner Politik und Verbände bei Gelsenwasser, nimmt Sie mit auf eine spannende und erfrischende Reise in eine blau-grüne Welt. Die Wurzeln des Unternehmens aus Gelsenkirchen liegen in der Wasserwirtschaft. Aber auch bei erneuerbaren Energien, Klimaschutz und Digitalisierung entwickelt sich Gelsenwasser immer weiter. In diesem Podcast werden mit hochkarätigen Gästen aktuelle Themen und Problemstellungen der Energie- Umwelt- und Klimapolitik beleuchtet und diskutiert. Themen, die uns alle täglich beschäftigen. Konkret und glasklar!

Viel Spaß beim Zuhören.

von und mit Redaktion Glasklar

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