Glasklar - ein Politik Podcast der Gelsenwasser AG

Glasklar - ein Politik Podcast der Gelsenwasser AG

Transkript

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00:00:00: Wohnungsnot, den wir ja durchaus ausgesetzt sind und wasserbewusste

00:00:04: Stadtentwicklung lässt sich auf jeden Fall gut in Einklang bringen.

00:00:08: Denn auch in Regionen, in denen man nachverdichtet, lassen sich

00:00:12: beispielsweise Gründächer installieren oder die Fasaren begrünen.

00:00:16: Oder auch generelle Flächen entziegeln und mit einer anderen Art

00:00:20: der Wege- und Straßengestaltung umsetzen.

00:00:23: Es ist aber ein Umdenken.

00:00:26: Glas klar, der Politik-Podcast der Geldenwasser AG nimmt sie mit

00:00:30: auf eine spannende und erfrischende Reise in eine blau-grüne Welt.

00:00:34: Mitten im Ruhrgebiet spricht Arndt Behr mit seinen Gästen über

00:00:37: aktuelle Themen aus Energie, Umwelt und Klimapolitik.

00:00:41: Viel Vergnügen!

00:00:43: Wir befinden uns heute auf der Lethe der Leading-Edge-Technologies.

00:00:47: Wir sind auf der Zechitzholverein im Herzen des Ruhrgebiet und am Rande

00:00:52: dieser Konferenz, die jetzt während der veröffentlichen schon vorbei ist,

00:00:59: leider, denn wir nehmen gerade am 26.6. auf.

00:01:02: Am Rande dieser Konferenz habe ich einen wunderbaren Gast,

00:01:06: über den ich mich sehr freue.

00:01:07: Und zwar Frau Dr. Lisa Bros, die neue Bundesgeschäftsführerin der DWA.

00:01:13: Was die DWA ist, will zu uns gleich selber vorstellen.

00:01:16: Aber wir werden lieber die Zukunft der Wasserwirtschaft sprechen

00:01:20: über die Trends und die Dinge, die uns beschäftigen,

00:01:23: die sie jetzt beschäftigen.

00:01:25: Und die hier auch auf der Lethe thematisiert worden sind.

00:01:30: Wer auf dieser internationalen Konferenz,

00:01:33: ja, vor allem versuchen, technische Lösungen

00:01:36: für die Wasserwirtschaft und die Abwasserentsorgung zu finden.

00:01:40: Kümmerwandel, auch die steigende Weltbevölkerung,

00:01:43: all diese Trends sind unseren Hörern bekannt.

00:01:46: Wir wollen uns hier drüber austauschen.

00:01:48: Ich freue mich sehr, dass Dr. Bros. heute hier ist.

00:01:53: Sie hat an der RWTH einen Aachen-Maschinenbau studiert,

00:01:56: Vertiefungen, Verfahrenstechnik.

00:01:58: Sie hat dann Wirtschaftshüßenschaften

00:02:01: und Umweltingenieurwissenschaften draufgepackt,

00:02:04: hat an der Universität der Bundeswehr in München promoviert,

00:02:08: zum wichtigen Thema Wasserversorgung in Notsituationen.

00:02:12: Dann mal gleich auch ein bisschen drüber sprechen.

00:02:14: Sie wurde 2022 mit dem Förderpreis des Instituts

00:02:18: zur Förderung der Wasserküge- und Wassermengenwirtschaft

00:02:20: IFWW ausgezeichnet.

00:02:23: Dann war sie bei der Wasserversorgung Rheinhissen-Pfalz.

00:02:27: Sie war da Leiterin und Forschung und Entwicklung.

00:02:31: Sie hatte dann von März 2023 bis September 2023

00:02:36: die Leitung Research Business Development in einem Kompetenzzentrum Wasser in Berlin.

00:02:41: Und sie ist seit Anfang diesen Jahres nun Sprecherin der DWA-Bundesgeschäftsführung.

00:02:47: Liebe Lisa, ich freue mich sehr, dass wir heute auf der Zeche sprechen können.

00:02:51: Danke, Arndt, für die Einwohnerung. Ich freue mich auch sehr, hier zu sein.

00:02:55: Liebe Lisa, stelle ich doch vielleicht selber noch noch vor

00:02:58: und gerne mit Blick auf die Frage,

00:03:00: wo es dir bei den Ausland auf dem Teil einer besten gefallen hat.

00:03:03: USA, Singapur, Thymnesien habe ich gelesen.

00:03:06: Was hat dir in besten gefallen?

00:03:08: Ja, mein beruflichen Werdeganger hat sehr detailliert erläutert.

00:03:13: Aber was mich ausmacht, ist, dass ich mich sehr, sehr für das Thema Wasser begeistern kann

00:03:18: und es mir einfach eine große Freude ist,

00:03:20: das Thema in seinen vielen Facetten zu untersuchen, zu beleuchten

00:03:24: und den Menschen näher zu bringen.

00:03:26: Ich hatte das große Glück, dass ich bereits zur Schulzeit einen längeren Auslandlands

00:03:31: auf dem Teil den USA machen konnte

00:03:33: und habe dort ein Jahr lang in der Schule verbracht.

00:03:37: Gleichzeitig waren nach dem Abitur meine Eltern für fünf Jahre in den USA,

00:03:42: sodass ich auch dann sehr, sehr viele Monate und Wochen dort verbracht habe.

00:03:47: Und das war eine Zeit, in der ich den ersten Auslandskontakt hatte,

00:03:51: um mal festzustellen, wie unterschiedlich auch Blickweisen sein können auf Themen.

00:03:56: Mein unterschiedliches Schulsystem kennengelernt habe,

00:03:59: aber auch unterschiedliche Modelle, was das Berufsbild angeht,

00:04:03: wie schnell man seinen Job verlieren kann in anderen Regionen,

00:04:07: wie schön eigentlich so das Arbeitsleben in Deutschland auch sein kann.

00:04:11: In meinem Studium war ich dann mal,

00:04:15: eine Zeit lang in Tunesien habe dort meine Masterarbeit geschrieben

00:04:19: und wir haben uns mit 54 tunesischen Kläranlagen beschäftigt,

00:04:24: dabei für diese Kläranlagen ein Klärschlamm-Management-Konzept entwickelt.

00:04:29: Spannenderweise haben wir vor Ort festgestellt,

00:04:33: dass das Klärschlamm-Management gar nicht unbedingt das Problem ist,

00:04:36: denn es fällt kein Klärschlamm an,

00:04:38: da die Anlagen an sich nicht so ideal betrügen wurden,

00:04:42: sodass wir dann spontan vor Ort unsere Aufwärts- ...

00:04:47: also die Evaluierung der Kläranlagen umgeschmissen haben

00:04:51: und dann nochmal in die Betriebsoptimierung geschaut haben,

00:04:54: damit am Ende des Projekts vielleicht doch an der einen oder anderen

00:04:57: Kläranlage Klärschlamm anfällt, um den wir uns dann auch im Laufe des Projekts

00:05:02: oder vielleicht in einem Folgeprojekt kümmern können.

00:05:05: Und spannend fand ich es dort, wie hoch eigentlich die deutsche Meinung geschätzt wurde

00:05:11: und fand es wirklich beeindruckend, dass wir dort unsere Expertise einbringen konnten

00:05:17: und auch bereits im Studium meine Meinung und meine Expertise dort gefragt war.

00:05:24: Ich habe Kläranlagen auch französisch erklärt und erklärt bekommen,

00:05:28: also auch da eine spannende Erfahrung mal zu sehen,

00:05:31: wie es dann doch auf einem anderen Industriestandard aussieht.

00:05:35: Ich glaube die deutsche Maschinenbauer,

00:05:38: die deutsche Maschinenbauerin ist ja in der ganzen Welt hoch angesehen.

00:05:42: Es ist schön, dass du das auch sagst.

00:05:44: Heutzutage wird das ja immer so ein bisschen bezweifelt, ob das noch der Fall ist.

00:05:49: Ich glaube schon, dass man damit noch rejussieren kann.

00:05:52: Und hat das zu den Anruf, dass die Hütte brennt in Tunesien

00:05:58: oder in den USA, wo warst du in den USA?

00:06:01: Ich war in den USA in Wisconsin, also tief im mittleren Westen,

00:06:05: in einem Dorf mit 4.000 Einwohnern,

00:06:08: "Mittel of nowhere" und mein, das ist schon einige Jahre her.

00:06:13: Und damals schieden die Welt dort noch in Ordnung.

00:06:16: Wenn man sich jetzt anschaut, wo da die Wähler-Trends hin sind,

00:06:20: dann weiß ich jetzt nicht, ob das aktuell der Ort wäre,

00:06:22: an dem ich gerne wohnen würde.

00:06:24: Und in Tunesien war es damals sehr, sehr spannend,

00:06:27: dass man durchaus gesehen hat, dass man agieren muss.

00:06:30: Denn man hatte eben einige Jahre vorher Geld in die Hand genommen,

00:06:35: klären Lagen gebaut.

00:06:37: Und da wurde dabei sehr deutlich, dass man den Aspekt der Schulung

00:06:42: der Mitarbeitenden, Dorf, unterschätzt hatte.

00:06:44: Und dass eben Technik allein nicht die Lösung ist,

00:06:48: sondern dass es am Ende die Menschen sind, die es betreiben müssen,

00:06:52: die es verstehen müssen, wie es funktioniert.

00:06:54: Und auch eben die Instandhaltung von Anlagen durchaus am Ende,

00:06:59: ein Erfolgskritisch ist, um überhaupt auch

00:07:03: High-Technologie-Anlagen dann funktionierend betreiben zu können.

00:07:07: Vielleicht mal so am Rande, bevor wir dann auch noch tiefer reingehen,

00:07:12: ich will noch ein, zwei Sätze zu dir als Personen.

00:07:16: Was bist du so für ein Typ, wenn du nicht arbeitest?

00:07:19: Also was interessiert dich?

00:07:21: Ich mache supergerne Sport, ich reise sehr, sehr gerne.

00:07:24: Ich war letztes Jahr zwischen den Jobwechseln mal zwei Monate in Afrika unterwegs,

00:07:30: habe dort in einem Elefantenhilfsprojekt gearbeitet.

00:07:34: Ich sehe sehr gerne viel von der Welt.

00:07:36: Und ansonsten, wenn ich mich bewege, dann stricke ich gerne.

00:07:40: Stricke regelmäßig, mir Pullis, die Anfrage nach selbstgestrickten Mützen,

00:07:46: kommt auch immer mal wieder.

00:07:48: Das ist so mein Mittel, um mich runterzubringen.

00:07:53: Ich verbringe viel Zeit im Zufall.

00:07:55: Und da ist das auch immer ein ganz guter Zeitvertrag.

00:07:58: Ich muss jetzt gerade so ein bisschen machen,

00:08:00: aber nicht über die Tatsache, dass wir das stricken,

00:08:03: was die tolle Tätigkeit ist, die ich gerne auch können würde.

00:08:07: Es ist gerade so, dass wir bei 30 Grad hier die Aufnahme machen

00:08:11: und Klimaanlagen ausgemacht haben wegen des Sounds

00:08:14: und uns gerade schon fragen, wie lange wir das hier durchhalten.

00:08:18: Es ist also echt heiß.

00:08:20: Aber es kommt weder die Zeit, wo man den Strickmützen wieder braucht,

00:08:23: und dann werde ich die sicherlich auch mal nach einer Frage.

00:08:26: Meine Lust jetzt gerade zu stricken, ist auch begrinst.

00:08:29: Wurststelle.

00:08:30: Kommt wieder andere Zeiten.

00:08:32: Lisa, du bist jetzt seit ein paar Monaten, glaube ich schon,

00:08:37: oder noch länger Zeit vergeht.

00:08:39: Mir hat es eine halbe Jahr in der neuen Funktion.

00:08:43: Bundesgeschäftsführerin, der Sprecherin, Gesicht, Chefin, der DWA,

00:08:49: einer der größten und wichtigsten Wasserverbände,

00:08:52: Abwasserverbände, die es so gibt.

00:08:54: Wie ist es dir ergangen bisher, also die ersten Monate?

00:08:58: Also die ersten Monate haben riesig Spaß gemacht.

00:09:02: Es ist wirklich eine sehr, sehr coole Position.

00:09:05: Aus meiner Sicht passt das sehr gut zu mir.

00:09:07: Und wir sind zweit in der Bundesgeschäftsführung.

00:09:10: Wir sind Rolf Usadel und ich bilden quasi ein Tandem in der Bundesgeschäftsführung.

00:09:15: Er ist der kaufmännische Geschäftsführer und ich quasi der Rest,

00:09:19: so ein bisschen technischer oder manchmal sagt man auch so ein bisschen

00:09:23: innen und außen.

00:09:24: Und das ist eine...

00:09:26: Die Außenministerin.

00:09:27: Beispielsweise, genau.

00:09:28: Das ist eine super, super Ergänzung.

00:09:30: Und die Zusammenarbeit macht riesig Spaß.

00:09:33: Und das ist aus meiner Sicht auch eine äußerst spannende Zeit

00:09:37: aktuell bei uns in der Branche.

00:09:39: Also es bewegt sich wahnsinnig viel auf politischer Ebene.

00:09:43: Wir haben diverse Veränderungen struktueller Natur,

00:09:48: wo es sich für einen Fachverband wie unseren wirklich die Frage stellt,

00:09:52: wie schafft man es in Zukunft auch noch in dieser Form zu existieren.

00:09:58: Auch der Branche quasi die technischen Standards,

00:10:02: die wir ja herausgeben, auch wirklich bereitstellen zu können.

00:10:06: Denn diese werden bei uns durch ehrenamtliche Arbeitsgruppen erarbeitet.

00:10:11: Heißt Unternehmen, Schickung mitarbeitende, aber auch teilweise

00:10:16: Personen, die selbstständig sind oder auch gar nicht irgendwo

00:10:19: in einer Anstellung sich befinden, arbeiten in diesen Arbeitsgruppen mit,

00:10:24: weil sie Fachexpertise haben.

00:10:26: Und diese Personen stellen sicher, dass das, was sich je nachher

00:10:31: in den technischen Regeln findet, wirklich der allgemein an der

00:10:35: Regel der Technik ist.

00:10:36: Und wir für unsere Branche uns gewissermaßen selber die Standards

00:10:41: setzen, um sicherzustellen, dass überall in Deutschland

00:10:45: gleichermaßen Gewässerschutz betrieben wird,

00:10:48: Abwasser gereinigt wird und auch derartige technische Standards

00:10:51: für öffentlicher beispielsweise unser Schwesterverband der DVGW

00:10:55: im Bereich der Trinkwasserversorgung.

00:10:57: Hier wird es ähnlich erarbeitet.

00:10:59: Und für uns als technisch-wissenschaftliche Verbände

00:11:03: ist eben das durchaus zurückgehende ehrenamtliche Engagement

00:11:07: eine große Herausforderung.

00:11:09: Genau, das werde ich jetzt gefragt, da muss man vielleicht

00:11:12: auch den Leuten erklären.

00:11:14: Das basiert dann auf ehrenamtliche Arbeit im Grunde,

00:11:17: also wo auch Unternehmen, wie wir eben auch, weil das für sinnvoll

00:11:20: achten und auch weil es eine durchaus eine Schulung der Leute ja auch

00:11:25: ist, muss man das ja auch sehen, wenn sie sich da Netzwerken

00:11:28: da einbringen.

00:11:29: Das heißt, ihr nehmt das schon auch wahr, dass das weniger wird?

00:11:32: Ja, also wir messen es noch nicht, aber wir merken es.

00:11:36: Die DVGW sagt das auch mit einer kleinen DVR-Spezifität.

00:11:40: Auf jeden Fall.

00:11:41: Also diejenigen, die sich einbringen, bringen sich mit unfassbar viel

00:11:45: Leidenschaft und auch mit sehr, sehr viel Zeit und Engagement ein.

00:11:48: Aber wir stellen eben fest, dass auch der Fachkräftemangel

00:11:51: bei uns in der Branche existiert und natürlich geht in der Regel

00:11:55: die Hauptamtliche Angestelltheit vor.

00:11:58: Das bedeutet, wenn ich in meiner Tätigkeit für die ich bezahlt werde,

00:12:01: arbeiten zu tun habe, dann kann ich mich natürlich eher wenig

00:12:05: mit Arbeitsgruppensitzungen oder in der Arbeitung von Texten

00:12:09: einbringen.

00:12:10: Und da merken wir schon, dass die ja die Facharbeit durchaus

00:12:15: unter Spannung steht und gleichzeitig merken wir aber auch,

00:12:19: dass die Themenvielfalt zunimmt.

00:12:21: Wasser wird immer politischer, Wasser ist einfach ein super

00:12:25: großes Querschnittsthema, also dass auch ja,

00:12:30: Ideen entstehen, wo es ein technisches Regelwerk braucht,

00:12:34: dass nicht so naheliegend ist.

00:12:36: Und wo es sich eben die Frage stellt, ein Thema, mit dem wir uns

00:12:40: oder sich eine Arbeitsgruppe beispielsweise aktuell beschäftigt,

00:12:43: ist das Thema Klimagase.

00:12:45: Ein Thema, mit dem wir uns sicherlich vor fünf oder zehn

00:12:50: Jahren im Regelwerk nicht auseinandergesetzt hätten.

00:12:52: Aber ein Thema, das natürlich unter den aktuellen Rahmenbedingungen,

00:12:56: dass wir unbedingt den Klimawandel stocken oder begrenzen müssen,

00:13:00: super, super relevant ist.

00:13:02: Klimagase im Sinne von aus Faulgas oder aus der Kläranlage

00:13:08: wird Faulgas, so dass Energie erzeugt wird.

00:13:11: Beispielsweise, generell setzt sich diese Arbeitsgruppe erstmal

00:13:14: damit auseinander, wo überhaupt in den Themenbereichen der

00:13:18: DWA entstehen Klimagasen.

00:13:20: Denn beispielsweise auch im Kanal kann es schon zur

00:13:25: gewissen Gasbildung, beispielsweise CH4, entsteht da teilweise schon,

00:13:30: je nachdem wie Anlagen ausgelegt sind, in Druckkanälen kann

00:13:35: bei der Entlastung Gas entstehen, aber eben vorwiegend auf den Kläranlagen.

00:13:40: Methan. Genau. Das Böse. Genau.

00:13:43: Methan, teilweise aber auch CO2 und Stickoxide.

00:13:48: Den Querschnitzthemen sind so gerade angesprochen,

00:13:51: das ist dann einer der Querschnitzthemen, die dir wahrscheinlich

00:13:55: vorschwebt, also Energie, Energie erzeugen an der Wasserstelle.

00:14:00: Was sind andere Themen, wo du sagst, Wasserabwasser ist breiter

00:14:05: jetzt zu sehen, kann nicht mehr nur technisch-regelsetzend

00:14:08: verstanden werden?

00:14:10: Also, ich denke, die letzten Wochen, die wir wahrgenommen haben

00:14:14: mit so vielen Flutungsereignissen, zeigen, dass auch das Thema,

00:14:20: das natürliche Landschaftswasserhaushalts, durchaus immer breiter wird.

00:14:25: Dieser Begriff bedeutet, dass ich das Wasser in der Landschaft

00:14:31: haushalten muss, dass das Wasser in den Gewässern sich aufhalten kann,

00:14:36: dass es dort Platz hat und gleichzeitig aber auch,

00:14:39: dass die Strukturen im Boden funktionieren.

00:14:42: Und das ist natürlich ein Thema, wenn ich jetzt in Überflutungsgebieten

00:14:46: Gewässern ihren Raum geben will, dann ist da vielleicht schon

00:14:49: ein bebautes Gebiet, wo ich mich damit auseinandersetzen muss.

00:14:53: Wie kann ich da überhaupt eigentlich noch Borrow zulassen?

00:14:57: Jetzt, wenn in den dramatischen Regionen, in dem Ahrtal,

00:15:03: wo teilweise Gebäude weggerissen wurden, kann ich mit Blick auf die

00:15:09: Wasserextreme, die uns einfach bevorstehen.

00:15:13: Durch den Klimawandel kann ich dort noch mit gutem Gewissen

00:15:16: zulassen, dass dort weiter gebaut wird.

00:15:19: Ein anderes Querschnittsthema ist eben die wasserbewusste Stadtentwicklung.

00:15:23: Denn an so einem heißen Tag wie heute, wenn wir hier über das Gelände

00:15:28: der Zeche Zächer-Zäufer eingelaufen sind, also ich wünsche mir da Bäume,

00:15:32: ich wünsche mir da Grünflächen, ich wünsche mir da Wasser.

00:15:35: Und ich denke, so geht es in vielen Städten.

00:15:38: Uns einwohnern ist es heiß und wenn man sich aber mal schön

00:15:43: entwickelte, ja Regionen der wasserbewussten Stadtentwicklung

00:15:47: im Ruhrgebiet gibt es ja einige durch Initiativen beispielsweise

00:15:51: wie das Klimawerk. Aber ich komme ja persönlich aus Berlin,

00:15:55: auch bei uns gibt es eben umgestaltete Stadtgebiete.

00:15:59: Auch dort merkt man einfach, was diese Stadtentwicklung

00:16:03: für einen positiven Effekt hat. Es ist deutlich kühler,

00:16:06: es ist durch den Schatten auch einfach in Summe angenehmer.

00:16:10: Die Luftqualität ist besser. Und das sind Themenbereiche,

00:16:14: wo wir aber als Wasserwirtschaft beispielsweise uns um das Thema

00:16:18: wie gehen wir mit Anfallenden Regen um. Der wird in solchen Gebieten

00:16:22: eher geschweichert, deswegen auch das Thema Schwamm. Man nimmt es auf

00:16:26: und dann wird es nach und nach wieder abgegeben. Aber auf einmal

00:16:30: müssen wir mit in die Stadtentwicklung, wir müssen mit in

00:16:33: Bauprozesse, man muss berücksichtigt werden. Und das sind Themenbereiche,

00:16:37: wo Wasser immer, immer breiter in der Gesellschaft relevant wird

00:16:44: und ankommt. Wir müssen uns da als Wasserversorger

00:16:47: anders aufstellen. Wir haben das natürlich auch schon diskutiert

00:16:50: und sind zu der Erkenntnis gekommen. Wenn wir das tatsächlich

00:16:55: tief machen wollen, dann müssten wir Landschaftsbauer einstellen.

00:16:58: Ich weiß nicht unbedingt, ob die...

00:17:02: Es gibt die richtige Erkenntnis. Wir haben ja gesagt, dass das ja eigentlich

00:17:05: ein bisschen... Dann Tätigkeiten ist, wo man Gärtnern können muss.

00:17:09: Also wo man wissen muss, welche Pflanze ist an der richtigen

00:17:12: Stelle, diejenige, die es aufnimmt. Wie kann man das hinkriegen?

00:17:15: Dass trotz der Hitze, die da ist, doch das Wasser noch aufgenommen

00:17:19: wird und so. Ich bin jetzt auch kein Experte drin. Aber würde ja bestätigen,

00:17:23: was du sagst, dass das eben Bereiche sind, die wir bisher eigentlich

00:17:27: so in der Form nicht gemacht haben. Das kann gut sein. Ja, die Frage

00:17:31: ist ja, müssen die Unternehmen sich anders aufstellen oder muss man

00:17:34: natürlich mit anderen Bereichen enger kooperieren? Oder das.

00:17:37: Und am Ende ist auch da die Frage, du hattest jetzt von einem Wasserversorger

00:17:42: gesprochen, davon gehen wir eigentlich in der Regel mit Trinkwasser aus.

00:17:45: Ja, gut. Oder Erdwasserentsorge. Genau, wir stellen die Frage,

00:17:49: muss diese beispielsweise die Bewässerung von Stadtgrün, von Bäumen

00:17:53: in der Stadt, ist das überhaupt sinnvoll, dass wir dafür unser gutes

00:17:57: Trinkwasser verwenden? Aktuell wird eben häufig auch aus so

00:18:01: hydranten und Standrohr dran gepackt wird, dass man quasi vor Ort

00:18:05: ein bisschen Wasser ziehen kann oder auch in Berlin nutzt man die Notprünen

00:18:09: und alles, das ist Trinkwasser. Und wir evaluieren oder setzen uns

00:18:14: eigentlich auch dafür ein, dass beispielsweise der Ablauf aus

00:18:18: Kläranlage, der eine vierten Reinigungsstufe seiner Spurenstoffinimination

00:18:24: unterlaufen ist, dass der beispielsweise für die Bewässerung von

00:18:28: Stadtgrün verwendet werden könnte. Denn das Wasser wird in der Regel

00:18:32: in ein Gewässer eingeleitet und wenn das dieses Gewässer aber nicht zwingend braucht,

00:18:36: dann könnte man natürlich das Wasser zu dem Stadtgrün quasi hinleiten.

00:18:42: Kläranlagen befinden sich in der Regel in der Nähe von Städten und dann

00:18:47: könnte man dort eben damit das Stadtgrün bewässern, statt die gute

00:18:51: Ressource, die wertvolle Ressource Trinkwasser dafür zu verwenden.

00:18:54: Und wie ist das qualitativ da? Also für Röhrer, die sich dann interessieren,

00:18:58: sind da große Unterschiede zum Trinkwasser? Oder ist das etwas, was keine

00:19:02: Rolle spielt, weil es gar keine Schnittstelle gibt zum Menschen, da ich jetzt mal platt.

00:19:06: Also das Trinkwasser ist das best kontrollierteste Lebensmittel,

00:19:12: das wir in Deutschland haben. Sicherlich unser höchstes Gut und auf jeden Fall

00:19:17: in bester Qualität. Also Leitungswasser kann man jederzeit unbedenklich trinken

00:19:21: und sollte man auch tun. Während der Ablauf einer Kläranlage vielleicht nicht unbedingt

00:19:26: die Qualität hat wie Leitungswasser, das liegt aber auch daran, dass sich da

00:19:32: teilweise noch gewisse Keime befinden könnten, denn Abwasser wird in der Regel

00:19:38: nicht am Ende disinfiziert. Braucht es nicht, in den Gewässern befinden sich

00:19:41: natürlicherweise auch gewisse Keime, so dass das an der Stelle nicht notwendig ist.

00:19:46: Aber jetzt möchte ich mal jemanden sehen, der aktuell in einer Stadt wie Berlin

00:19:51: oder in Essen an einem Stadtbaum Radieschen pflanzt und sieht dann aufgrund

00:19:56: von einer Wasserwiederverwendung mit gereinigtem Abwasser vielleicht

00:20:02: an der Stelle sich Sorgen macht. Das dürfte man nicht.

00:20:06: Das wäre nicht so ein Filmsport. Also das kommt ein bisschen drauf an, da bin ich

00:20:11: auch nicht unbedingt die Expertin, welche Bewässerungsart, welche Art von Keime,

00:20:17: das ist am Ende auch immer eine Frage, wie pflanze ich an, wenn ich natürlich

00:20:21: jetzt eine Frucht habe, die dann im direkten Kontakt mit dem Wasser steht

00:20:25: und ich die dann sofort konsumiere, dann wäre es ja so ein bisschen als würde ich das Wasser

00:20:29: auch trinken. Wenn wir jetzt aber Früchte haben, die im Boden maxen und man den Boden

00:20:34: bewässert, dann ist durchaus die Frage, ob das, also der Boden hat eine gewisse

00:20:39: fehlternde Wirkung, sodass da das Risiko auch reduziert wird. Allerdings muss man

00:20:44: auch dazu sagen muss, jeder von uns wird voraussichtlich schon mal Obst

00:20:50: oder Gemüse mit Essen haben, das schon mal mit wiederverwendetem Wasser

00:20:56: bewässert wurde, beispielsweise das gängige Praxis in Spanien. Und ich weiß

00:21:01: nicht, ob du schon mal damit befasst hast, ob deine Tomaten aus Spanien kommen.

00:21:05: Bei mir ist das leider manchmal der Fall. Und da ist es nicht selten, dass eben

00:21:10: die Bewässerung auf diese Art Umsatz wurde.

00:21:14: Das ist denn das selbe Wasser, was da verwendet worden ist, also das Grauwasser,

00:21:18: was da verwendet worden ist in Spanien oder in Kalifornien, wo es ja auch größtentals

00:21:22: gemacht wird. Ohne das jetzt wirklich selber zu wissen, ist das die selbe Qualität,

00:21:29: wie sie jetzt im Kläranlagenablauf im industriellen Ruhrgebiet ist?

00:21:35: Oder muss man da jetzt doch wieder Unterschiede machen? Aber also ich sehe

00:21:38: da einen Punkt. Vielleicht nur um das kurz zu ergänzen. In Europa haben wir ja

00:21:43: eine europäische Kriminalabwasserrichtlinie, die jetzt ja aktuell novelliert wird.

00:21:49: Und da sind natürlich Vorgaben, wie gewisses Abwasser zu sein hat.

00:21:53: Allerdings gab es bisher keine Vorgaben zu Spurenstoffen, auch ein Punkt,

00:21:58: der jetzt überarbeitet wird. Aber generell würde ich jetzt nicht behaupten,

00:22:03: dass Abwasser, mit dem in Spanien bewässert wird, minderer Qualität ist

00:22:09: und in Kalifornien wird das ähnlich sein. Also auch dort achtet man sehr darauf,

00:22:14: dass die Produkte, die dort produziert werden, dann gut verträglich sind,

00:22:19: denn an der Lebensmittelsicherheit sind alle interessiert.

00:22:23: Ja, natürlich. Also eher andersrum gedacht ist das in, wissen wir,

00:22:28: das ist es in Spanien und in Kalifornien eigentlich auch dann.

00:22:31: Das ist Wasser aus der Kläranlage, das da verwendet worden ist jeweils.

00:22:35: Und geht nicht aus, aber das musst du vielleicht einen zukünftigen Gast

00:22:41: mit Entspanntexpertise fragen.

00:22:43: Nein, das ist ja, das ist übrigens mal eine spannende Idee.

00:22:47: Aber das ganze Thema ist natürlich nicht ganz unabstritten,

00:22:51: ist auch für den Trinkwasserversorger nicht immer ganz einfach.

00:22:55: Mal sagen, weil natürlich die Hygiene extrem hochgehalten wird bei uns auch zurecht

00:23:01: und weil es natürlich dann dadurch schon platt gesagt Schnittstellen gibt zum Menschen.

00:23:06: Aber trotzdem heißt das nicht, dass man das nicht auch tatsächlich vernünftig durchprüfen muss

00:23:12: und sich angucken muss und dass es Verwendungsarten vermutlich geben wird.

00:23:16: Also im Minimum jetzt ja schon in der Industrie ziemlich unumstritten,

00:23:21: da wo nachgewiesermaßen keine Schnittstellen sind.

00:23:24: Und Regenwasser für Gartenbewässerung und diese Dinge sind einfach auch Sachen,

00:23:30: die man früher nicht gemacht hat, die auch gerade sinnvoll sind,

00:23:33: wie man jetzt mittlerweile macht.

00:23:35: Und da werden wir uns sicherlich auch weiter bewegen.

00:23:38: Binde ich auch der festen Auffassung zu.

00:23:40: Vielleicht noch als kurze Ergänzung.

00:23:42: Neben dem Einfluss auf uns Menschen ist natürlich auch der Gewässer

00:23:45: und der Bodenschutzgasse essentiell.

00:23:47: Wenn ich Wasser aufbringe, wo sich dann in einigen Jahren rausstellt,

00:23:51: dass sich dort irgendwie Stoffwärter auf den Boden aufgebracht hat,

00:23:55: der dann zu einer Verunreinigung führen oder schlimmstenfalls das Ganze auch noch im Grundwasser landet,

00:24:01: dann habe ich eigentlich mehr kaputt gemacht, als ich unterstützt habe.

00:24:06: Und auch in Summe gilt es natürlich auch die empfangenden Gewässer der Kläranlagen

00:24:14: zu berücksichtigen.

00:24:16: Denn wenn ich das Wasser für andere Zwecke verwende, dann fehlt es im Zweifel dort.

00:24:20: Und das ist nicht unerheblich, wie viele Gewässer darauf ausgelegt sind,

00:24:27: auch wirklich aus Kläranlagen Wasser zu empfangen.

00:24:31: Das gilt es nicht zu unterschätzen.

00:24:33: Das ist bei uns übrigens auch so in Haltern und Umgebungen.

00:24:37: Es gibt ja mehrere Kanäle, die dann Schwierigkeiten hätten,

00:24:40: würde man das Wasser tatsächlich daraus nehmen aus dem Kreislauf,

00:24:44: sodass man interessanterweise kurzfristig sogar negative Einwirkungen auf die Gewässer hat.

00:24:50: Aber trotzdem, also Probleme finden sich immer bei allen Sachen,

00:24:53: es gibt immer ein alter Bekannter von mir, hat man gesagt,

00:24:57: es gibt immer drei gute Gründe, warum das nicht funktioniert.

00:25:00: Besser ist es, sich darum zu kümmern, wie man es vielleicht machbar hinkriegt.

00:25:05: Also sicherlich ein Thema, was total wichtig ist zu bearbeiten

00:25:09: und wir merken es hier auf der LET ja auch international sowieso ein Riesenthema.

00:25:14: "Bochwasser" hast du genannt, natürlich jetzt gerade bei uns in NRW,

00:25:19: gerade wegen dem A-Tal leider auch politisch so das Thema Nummer 1.

00:25:25: Also ist von der Wasserwirtschaft her auch fürs Ministerium,

00:25:28: sicherlich auf aller Oberster Agenda.

00:25:32: Die haben ja selbst auch unterstützt im A-Tal.

00:25:36: Sie haben immer noch sehr lange Mitarbeiter gehabt, die dort Hand mit anlegen,

00:25:41: weil wirklich alles zerstört gewesen ist, was da betroffen worden ist.

00:25:46: Auch nicht nur ein Haus, sondern reihenweise Häuser und Infrastruktur weg ist.

00:25:51: Es ist schon interessant, wenn man jetzt sieht, was da passiert.

00:25:56: Die Leute sind zurückgekommen, sind sehr unzufrieden, was die Politik dort betrifft,

00:26:02: weil es ihnen nicht schnell genug geht, haben wir dann natürlich ihre Grundstücke da unten.

00:26:06: Und haben ihre Heimat da und haben die meisten nicht damit so abgeschlossen,

00:26:15: dass sie jetzt wegziehen oder ähnlich ist.

00:26:17: Die Eigentumsverhältnisse sind so und die Leute haben ja zum Teil dann noch Häuser da und so,

00:26:23: oder haben zumindest noch Grundmauern da.

00:26:25: Ist das nicht eine total schwierige Diskussion zu sagen, also das Bundesebene,

00:26:30: wir können das nicht mehr verantworten, dass sie da baut, so ist natürlich was anderes.

00:26:34: Das ist eine äußerst schwierige Diskussion, weil man zum einen sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen hat.

00:26:41: Ein Beispiel, wenn ich eine Elementarschadenversicherung hatte, was ja nicht unbedingt alle dort hatten,

00:26:48: dann zahlt diese Versicherungen größtenteil nur, wenn ich an gleicher Stelle wieder gleich aufbaue.

00:26:54: Heißt, wenn ich quasi für meinen Schaden, für den ich sogar versichert war, dann auch irgendwie was bekommen möchte,

00:27:01: dann muss ich das gleiche Risiko wieder eingehen.

00:27:04: Das ist ja dann sogar eigentlich no-burnerfast.

00:27:06: Genau, heißt, wenn ich jetzt schon Geld dafür erhalte und an einer anderen Stelle wieder aufbauen könnte,

00:27:11: dann geht das in diesem Fall leider häufig nicht.

00:27:15: Das ist natürlich, das System ist an den Stellen häufig nicht darauf ausgelegt,

00:27:20: dass wir eben von vor hinein eigentlich in Gebieten gebaut haben,

00:27:26: die jetzt durch Veränderungen, bedingt durch den Klimawandel, einfach in ein größeres Risiko gerutscht sind.

00:27:35: Und da gibt es zahlreiche Gebiete, wo jetzt wegen Ereignisse, die sonst alle 100 Jahre auftreten,

00:27:43: einfach nicht mehr, mit statistisch nicht mehr 100-jährlich sind,

00:27:47: sondern mit einer häufigeren Wahrscheinlichkeit eintreten.

00:27:51: Und gleichzeitig stellt sich natürlich auch die Frage,

00:27:54: wo sollen denn die Gebiete, wo entsprechend dann gebaut werden kann, auf einmal herkommen?

00:28:00: Also es ist ja nicht so, dass die Kommunen flächen herzaubern können,

00:28:05: sondern es müssen ja dann andere, also Flächen umgenutzt werden.

00:28:09: Und das ist natürlich von uns, von der Ferne immer leicht zu sagen, das sollte anders gemacht werden.

00:28:14: Gleichzeitig sehe ich es aber auch als zwingende Aufgabe,

00:28:17: als gewissermaßen unbeteiligte zu sagen, wie es denn eigentlich sein sollte.

00:28:22: Denn wenn man von außen nicht quasi mit einer neutralen Brille sagen würde,

00:28:28: wie es denn eigentlich idealerweise ablaufen würde,

00:28:32: dann fehlt natürlich diese Zielrichtung und die Gebiete.

00:28:37: Aber in der Tat, das Thema Hochwasser, Überflutungen, das ist häufig auch mit sehr viel Emotionen verbunden.

00:28:45: Und dann aber auch spannend zu sehen, wie schnell eine gewisse Extremwetter-Hochwasser-Demenz eintritt.

00:28:52: Denn es ist nicht das erste Ereignis und wir hatten jetzt erst kürzlich wieder dramatische Hochwassersituationen in Süddeutschland.

00:28:59: Dinge, wo ja vielleicht diese Regionen nicht betroffen waren, aber ich war jetzt in der kurzen Zeit,

00:29:07: seitdem ich bei der DWA bin, schon mehrfach ja involviert in Pressemitteilungen, in politische Statements,

00:29:16: wie man dann mit Hochwasserereignissen umgeht. Und das kommt immer dann hoch, wenn derartige Ereignisse irgendwo auftreten.

00:29:22: Das ist ja in der Politik so. Aber also wer ist denn eigentlich dann Dement?

00:29:27: Ihr prägt ihr Begriff ja sehr. Aber also die Menschen in Augsburg jetzt oder so, die wussten ja, dass was im Ahrtal gewesen ist.

00:29:36: Was hätten die jetzt machen sollen? Also die hätten ja jetzt höchstens sagen können, das wird bei uns demnächst bestimmt auch passieren,

00:29:41: dass mal wegziehen.

00:29:42: Ja, es ist ja nicht nur wegziehen alleine, also es können nicht alle irgendwie oben auf den Bergen wohnen,

00:29:48: wo vielleicht dann nicht unbedingt das Wasser hoch kommt. Aber es geht ja schon auch drum, man kann eine gewisse Vorsorge betreiben.

00:29:55: Es gilt vielleicht auch an gewissen Stellen. Ich hatte es gerade erwähnt, die Gewässer nochmal zu betrachten.

00:30:01: Wenn ich natürlich irgendwie dem Gewässer keinen Platz gebe, dann kann es in Zeiten, in denen es einfach mehr Wasser kompensieren muss,

00:30:09: sich nicht den Raum nehmen. Und wenn und Schub die Wupp erhöht sich die Fließgeschwindigkeit, es wird reißender der Fluss.

00:30:17: Und dann passieren eben katastrophale Ereignisse, wo irgendwie Brücken einstürzen oder sonstige dramatische Ereignisse passieren.

00:30:26: Ja, muss ich dir recht geben. Mein Ahrtal ist jetzt auch schon 21 gewesen, Sommer 21. Jetzt ist 24. In den drei Jahren hätte man sicherlich selbst in Deutschland

00:30:35: einiges umsetzen können, dass mein Gewässer irgendwo befreit, entfesselt, demme wegmacht oder demme verstärkt, da wo es Schwierigkeiten gibt und so was.

00:30:46: Ja und häufig stellt man eben fest, dass wenn Ereignisse auftreten, man aber nicht selbst betroffen ist, dass man sich dann gewissermaßen sicher fühlt.

00:30:56: Und das ist natürlich dann immer verheerend, wenn man eigentlich aus Ereignissen an anderer Stelle hätte lernen können,

00:31:04: vielleicht auch vor Ort geschaut werden hätte können, wie wäre eigentlich ein derartiges Ereignisse an anderer Stelle dann eingeschlagen, wie hätte es sich dort geäußert.

00:31:15: Und was wir Bürger*innen aber immer wieder vergessen, ist das Thema Eigenvorsorge. Also wir schauen immer sehr auf die Kommunen, auf die Politik.

00:31:23: Aber auch wir selber haben gewissermaßen Vorsorge zu leisten. Man hat sich gewissermaßen selber zu schützen.

00:31:32: Und wenn ich natürlich irgendwie gewissermaßen meinen Garten komplett in Zugpflaster mit Steinen versehe oder auch sonst beispielsweise den, die Ölheizung im Keller steht und dann der Keller vollläuft und ich gewissermaßen mich dadurch in eine gewisse Gefährdung begebe,

00:31:53: durch die Kontamination, die uns schon kümmern kann. Genau, dann kann die Kommune auch nichts dafür. Und das ist immer, wir schauen da immer sehr auf kommunal oder auf sonstige Politik,

00:32:05: aber die kann gewisse Vorgaben machen, kann auch vielleicht gewisse Mittel freigeben, aber wir selber können uns davon auch nicht ganz frei machen.

00:32:15: Absolut. Ich muss gerade nachdenken, dass ich an Düsseldorf damals auch, wir ziemlich unter Wasser standen, aber nichts im Keller hatten, aber ich glaube, nach halbischtunden hätte es noch richtig ein bisschen an Wessor weit gekommen.

00:32:28: Ich habe zumindest seitdem jetzt immer dafür gesorgt, dass das Laub an den grünen Flächen weg ist. Also dass zumindest da alles aufgenommen werden kann.

00:32:36: Ich habe aber jetzt auch noch die Einfahrt nicht komplett von Steinen entfernt oder sowas. Muss sich jeder an seiner eigenen Nase fassen, ob er vorbereitet ist für solche Situation.

00:32:46: Ich habe mal einen Botgas gehabt mit einem Mitglied des Landtages, die hier eine Wasseronket in Nordrhein-Westfalen gegründet hat, die Astrid Vogelheimen. Und er hat zu mir das Volk gesagt.

00:32:58: Es ist ja so, auch wenn wir jetzt einen trockenen Sommer haben oder Hitze noch, haben wir ja genügend Wasser, um uns zu erfrischen, um Bäume in der Stadt zu bewässern. Also das Problem ist noch nicht so offensichtlich sichtbar, wie der Klimawandel an sich.

00:33:15: Wasserknappheit an sich ist noch nicht präsent. Das war jetzt im Februar. Wir haben jetzt auch sehr feuchte Wochen gehabt zuletzt, bis vor ein paar Tagen hatten wir, glaube ich, nachweislich, statistisch sehr, sehr viele Niederschläge.

00:33:30: Dieses ganze Thema Klimaanpassung in der Stadt. Du hast es eben schon angerissen. Also was für Trade-offs man machen muss. Ist das politisch jetzt aus dem Kopf raus?

00:33:43: Oder ist das präsent genug, dass man diese Diskussion tatsächlich führen kann, so wie du sie ja auch führst? Also zu sagen, wir müssen in der Stadt mehr Grün haben und mehr Blau und mehr Wasser aufnehmen.

00:33:56: Was ja heißt, andere Dinge nicht tun in der Zeit. Also keine Parkplätze neu zu machen, vielleicht Straßen nicht zu bauen, andere Maßnahmen nicht zu machen, Bereiche bewusst unter Wasser gehen zu lassen, wenn Hochwasser ist.

00:34:11: Also alle diese Dinge sind ja politische Trade-offs am Ende, die dann gemacht werden müssen. Glaubst du, dass es gemacht werden kann im Moment?

00:34:20: Das ist tatsächlich eine sehr, sehr gute Frage. Also was mich aktuell sehr positiv stimmt, ist, dass kommende Woche das Klimaanpassungsgesetz in Kraft tritt.

00:34:31: Wir haben uns vergangenen Jahres dort eingebracht in ein Gesetzesvorhaben, wo es eben drum geht, wie kann man die Städte an den Klimawandel oder an die Klimawandelfolgen anpassen.

00:34:44: Und das ist ja am Ende genau eine Maßgabe, auch die Anpassung an sich verändernde Wasserwirtschaftliche Anbedingungen.

00:34:54: Dort hat zum Glück oder erfreulicherweise das Thema Wasser durchaus Eingang gefunden, sodass in diesem Klimaanpassungsgesetz jetzt eben eine Grundlage drin ist, dass Wasser bewusste Stadtentwicklung die Maßgabe sein muss.

00:35:10: Und ich möchte aber hier betonen, dass die Wasserbewusste Stadtentwicklung eben durch die Anpassung an den Klimawandel, das ist nicht ein Entweder oder, sondern man kann durchaus gut Parkplätze umbauen oder neu bauen und sie gleichermaßen auch wasserbewusst bauen.

00:35:29: Wir müssen nur anders bauen, also wir müssen an vielen Stellen umdenken, wir können quasi nicht einfach immer zubetonieren und so die alte Denke besonders schnell das Regenwasser raus aus der Stadt, sondern wir müssen mit einer anderen Verständnis mit unseren Städte baulichen Maßnahmen umgehen.

00:35:52: Und gerade das Thema Wohnungsnot, den wir ja durchaus ausgesetzt sind und schwasserbewusste Stadtentwicklung lässt sich auf jeden Fall gut in Eingang bringen.

00:36:03: Denn auch in Regionen, in denen man nachverdichtet, lassen sich beispielsweise Gründächer installieren oder die Versagen begrünen oder auch generelle Flächen entziegeln und mit einer anderen Art der Wege und Straßengestaltung umsetzen.

00:36:20: Also es ist durchaus in Eingang zu bringen, es ist aber ein Umdenken.

00:36:25: Und es ist teurer, sagt manche.

00:36:27: Das kommt sicherlich darauf an, aber das am Ende ist immer die Frage, wie rechnet man das?

00:36:33: Es ist vielleicht kurzfristig teurer, aber wenn man sich dann auch den positiven Mehrwert im Sinne von lebenswerte Städte das Thema Hitze in den Städten, wenn man sich das betrachtet und solche Aspekte mit reinrechnet,

00:36:48: dann wage ich zu bezweifeln, dass es am Ende wirklich teurer ist.

00:36:52: Das ist eine abendfüllende Diskussion, glaube ich, weil, also das ist ein spannender Aspekt, als ich ihn jetzt oft höre.

00:37:01: Ich höre oft dann so, ja, das mag jetzt teurer sein, aber es ist viel teurer, wenn wir nichts tun und langfristig für die Menschheit und so.

00:37:09: Das kann ja alles sein.

00:37:10: Aber für den Einzelnen selber, der bezahlt ja jetzt erstmal das, was dann vielleicht langfristig wie so global ausrechnet und sagen volkswirtschaftlich ist das natürlich für die Welt schlimm,

00:37:23: ist aber eine Insel in Pazifik letztendlich, die untergeht.

00:37:26: Und ich zahle dafür, ein Stück wurde Heizungsgesetz jetzt 30.000 Euro in meine Heizung umzubauen.

00:37:33: Das heißt, der Einzelne hat ja einen anderen Blick oft als die Themen, vor allem wie du jetzt in deiner Rolle natürlich von Berlin aus oder in größerem Blick fällt, da drauf gucken musst.

00:37:44: Aber du sagst ja im Grunde ja jetzt was anderes.

00:37:46: Man muss auch individuell den Mehrwert anerkennen, den man hat durch den eigenen Lebensraum, wenn der sich netter oder wenn der sich gesünder gestaltet und grüner gestaltet und lebenswerter gestaltet.

00:37:59: Da bin ich total bei dir.

00:38:01: Das ist natürlich dann mindestens für die Leute schwierig, die jetzt schon sich die Mieten kaum leisten können.

00:38:08: Auf jeden Fall.

00:38:09: Aber ich habe tatsächlich gestern einen spannenden Bericht darüber gelesen über Hitze, Tote oder Hitze und soziale Ungleichheiten.

00:38:17: Und es ist in der Tat so, dass natürlich kann man mit Temperaturen, wie wir sie ja hier gerade auch in Essen haben, viel, viel besser umgehen,

00:38:25: wenn man in einem ja, einen schönen, gekühlten Häuschen mit einem Pool im Garten ja, sich abkühlen kann.

00:38:32: Oder die Klima-Nagaren.

00:38:33: Genau.

00:38:34: Wenn ich jetzt aber in einer Containeranlage lebe, wo den ganzen Tag die Sonne irgendwie drauf knallt oder ich im schlimmsten Fall gar keinen Dach über den Kopf habe

00:38:43: und ich dann aber auch keine Räumlichkeit habe, wo ich mich abkühlen kann, dann ist es natürlich viel erheblicher,

00:38:51: wenn sich die Luft aufheizt oder die Städte heißer werden.

00:38:55: Und auch, und an der Stelle ist es wirklich auch ja unsere gesellschaftliche Verantwortung, dass man auch für den Teil der Bevölkerung

00:39:06: ja angenehme Lebensverhältnisse schafft.

00:39:09: Und in Summe gilt es daher, die Stadt ganz weitlich zu denken und sie auch in Summe lebenswert zu machen.

00:39:16: Und nicht nur immer an sich selbst zu denken, sondern und am Ende, wenn ich jetzt beispielsweise sage, ich starte mein Haus mit einer Klimaanagerin,

00:39:25: dann ist es bei mir drinnen kalt.

00:39:27: Dann verbrauche ich Energie.

00:39:29: Energie kostet.

00:39:31: Und vielleicht gibt es eine andere Maßnahme, die auch mein Haus runterkühlen würde, die aber in einer Anwarnform auch noch einen Mehrwert hätte,

00:39:39: weil beispielsweise ich eine Grünfassade habe und die Pflanzen auch nach außen hin Wärme aufnehmen und gewissermaßen dann den Straßenzug auch mit abkühlen.

00:39:51: Ja klar.

00:39:52: Also das ist absolut der Fall.

00:39:54: Das spricht ja für eine staatliche Aufgabe oder eine kommunale Aufgabe, wo dann die Kommunen natürlich direkt sagen würde,

00:40:04: konnexivitätst Prinzip, also dann brauche ich auch die Gegenfinanzierung dafür.

00:40:08: Für die Aufgabe ist eine langfristige, immer wiederkehrende Diskussion, dass die kommunale Ebene die Aufgaben kriegt, aber eben keine zusätzlichen Budgets dafür.

00:40:18: Weil dann müsste man das ja, da bin ich fertig bei dir, als soziale Aufgabe verstehen oder gesellschaftlicher Aufgabe,

00:40:25: dann müsste man diese Dinge eben komplett kommunal gegenfinanzieren.

00:40:30: Klimaanpassungsgesetz ist ein sehr spannendes Stichwort.

00:40:35: Wir sind mal gespannt, was jetzt tatsächlich dazu kommt.

00:40:40: Hat es da auch Kürzungen gegeben eigentlich durch den unschönen Vorgang letzten Dezember oder wann es war, also die Kürzung des Klimatransformationsfonds,

00:40:51: oder gibt es nach wie vor staatliche Gelder über das Klimaanpassungsgesetz?

00:40:55: Das muss ich gestehen.

00:40:56: Ja, da fragst du mich gerade was.

00:40:58: Das gab ein paar 100 Millionen oder 200, relativ wenig sowieso schon, ehrlich gesagt, für staatliche Verhältnisse.

00:41:05: Ich bin aber jetzt ehrlich gesagt nicht mehr ganz fit, ob die noch um Topf sind.

00:41:11: Ich meine ja.

00:41:12: Also es wurde im Rahmen des Gesetzgebungsverfahren eben auch darüber diskutiert, dass die Aufgaben auch sehr in kommunaler Hand liegen.

00:41:19: Wo das Thema der Gemeinschaftsaufgabe auch diskutiert wurde, also inwiefern ist es eigentlich Aufgabe des Bundes, hier auch eine gewisse Gleichbehandlung sicherzustellen.

00:41:31: Und das ist aber noch nicht abschließend gelöst.

00:41:34: Also es ist gibt es.

00:41:35: Aber für unsere Hörerwohnen, die dazu an der Frage hängt viel, weil nämlich die Frage, ob der Bund nämlich da bedeutende Mengen gegenfinanzieren müsste für die Kommune,

00:41:46: oder die Kommune sagt, ist deine Aufgabe viel Spaß?

00:41:48: Genau.

00:41:49: Denn am Ende ist es auch da ja wieder eine Frage der Gerechtigkeit.

00:41:52: Wenn ich in der Stadt wohne, die hochverschuldet ist, die sich dann aber vielleicht nicht Klimaanpassungsmaßnahmen leisten kann,

00:41:58: dann ist es in der Stadt weniger lebenswert, als wenn meine Kommune durchaus gut in liquide Mittel hat.

00:42:05: Und der Klimawandel nimmt jetzt aber nicht darauf Rücksicht, ob eine Kommune verschuldet ist oder nicht.

00:42:11: So dass es an der Stelle wirklich zu bedenken ist, wie schafft man es, dass alle Kommunen gewissermaßen den Klimawandel folgen, ja irgendwie herwerden?

00:42:25: Oder Frau.

00:42:27: Oder Frau.

00:42:28: Es wird uns sicherlich sehr, sehr interessieren und betreffen hier.

00:42:32: Also wir können ja, glaube ich, in der Frage sowieso in allen Fragen, aber in der Frage, wo ganz viel Glück wünschen.

00:42:38: Es soll ja auch im Ruhrgebiet die ein oder andere Kommune geben, die verschuldet ist, die sich solche Aufgaben nicht selber leisten kann.

00:42:47: Wie gefällt es eigentlich hier im Ruhrgebiet?

00:42:49: Schön.

00:42:50: Auf der LED-Tee oder Umgebung und zeigt jetzt Hölfer ein.

00:42:53: Es ist ein sehr, sehr spannendes Avial.

00:42:56: Man kann sich leicht verlaufen, aber dadurch sieht man auch ein bisschen mehr.

00:43:00: Ich finde es sehr beeindruckend, wie hier so das Historische erhalten wurde und aber sehr, sehr gut eingebliedert wurde.

00:43:09: Sich gewissermaßen anpasst.

00:43:11: Man die ganzen historischen Gebäude irgendwie umnutzt.

00:43:14: Auch das Gebäude, in dem wir uns gerade befinden, ist wirklich beeindruckend.

00:43:18: Und in Summe finde ich es spannend zu sehen, wie auch hier die Wasserwirtschaft sich über die Jahrzehnte oder Jahrhunderte verändert und weiterentwickelt hat.

00:43:28: Und wie man sich eben den großen Herausforderungen, die einhergehen mit der coole Produktion oder dem coole Abbau, ergeben haben mit Senkungen im Boden, aber auch Abwasserströmen, die entstehen, dann doch irgendwie halt auseinandersetzen muss.

00:43:47: Und das wird ja Aufgaben sein, das werden Ewigkeitsaufgaben sein.

00:43:51: Und das ist schon erheblich, was hier letztendlich die fossilen Energieträger für Schaden angerichtet haben.

00:44:00: Das ist jetzt gar nicht abgesprochen gewesen, aber das ist natürlich jetzt ein kurzer Werbeblockfolgen für diejenigen, die uns nicht kennen.

00:44:07: Das ist ja die Geburtsstunde einer Gelsemasser-AG gewesen, die die Wichtige des Hochziehendes Bergbaus und die Industrialisierung damit.

00:44:17: Bergbau braucht Unmengen von Wasser.

00:44:19: Und dann hat man irgendwann entschieden, dass man das systematisieren muss und dass man das durch große Unternehmen machen lassen muss und große Leitungen bauen.

00:44:29: Und dadurch kam der Vorgänger von Gelsemasser zustande.

00:44:33: Und auch die M-Schergenossenschaft und der Ruhrverband haben ihre Wege jahrenstückweit im Bergbau.

00:44:41: Denn die Schwierigkeiten, die damit aufgekommen sind, die die Aufteilung der Wasserversorgung, die man eben seinerzeit im Bereich Abwasser gemacht hat,

00:44:50: Wasserversorgung, Gewässerschutz, Talsperrenbau, um die Mengen zu halten, sind ja die ureizenden Aufgaben gewesen von der M-Schergenossenschaft,

00:44:57: im Lippeverband und vom Ruhrverband, sodass das in der Tat stimmt.

00:45:03: Die Wasserversorgung musste sich extrem erfinden damals und jetzt wieder neu erfinden.

00:45:09: Weil vor einigen Jahren ja der Bergbau bekanntermaßen hier sein Ende gefunden hat.

00:45:16: Wir haben ja beide auch mal eine Führung letztens hier dazu gemacht.

00:45:20: Ich finde das immer wieder spannend.

00:45:22: Also wenn man irgendwie schlechte Laune hat und denkt, man hat einen blöden Job, dann muss man hier nur eine Führung machen,

00:45:29: dann kriegt man mit was richtig harte Jobs gewesen sind, glaube ich.

00:45:33: Ja, das fand ich auch sehr beeindruckend, da zu sehen, wie unter welchen Rahmenbedingungen da im Schacht unten gearbeitet wurde.

00:45:41: Man hat hier bei der Führung, die wir gemacht haben, wurde mal die Geräuschkulisse eingesendet,

00:45:46: für kurze Zeit die dort dauerhaft herrschte und ja, das ist wie wenn man irgendwie mitten in der Disco acht Stunden am Tag

00:45:55: und ich weiß gar nicht mehr, was da die Arbeitszeit war, da auf jeden Fall sechs Tage die Woche

00:45:59: und wirklich erhebliche Arbeitszeiten und auch die Luftverhältnisse, die Dunkelheit.

00:46:08: Also ich bin froh um mein Job.

00:46:11: Staublunge und alle diese Dinge, die gibt es in Menge Geschichten dazu.

00:46:15: Kann man nur jeden, der hier mal hinkommt, der sich dafür interessiert, dazu raten,

00:46:19: nur eine für diese Führungen mitzumachen dazu.

00:46:22: Es ist wirklich sehr erhellend, wenn man kriegt, wirklich einen anderen Blick auf unsere Zeiten

00:46:28: und auf unsere Probleme, die wir so haben.

00:46:31: Und so lang ist es ja noch gar nicht her alles.

00:46:34: Lisa, wir sind am Rande der Lethe jetzt gerade, wir sind damit gestartet.

00:46:39: Die Konferenz dazu ist ja eine, die jetzt stark auf technische Lösungen setzt.

00:46:46: Jetzt haben wir ja eben über viele Dinge gesprochen, die auch politische Fragen sind, die ökonomische Fragen sind.

00:46:54: Ich glaube auch viel so vom Mindset, also eine gesellschaftliche Frage, wie man mit Wasser umgeht.

00:47:01: Hier geht es aber um technische Lösungen jetzt weltweit.

00:47:05: Wie hast du jetzt die ersten zwei Tage hier entfunden oder gab es irgendwas, was dich schon als Expertin beeindruckt hat,

00:47:13: wo du sagen würdest, das kann ich mitnehmen hier?

00:47:16: Also alles in allem mit die ersten zwei Tage der Lethe waren wirklich beeindruckend.

00:47:23: Wir haben eine große Facette an Themen, die abgedeckt werden.

00:47:29: In wesentlichen sind es zwei Vorträge, die mir sehr die Augen geöffnet haben.

00:47:36: Zum einen war das in der Tat der Vortrag von Norbert Jardin, der mal so die Geschichte des Rohrverbands

00:47:41: und die wasserwirtschaftlichen Entwicklungen hier in der Gegend gezeigt hat.

00:47:45: Und das, was du eben gerade erläutert hast mit was hat eigentlich wo sein Ursprung,

00:47:50: warum habe ich hier begonnen, Talsperren zu bauen.

00:47:53: Und gleichzeitig aber auch, wie man jetzt eben die wasserwirtschaft an aktuelle Herausforderungen anpasst.

00:48:01: Also beispielsweise, wie man Kläranlagentechnik umbaut, um eben gesteigerte Anforderungen an Nährstoffe,

00:48:11: an Sporenstoffe oder auch an den Energieverbrauch.

00:48:17: Wie wappnet man Kläranlagen an derartige Veränderungen?

00:48:22: Und das fand ich wirklich beeindruckend zu sehen, was hier auf den unterschiedlichen Anlagen

00:48:26: mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkt umgesetzt wurde.

00:48:30: Also beispielsweise eine ganz große Solartrocknungsanlage für Klärschlamm,

00:48:36: wo man eigentlich sich denkt, hier in unseren Breitengraden mit Solar zu trocknen,

00:48:41: habe ich damals in der Uni gelernt, ist eher untypisch und einfach zu sehen,

00:48:45: mit was für Mitteln, vielleicht auch mal ein bisschen unkonventionell,

00:48:51: dann aber eben den CO2-Fußabdruck doch erheblich reduziert.

00:48:57: Und das Thema CO2-Fußabdruck ist auch ein weiterer Vortrag, den ich wirklich beeindruckend fand.

00:49:03: Denn wir setzen uns ja sehr mit den Emissionen auseinander.

00:49:09: Wir kennen sicherlich die Einteilung in Scope 1, Scope 2 und Scope 3,

00:49:14: also eine Kategorisierung an welcher Art und Stelle fallend den CO2-Emissionen an.

00:49:21: Und ich muss zugeben, dass ich gestern gelernt habe,

00:49:24: dass durchaus die Betrachtung der direkten Emissionen auf Kläranlagen gar nicht so ohne weiteres

00:49:30: möglich ist, denn man muss ganz erheblich an ganz vielen Stellen messen.

00:49:37: Wir haben teilweise eine sehr, sehr positive Auswirkung auf die Umwelt,

00:49:41: aber gerade so Betriebsparameter beeinflussen dann am Ende die CH4-Produktion

00:49:48: oder eben auch gewisse Stickoxyde.

00:49:51: Und die gilt es zu erfassen.

00:49:53: Und wenn ich aber hier die Emission reduzieren will,

00:49:58: dann muss ich wiederum im Blick behalten,

00:50:01: dass ich möglicherweise dann die Ablaufqualität der Kläranlagen verändere.

00:50:05: Denn ich kann ja nicht ohne weiteres mehr oder weniger Sauerstoff

00:50:09: in so eine biologische Abwasserreinigung geben,

00:50:12: ohne dass sich am Ende dann eben die Ablaufqualität verändert.

00:50:15: Und so diesen komplexen Zusammenhang, den hat die Professorin aus Australien,

00:50:22: Frau Prof. Hu, wirklich sehr, sehr anschaulich dargestellt.

00:50:26: Und bisher hatte ich mich eher so mit den indirekten Emissionen,

00:50:31: wie sie beispielsweise im Bau oder auch beim Betriebspersonal mit Dienstreisen,

00:50:36: wie reist man an oder, oder, oder auseinandergesetzt,

00:50:40: aber so diesen Zusammenhang zwischen direkten Emissionen und Betriebsparametern,

00:50:46: da ist dann mein Ingenieursherz doch ein bisschen höher geschlagen.

00:50:51: Da habe ich ja schon noch ein paar Aufgaben zu machen.

00:50:56: Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, da tatsächlich in C2 frei zu sein,

00:51:00: wenn man ehrlich ist, tun wir uns dann noch ein bisschen schwer.

00:51:04: Auch mit dem Thema, wir haben sicherlich nicht nur 200% positive Auswirkungen,

00:51:10: sondern wir haben auch noch das ein oder andere an Hausaufgaben dazu machen.

00:51:14: Ja, das ist, diese LET ist ja International Water Association.

00:51:20: Ich finde auch, das ist auch global anerkannt technologisch.

00:51:25: "Needing Edge" wie der Name auch schon so sagt.

00:51:29: Für dieses Jahr wird es zu spät sein, aber wer großes Interesse daran hat,

00:51:34: in zwei Jahren, ich glaube alle zwei Jahre ist...

00:51:37: Jedes Jahr tatsächlich.

00:51:38: Oh, ich dachte gerade wurde mir gesagt alle zwei, dann ist ja noch besser.

00:51:41: Ich glaube, es ist wieder ein europäischer Standort im Gespräch,

00:51:46: ist aber glaube ich noch nicht entschieden, das kann ich mir noch sagen.

00:51:48: Spannung, ich habe tatsächlich noch andere Informationen und morgen wissen wir es.

00:51:52: Meine Info, dass es in Richtung Nordamerika wandert.

00:51:57: Zerbklar Daumen.

00:51:58: Wenn diese so...

00:52:00: Ich weiß nicht, wie viel das hier ist.

00:52:02: Aber ich glaube, du verwechst jetzt das mit dem Weltwasserkongress

00:52:05: und der wird in Glasgow sein und der findet alle zwei Jahre statt von der IWA.

00:52:09: Dieses Jahr in Toronto, nächstes Jahr findet er eben nicht statt

00:52:14: und im Jahr darauf in Glasgow, während auch ein wirklich ein genialer Kongress,

00:52:20: allerdings in etwa so das zehn bis zwölfwache Anteil nehmenden, riesen, riesen, groß,

00:52:28: etwas anderer Ausrichtungen.

00:52:31: Wir werden es rausfinden und wenn diese Fall geförfentlich ist,

00:52:34: packen wir jetzt vielleicht die Show-Notes oder so.

00:52:36: Jo, dann liefern wir was nach, genau.

00:52:38: Das würde ich mich jetzt auch interessieren.

00:52:40: Es ist vielleicht durcheinandergekommen tatsächlich nicht.

00:52:42: Ich habe das so verstanden und habe mich schon so gewundert,

00:52:46: warum wieder Europa, weil das müsste ja eigentlich so sein,

00:52:49: wie bei der WM-Vergabe, dass irgendwie jeder Kontin immer dran kommt, abwechselnd.

00:52:52: Läuft schon ein bisschen anders hoffentlich als bei der WM-Vergabe.

00:52:56: Fachlich.

00:52:57: Fachlich.

00:52:58: Reinfachlich, bestimmt und ohne irgendwelche Korruptionsförder.

00:53:02: Lisa, lass uns zum Abschluss kommen, so langsam.

00:53:06: Wir könnten, glaube ich, noch lange über die Themen sprechen,

00:53:11: aber ich will eine Sache, irgendwie will ich dich noch fragen.

00:53:14: Und zwar kombinieren wir es gerade.

00:53:17: Ich habe also eine Abschlussfrage, was man so die nächsten 12 Monate gerne machen würde

00:53:23: und was man gerne erreicht hätte.

00:53:25: Aber wir haben jetzt über die wichtigste Richtlinie,

00:53:29: das wichtigste Leib- und Magenthema der Abwasseransorge noch gar nicht so richtig gesprochen,

00:53:33: die Abwasserrahmenrichtlinie, das ist einmal angesprochen.

00:53:36: Aber die wird ja jetzt umgesetzt.

00:53:39: Es sind noch ein paar Dinge dazu zu tun.

00:53:41: Und wenn du jetzt die zuständige Ministerin sein würdest,

00:53:45: was ja auch bald der Fall sein kann, wahrscheinlich noch nicht für diese Richtlinie,

00:53:49: was würdest du als erstes umsetzen?

00:53:52: Also was ist der wichtigste Punkt dazu, dass du sagen wirst,

00:53:55: das ist ein Erfolg gewesen, die Abwasserrahmenrichtlinie?

00:54:01: Ich gehe mal davon aus, dass du mit zuständigem Ministerin,

00:54:04: in dem Fall jetzt die Umweltministerin meinst,

00:54:08: aus meiner Sicht ist es tatsächlich, glaube ich, gar nicht unbedingt fachlicher Natur,

00:54:14: was ich umsetzen würde, sondern wenn ich jetzt nicht nur Umweltministerin,

00:54:19: sondern vielleicht auch noch Finanzministerin gleichzeitig wäre,

00:54:22: würde ich dafür sorgen, dass die finanziellen Ressourcen im Wasserbereich aufgestockt werden.

00:54:27: Denn es ist ein so zentrales Thema und aktuell noch eher, ja,

00:54:35: nicht in der Größe berücksichtigt, wie es eigentlich aus meiner Sicht notwendig sein sollte.

00:54:43: Wenn man sich anschaut, was für eine gigantische Leistung die Kolleginnen und Kollegen

00:54:48: im Umweltministerium jetzt sind, besonders im Bundesumweltministerium,

00:54:51: auf das beziehe ich mich gerade, leisten mit den Ressourcen, die sie zur Verfügung haben,

00:54:56: dann ist das wirklich gewaltig.

00:54:58: Und gleichzeitig sind wir aber in der Phase, in der unfassbar viel zu tun ist.

00:55:03: Wir haben eine nationale Wasserstrategie, die ganz, ganz viele Maßnahmen aufzeigt,

00:55:07: die erforderlich sind, um auch in Zukunft sicher Trinkwasser zu versorgen

00:55:12: und Abwasser zu reinigen.

00:55:14: Und das ist aus meiner Sicht auch ein entscheidender Erfolgsfaktor

00:55:18: für die Europäische Kommunalabwasserrichtlinie.

00:55:23: Ein kleiner Aspekt, und da hoffe ich, dass wir, wenn ich irgendwann vielleicht mein Ministerin bin,

00:55:28: uns nicht mehr damit auseinandersetzen müssen, ist eine eilheitliche Überwachungsmethodik.

00:55:34: Hier sind wir in Deutschland, weichen wir vom europäischen Standard ab.

00:55:39: Wir betrachten Abwasserparameter eher in der kurzen Beprobung.

00:55:45: Und das hat durchaus erhebliche Aspekte so auf den Betrieb von Kläranlagen,

00:55:50: ist aber für den Gewässerschutz gar nicht unbedingt notwendig und zielführend.

00:55:55: Und hier haben wir uns tatsächlich als DWA zusammen mit den ganzen anderen Verbänden,

00:56:00: die im Bereich Wasserwirtschaft noch sich einbringen, zusammengetan

00:56:05: und in entsprechende Positionen an die Politik gerichtet.

00:56:08: Denn das würde durchaus einiges erleichtern, um die zusätzlichen Anforderungen,

00:56:14: denen die Branche gegenübersteht, dann auch wirklich bewerkstelligen zu können.

00:56:19: Sehr gut. Gute Kombination. Ein eher fachlicher Punkt und ein größerer politischer Ebene.

00:56:26: Ich finde, das ist eine hervorragende Idee.

00:56:29: Umwelt und Finanzen gehören zusammen eigentlich in einem Ministerium.

00:56:32: Wenn das mal gemeinsam vorschlagen, wenn es mal wieder so weit ist.

00:56:35: Debe-Lisa hat mir einen großen Spaß gemacht. Ich habe sehr viel gelernt bei dem Gespräch.

00:56:40: Ich wünschte ganz viel Erfolg. Und wir gehen jetzt gleich nochmal rüber

00:56:43: und hören bei der LED nochmal den einen oder anderen Vortrag.

00:56:48: Danke, liebe Ahn. Es hat riesig Spaß gemacht. Und ich freue mich auf das nächste Mal.

00:56:54: Das war "Glas klar". Der Politik-Podcast der Gelsenwasser AG.

00:56:58: Rund um Wasser, Energie, Klima und Digitalisierung.

00:57:02: Wir hoffen, es hat Ihnen gefallen.

00:57:04: Danke fürs Zuhören und bis zur nächsten Folge von "Glas klar".

00:57:08: Da.

00:57:09: Copyright WDR 2021

00:57:11: Copyright WDR 2020

Über diesen Podcast

Glasklar – das ist der neue Politik-Podcast der Gelsenwasser AG. Dr. Arnt Baer, Ansprechpartner Politik und Verbände bei Gelsenwasser, nimmt Sie mit auf eine spannende und erfrischende Reise in eine blau-grüne Welt. Die Wurzeln des Unternehmens aus Gelsenkirchen liegen in der Wasserwirtschaft. Aber auch bei erneuerbaren Energien, Klimaschutz und Digitalisierung entwickelt sich Gelsenwasser immer weiter. In diesem Podcast werden mit hochkarätigen Gästen aktuelle Themen und Problemstellungen der Energie- Umwelt- und Klimapolitik beleuchtet und diskutiert. Themen, die uns alle täglich beschäftigen. Konkret und glasklar!

Viel Spaß beim Zuhören.

von und mit Redaktion Glasklar

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