Glasklar - ein Politik Podcast der Gelsenwasser AG

Glasklar - ein Politik Podcast der Gelsenwasser AG

Transkript

Zurück zur Episode

00:00:00: Wasser ist Lebensmittel Nummer eins.

00:00:02: Ohne Wasser geht einfach gar nichts.

00:00:04: Mit Wasser waschen wir, mit Wasser taufen wir.

00:00:07: Wasser hat einen religiösen, einen mythologischen Wert.

00:00:10: Es gibt ja Wetterstrom noch Gasnixen,

00:00:12: aber Wassernixen gibt es.

00:00:14: Das zeigt genau, wie wichtig unser Thema ist.

00:00:17: Glas klar.

00:00:20: Der Politik-Podcast der Gelsenwasser AG

00:00:22: nimmt Sie mit auf eine spannende und erfrischende Reise

00:00:25: in eine blau-grüne Welt.

00:00:27: Mitten im Ruhrgebiet spricht Arndt Bär mit seinen Gästen

00:00:30: über aktuelle Themen aus Energie, Umwelt und Klimapolitik.

00:00:34: Viel Vergnügen.

00:00:36: Willkommen heute zu einer besonderen Folge von Glas klar.

00:00:39: Wir haben ja eigentlich mal gesagt,

00:00:41: wir machen keine oder nicht so gerne interne Folgen.

00:00:45: Wir wollen keine Gelsenwasserinterviews machen.

00:00:47: Wir machen so ein bisschen eine Ausnahme heute.

00:00:50: Und zwar aus dem Anlass, dass die liebe Kollegin Gunda Röstel,

00:00:55: die ja auch bei Gelsenwasser eine Position hat,

00:00:59: und Gelsenwasser mit abweilen seit Langem ist.

00:01:01: Aber die neue Vizepräsidentin unserer Branche ist,

00:01:05: das BDEW ist im Wasserabwasser.

00:01:07: Und ansonsten ja auch so viele Dinge in ihrem Leben gemacht hat,

00:01:11: dass sie sicherlich auf einem Level zu sehen ist,

00:01:15: mit vielen der Gäste, die wir hier schon haben durften,

00:01:18: bei uns auf Glas klar.

00:01:19: Wir wollen über die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgen

00:01:23: heute sprechen natürlich.

00:01:24: Wir werden den Fokus auch durchaus auf die gesamte Welt richten.

00:01:28: Das hat im Hintergrund, den wir gleich besprechen.

00:01:31: Aber natürlich wollen wir über Deutschland auch sprechen

00:01:34: und über die Themen, die wir hier in der Wasserversorgung

00:01:38: und der Abwasserentsorgung haben.

00:01:40: Welche Herausforderungen haben wir in der letzten Zeit?

00:01:43: Was kommt in Zukunft?

00:01:45: Und natürlich, was müssen wir mit der Politik gemeinsam erarbeiten?

00:01:50: Vielleicht, was erwarten wir auch von der Politik?

00:01:54: Wo sind unterstützende Handlungen,

00:01:56: wo wir gemeinsam das Thema angehen müssen?

00:01:59: Gunnar Röschl ist nach dem Studium der Sonderpädagogik

00:02:02: in Rostock zur Lehrerin gewesen.

00:02:04: Sie war bald Schulleiterin, hat sehr lange

00:02:07: in diesem Bildungsbereich gearbeitet.

00:02:10: Sie war aber schon während dieser Zeit politisch aktiv.

00:02:13: Seit dem Jahr 1989 war sie Mitbegründung des neuen Forums.

00:02:18: Sie war Abgeordnete im Kreis Flöhrer.

00:02:20: Für Bündnis 90 die Grünen bekanntermaßen.

00:02:23: Sie war Mitglied im sächsischen Landesvorstand.

00:02:26: Von 1996 dann war sie tatsächlich Profipolitikerin.

00:02:31: Ich glaube, so kann man das sagen.

00:02:33: Bis zum Jahr 2000 war sie Bundespartei-Vorsitzende

00:02:36: von Bündnis 90 die Grünen.

00:02:38: Dann kam ihr Einstieg in die Versorgungsbranche.

00:02:41: Zu uns bei Gelsenwasser,

00:02:43: sie ist seit 2000 Prokursin bei Gelsenwasser

00:02:47: und für wahrscheinlich wichtiger,

00:02:49: seit 2004 Kaufmännische Geschäftsführerung

00:02:52: bei der Stadtentwässerung Dresden im BH.

00:02:55: Gunder hat außerdem zahlreiche Ehrenamter*innen.

00:02:58: Man kann nicht alle erwähnen.

00:03:01: Vielleicht wichtig die berühmt gewordene Kohlekommission,

00:03:04: in der sie 2018 gesessen hat.

00:03:07: Sie ist Mitglied im Nationalen Wasserstoffrat.

00:03:10: Ganz wichtig ist Gremium.

00:03:12: Wir haben das Thema Wasserstoff auch schon in Glas klar oft besprochen.

00:03:16: Sie ist Mitglied im Rat für nachhaltige Entwicklung.

00:03:19: Sie ist seit letztem Jahr sogar stellvertretender Vorsitzender.

00:03:23: Ich finde, erwähnt es auf jeden Fall,

00:03:25: dass sie im Januar dieses Jahres

00:03:27: das Bundesverdienstkreuz erhalten hat

00:03:29: für ihr gesellschaftliches Engagement.

00:03:32: Seit 2017 ist sie bei German Water Partnership aktiv.

00:03:36: Sie ist Mitbegründerin dieses Kreises,

00:03:39: der sehr wichtig ist und der auf Weltebene guckt

00:03:43: und die Wasserversorgung hier voranbringt.

00:03:46: Sie ist auch hier Vorstandsvorsitzende gewesen bis Juni 2024.

00:03:51: Also sehr aktuell.

00:03:53: Liebe Gunder, ich freue mich sehr, dass wir heute hier sprechen können.

00:03:57: Ja, lieber Andi, ich freue mich auch sehr.

00:03:59: Das wird ein spannendes Gespräch, so hoffe ich jedenfalls.

00:04:03: Lass uns einsteigen.

00:04:04: Vielleicht vorab, bevor wir in den Wasser reingehen.

00:04:07: Ich finde es schon auffällig.

00:04:09: Du bist sehr stark ehrenamtlich unterwegs.

00:04:12: Du machst unheimlich viel.

00:04:13: Was machst du denn gerade so schwerpunktmäßig?

00:04:16: Wie ist das?

00:04:17: Was treibt dich dazu an, so viel zu machen?

00:04:23: Bei den Schwerpunkten würde ich noch mal kurz

00:04:26: auf German Water Partnership zurückkehren.

00:04:29: Diesen Verband habe ich selbst als Grundungsmitleid

00:04:31: aus der Taufe gehoben vor knapp 17 Jahren.

00:04:34: Gemeinsam mit fünf Bundesministerien,

00:04:37: damals war ich sozusagen frisch aus der Politik raus, wenn man so will.

00:04:41: Und fand es einfach unglaublich, was in der Wasser- und Abwasserwirtschaft

00:04:46: in Deutschland wirklich alles kann.

00:04:48: Und damit meine ich jetzt nicht nur Betreiber,

00:04:51: wie die Gelsenwasser AG, die in Top-Unternehmen sind,

00:04:54: so wie viele andere in Deutschland auch,

00:04:56: sondern auch das, was wir an toller, passfähiger,

00:04:59: funktionaler, energieeffizienter, umweltfreundlicher Technologie

00:05:02: so alles haben.

00:05:03: Und dass wir im Weltmarkt viel zu wenig vertreten sind.

00:05:07: Und das ist eigentlich so der Grundungsmitos

00:05:09: von German Water Partnership inzwischen mit gut 300 Mitgliedern

00:05:14: allen Spaten der Wasserwirtschaft mit einer starken internationalen Orientierung

00:05:17: ausschließlich sozusagen über dieses Netzwerk

00:05:20: nicht nur Geschäft zu machen, sondern tatsächlich,

00:05:23: so wie es die SDGs, die auch vorsehen, die Weltwassersituation,

00:05:27: deutlich verbessern zu helfen an der Seite der Entwicklungs-,

00:05:30: der Wirtschafts-, der Außenpolitik, der Forschungspolitik,

00:05:33: der Umweltpolitik.

00:05:34: Und das ist schon eine richtig tolle Geschichte.

00:05:36: Und auch wenn ich das jetzt nach fast 17 Jahren abgegeben habe

00:05:40: an mein Kollegen Ingo Hahnemann von Hamburg Wasser

00:05:43: und das Vorstandsvorsitz, ist das immer noch so ein bisschen,

00:05:47: ja, mein Baby mit.

00:05:49: Und ich bin irgendwie ganz stolz darauf,

00:05:51: dass wir das so gemeinschaftlich geschafft haben.

00:05:54: Ja, und an das aktuelle Engagement, du hast es gerade gesagt,

00:05:57: Wasserstoffrat treibt mich natürlich um.

00:06:01: Wir alle wissen, dass wir die Klimatransformation

00:06:04: nicht nur mit Elektronen, sondern eben auch mit Molekülen

00:06:07: bewältigen müssen.

00:06:08: Und im Moment haben wir so eine Situation,

00:06:11: ganz vieles ist in Angriff genommen worden.

00:06:14: Die Erneuerbaren laufen hoch, sicher, die eine Seite sagt,

00:06:17: viel zu langsam.

00:06:19: Jetzt muss man mal, wenn man rückblickend sieht,

00:06:21: was in den letzten zwei, drei Jahren passiert ist,

00:06:24: vielleicht nicht schnell genug.

00:06:25: Das stimmt bezogen auf das 1,5-Grad-Ziel.

00:06:29: Aber doch in großen Sprüngen,

00:06:31: wenn ich jetzt gerade auf die aktuellen Auktionierungen

00:06:34: auch im Offshore-Bereich blicke,

00:06:36: dann ist das schon bemerkenswert.

00:06:38: Was wir hier geleistet haben, umgekehrt entlang

00:06:41: der Wasserstoffstrategie der Bundesregierung,

00:06:46: um hier auf speicherfähige Energie zu haben,

00:06:49: möglichst auf Erneuerbaren passieren,

00:06:51: aber nicht nur eben auch mit blauen Wasserstoff,

00:06:54: die dann auch die Zeiten, wo es in Deutschland dunkel ist

00:06:57: und wo die Sonne wenig scheint, überstehen hilft,

00:07:00: haben hier viele Enten sozusagen adressiert.

00:07:04: Und diese Enten gilt es jetzt, zusammenzuknüppern,

00:07:07: ob im Netzbereich, wo wir zukünftig über die Netzentwicklungspläne

00:07:12: Strom, Gas übergangsweise noch für die nächsten zwei, drei Jahrzehnte,

00:07:17: aber eben vor allem dann Wasserstoff auch gemeinsam denken

00:07:21: und investieren müssen.

00:07:22: Und ich denke, wir sind hier gute Schritte vorangekommen,

00:07:25: wir müssen aber jetzt diese losen Enten tatsächlich

00:07:28: zu einem gut zusammengeknüpften Netz zusammenbringen,

00:07:32: was sowohl die wirtschaftliche Stärke unseres Landes,

00:07:36: mithin aber natürlich im Bergkampalurgischen,

00:07:38: nur innerhalb der Europäischen Union, auch überhaupt ermöglicht.

00:07:42: Mit Energiebreisen, die tragfähig sind,

00:07:44: mit Webwerbsfähigkeit für die Unternehmen,

00:07:47: die viel Energie brauchen, in diesem Fall, wo ich ein besonderes Interesse habe,

00:07:52: die auf viel Wasserstoff brauchen, die Grundstoffindustrie,

00:07:55: um nochmal ein Beispiel zu nennen, aber eben auch eine Mobilität.

00:07:58: Wir müssen in die Infrastrukturen investieren,

00:08:01: mit dem Wasserstoffkernnetz, was ja auf der aktuellen Agenda steht,

00:08:06: ist mal ein riesiger Schritt gemacht worden.

00:08:08: Themen der Finanzierung sind weiter zu klären,

00:08:11: aber auch, wie das gesamte Marktdesign hierfür aussieht

00:08:14: und einmal mehr, muss man sagen, Deutschland an ein Zuhause

00:08:18: wird das nicht lösen.

00:08:19: Wir werden hier noch mal mehr als bisher europäisch gemeinsam handeln müssen.

00:08:24: Und das ist einfach ein Thema, was mich naturgemäß

00:08:27: schon seit 30 Jahren umtreibt und wo ich auch sehr dankbar bin,

00:08:31: dass ich so eine Chance habe, eingeladen zu werden

00:08:35: in solchen Kremien auch mitzuwirken, ähnlich wie in der Kohlekommission,

00:08:39: in so einer Funktion, die eher so eine Art Brückenbau ist.

00:08:42: Ich bin jetzt nicht diejenige, die bis in den 27. Spiegelstrich

00:08:46: alle Agora-Studien auswendig gelernt hat

00:08:49: und alle Detailzahlen jongliert,

00:08:51: aber schon jemand, der Zusammenhänge ganz gut erkennt,

00:08:54: der nach allen Seiten Gesprächsoffenheit hat

00:08:57: und vielleicht dann eben auch unterstützen kann,

00:08:59: um gute Kompromisse zu finden, die wir hier brauchen werden,

00:09:02: um wirklich voranzukommen.

00:09:04: Ich bin dankbar, dass ich das mit tun darf.

00:09:07: Und ich muss mich wirklich auch sagen,

00:09:08: unserem Unternehmen und sehr, sehr dankbar dafür,

00:09:11: diese Freiheiten auch innerunternehmerisch zu haben.

00:09:15: Unser Unternehmen ist eines, was wirklich auch Mitarbeiterinnen

00:09:19: und Mitarbeitern ermöglicht, sich ehrenamtlich zu betätigen.

00:09:23: Und wenn es natürlich möglichst viele Schnittstellen

00:09:26: auch zum Tagesjob gibt, ist das umso schöner.

00:09:29: Also von daher mal zwei Schwerpunkte in den Mittelpunkt gerutscht.

00:09:33: Aber natürlich auch der Rat für nachhaltige Entwicklung

00:09:35: hängt mit der Klimatransformation zusammen,

00:09:38: überhaupt nicht wegzudenken.

00:09:39: Da vielleicht noch ein Punkt fällt mir gerade eben ein,

00:09:42: auch weil es gerade aktuell virulent wird.

00:09:45: Wir haben als Rat für nachhaltige Entwicklung sehr stark

00:09:48: das Thema zirkelieres Wirtschaften angestoßen,

00:09:51: schon in den letzten drei Jahren.

00:09:54: Warum ist das so wichtig?

00:09:55: Weil Klima- und Biodiversitätsschutz

00:09:58: ohne einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen

00:10:01: sowieso nicht zu denken ist.

00:10:03: Aber bedingt durch die traumatische, geopolitische Situation

00:10:07: die Spannungen mit China, wie es mit der USA weitergeht,

00:10:10: das ist man nicht ganz genau.

00:10:11: Der Krieg im Nahen Osten, vor allem der russische Angriffskrieg

00:10:15: gegen die Ukraine, das hat die Welt so verändert,

00:10:18: dass wir auch nochmal neu über Fragen des Umgangs

00:10:22: mit unseren eigenen Ressourcen nachdenken müssen,

00:10:25: weil die Lieferketten eben nicht mehr sicher sind.

00:10:28: Das betrifft Rohstoffe ebenso wie erste Veredelungsprodukte.

00:10:32: Und gerade mit Blick wiederum auf die Klimatransformation,

00:10:36: wo die sieben Main-Technologien sozusagen wesentlich

00:10:41: von anderen Ländern, darunter auch solche,

00:10:43: die uns nicht immer freundlich gesinnt sind, abhängen,

00:10:46: ist es wichtig, dass wir hier zu einer anderen Strategie kommen.

00:10:49: Und es ist sehr aufreulich, dass das Umweltministerium

00:10:52: in der letzten Woche in einer Verbände-Dialogveranstaltung,

00:10:56: wo also alle Wirtschaftsverbände, aber auch NGOs,

00:10:59: darunter eben auch der Rat für nachhaltige Entwicklung,

00:11:02: die ich da auch vertreten habe,

00:11:04: zugegen waren, dass wir uns sehr positiv

00:11:06: zur vorgelegten Strategie des BMUV verhalten haben

00:11:11: und dass wir uns wünschen, alle miteinander,

00:11:12: dass diese Strategie noch in dieser Legislatur,

00:11:15: sprich im Herbst auch Verabschiedung findet.

00:11:18: Also "Circular Economy" ist so ein drittes großes Topic,

00:11:21: wo ich denke, hier müssen wir was leisten,

00:11:25: wenn wir unsere eigene Versorgungssicherheit gewährleisten wollen.

00:11:30: Das ist der Gedanke der Kreiselaufwirtschaft,

00:11:33: also der Nutzung, die aus gleichzeitig, glaube ich,

00:11:36: nicht nur in Nachhaltigkeit einzahlt,

00:11:40: sondern auch durchaus harte sicherheitspolitische Interessen hat.

00:11:44: Das ist das, was du ansprichst, mit dem Thema Ukraine

00:11:48: und mit der Möglichkeit, sich zumindest ein Stück weit

00:11:51: in manchen Technologien oder in manchen Ressourcen

00:11:54: auch autark zu machen.

00:11:56: Ich glaube, es fällt auf, dass du immer da auch unterwegs bist,

00:12:01: wo schwierige Kompromisse zu machen sind,

00:12:03: da wo politisches Geschick notwendig ist.

00:12:07: Das zeichnet dich aus, dass du da eine Rolle einnimmst,

00:12:12: wo sehr viele andere Vertreter dabei sind,

00:12:14: die wo doch vorher sehr klar ist,

00:12:16: dass es ja kontradive Positionen teilweise gibt.

00:12:20: Und das ist, glaube ich, schon etwas,

00:12:22: sowohl im Thema Kohle als auch im Thema Nachhaltigkeit

00:12:27: insgesamt sehr gefragt ist.

00:12:29: Wie siehst du das Wasserthema?

00:12:31: Oder jetzt mal ganz auf der globalen Ebene dazugehen.

00:12:35: Wasser ist ja grundsätzlich erst mal unumstritten

00:12:38: in seiner Bedeutung, aber dann doch wieder auch letztendlich nicht.

00:12:42: Was hat dich gereizt oder was reizt dich da jetzt so an der Sperrspitze

00:12:46: der Branche zu arbeiten?

00:12:48: Also das hat natürlich viele Hindergrüte.

00:12:52: Zunächst mal aber den globalen Blick richtig ist.

00:12:56: Deswegen ist es ja auch als eigenes SDG adressiert,

00:13:00: dass der Zugang zu sauberem Trinkwasser,

00:13:03: aber auch der Zugang zu sanitären Einrichtungen weltweit

00:13:08: messbar verbessert werden muss.

00:13:11: Wenn man jetzt aktuell reinschaut,

00:13:13: und wir sind ja sozusagen in der letzten Etappe der Erfüllung der SDGs,

00:13:17: dann muss man klar sagen, leider,

00:13:19: dass es da eher einen Rückschritt gegeben hat,

00:13:22: und dass insbesondere auch der Russische Angriffskrieg auf die Ukraine,

00:13:26: aber auch andere geopolitische Spannungsfelder

00:13:29: hierauf negativ einzahlen.

00:13:32: Und wenn man dann bei diesem Blick auf die SDGs verbleibt

00:13:36: über diesen unmittelbaren Zugang zu diesen zentral wichtigen Services,

00:13:42: also kein Wasser ist Lebensmittel Nummer eins,

00:13:45: ohne Wasser geht einfach gar nichts.

00:13:48: Und Wasser hat, ja, mit Wasser waschen wir, mit Wasser taufen wir,

00:13:52: Wasser hat einen religiösen, einen mythologischen Wert, kann man fast sagen.

00:13:56: Es gibt ja weder Strom noch Gasnixen, aber Wassernixen, die gibt es.

00:14:00: Und das zeigt genau, wie wichtig unser Thema ist.

00:14:03: Und bei dem Blick auf die SDGs sieht man sehr deutlich,

00:14:08: dass es kaum ein SDG gibt, wo ohne eine gute Vernetzung zum Wassertorpeg

00:14:13: irgendwie ein erfolgsversprechendes vorankommen ist.

00:14:16: Also, ich sag nun mal drei davon.

00:14:18: Wasser und Gesundheit hängen unmittelbar zusammen.

00:14:21: Wasser und wirtschaftliche Entwicklung hängen unmittelbar zusammen.

00:14:25: Und nicht etwa nur in den Ländern des globalen Südens.

00:14:28: Stichwort Tesla trifft uns auch selber im Land immer deutlicher,

00:14:32: erst recht unter den zunehmenden Bedingungen einer Klimaveränderung.

00:14:36: Oder eben Wasser und Ernährung.

00:14:39: Die Landwirtschaft und Wasser und die Erzeugung unserer Lebensmittel

00:14:42: sind unmittelbar miteinander verbunden.

00:14:45: Jetzt muss man da kein Profit sein und auch nicht erst mal irgendwo hingucken.

00:14:50: Da reicht der Blick auf Deutschland,

00:14:52: wie sich da die Welt alleine in den letzten fünf Jahren massiv verändert hat.

00:14:56: Die Zunahme an Extremwettereignissen mit fundamentalen Zerstörungen,

00:15:01: aber eben auch mit Einfluss auf die Menschen, auf die Wirtschaft,

00:15:06: auf die Landwirtschaft.

00:15:07: Das müssen wir stärker als bisher in den Blick nehmen.

00:15:11: Und das bedeutet national.

00:15:13: Da bin ich aber auch ganz dankbar für den, muss ich wirklich sagen,

00:15:17: aus meiner inzwischen jahr langjährigen Erfahrung.

00:15:20: Also ich bin ja nicht erst jetzt mit der Vize-Präsidentin Position

00:15:25: in den Verbandsgremien auf der Bundesebene tätig,

00:15:28: sondern schon seit über 20 Jahren.

00:15:31: Und ich muss schon sagen, in all der Zeit,

00:15:33: und das habe ich dann auch immer global in Reden hochgehalten,

00:15:37: hat die Wasserwirtschaft einen exorbitant guten

00:15:43: und kooperativ-partnerschaftlichen Dialog mit der Politik gepflegt.

00:15:48: Das gilt bis heute und hieran weiter mitzuwirken,

00:15:52: um eben genau die wesentlichen Herausforderungen,

00:15:55: die wir in der Wasserwirtschaft eben auch mitten in Deutschland zu bewältigen haben,

00:15:58: stichwort eben Klimawandelanpassungen,

00:16:02: auch die Erfüllung der Klimaschutzziele,

00:16:04: die Vermeidung von Schadstoffeinträgen,

00:16:06: ob das Nitrat ist, was uns im Trinkwassermastgeblich auch bewegt,

00:16:11: oder ob das Thema Spurenstoffe im Abwasserbereich ist,

00:16:15: also Schadstoffeinträge zu vermindern und zu vermeiden,

00:16:18: um Sicherheit hier zu erlangen.

00:16:20: All das sind Themen, die mich auch im Alltagsgeschäft jeden Tag neu umtreiben

00:16:26: und hieran mitzuwirken, bestmögliche gesetzliche Bedingungen

00:16:30: als Rahmenregulierung zu schaffen,

00:16:32: aber den Unternehmen selber auch noch Luft zum Atmen zu lassen,

00:16:35: dass sie auch einen gestalterischen Anspruch einbringen kann.

00:16:38: Das sind die Punkte, an denen ich nicht erst seit der Übernahme

00:16:44: dieser Vize-Präsidentinprosition arbeite.

00:16:47: Ja.

00:16:49: Wenn man mal die großen Baustellen oder die großen Themen sich anguckt,

00:16:54: dann ist, weil du gerade die Landwirtschaft erwähnt hast,

00:16:57: dass sicherlich etwas, was dich auch schon viele Jahre beschäftigt,

00:17:02: was ja, glaube ich, jeden, der mit Wasserversorgung zu tun hat,

00:17:07: seit seinem ersten Tag anbeschäftigt.

00:17:10: Wie siehst du das Verhältnis zur Landwirtschaft?

00:17:14: Du sagst gerade, das ist, also es gibt einen guten Dialog mit der Politik,

00:17:19: da kann man ja, glaube ich mal, den einen oder anderen Punkt ansprechen.

00:17:23: Bei der Landwirtschaft ist es ja schon sicherlich so,

00:17:25: dass da zwei politische Antipoten manchmal aufeinandertreffen.

00:17:31: Ist das verhärtet in der letzten Zeit

00:17:33: oder ist das, was du das Thema in die Trad- und Pestizide ansprichst,

00:17:37: etwas, was auf einem guten Weg erscheint?

00:17:40: Also ich meine, wenn man alte Papiere sich anguckt,

00:17:44: dann ist es leider so, dass viele Dinge damals da auch schon drinstehen,

00:17:49: die uns jetzt heute auch beschäftigen.

00:17:51: So ein bisschen mit Frust in der Stimme.

00:17:53: Ja, das kann ich auch nachvollziehen an den Frust in der Stimme.

00:17:58: Und wenn man sich die Bilder der Straßensperren der Traktoren

00:18:03: die wir in den letzten Monaten erlebt haben,

00:18:06: wo sozusagen die Gruppe aus der Landwirtschaft heraus sich

00:18:11: doch ziemlich rabiat auch zu Wort gemeldet hat,

00:18:14: um nicht zu sagen, in Teilen auch ein bisschen zu versucht hat, zu erpressen,

00:18:19: dann finde ich das schon bedenklich, so vorzugehen.

00:18:23: Und warum finde ich das bedenklich nicht?

00:18:26: Weil es verboten ist, seine Interessen auch anzumelden.

00:18:29: Das ist mehr als berechtigt.

00:18:31: Und hier auch darauf hinzuweisen.

00:18:33: Und an der Stelle habe ich dann auch Verständnis für die Landwirtinnen und Landwirte,

00:18:38: dass die Situation für sie mit dem Preistruck,

00:18:42: der auch über unsere Art und Weise, wie wir den Handel organisiert haben,

00:18:45: mit Lebensmitteln beispielsweise, doch große,

00:18:49: ich sage jetzt mal ganz frech, größere, monopolhaftige Einheiten,

00:18:54: die dann auch einen entsprechenden Marktdruck,

00:18:56: sozusagen zu den Erzeugern ausüben,

00:18:59: was wir bis heute nicht aufgelöst haben und umgekehrt,

00:19:03: eben doch sehen, dass wir uns hier verändern müssen

00:19:07: und ehrlich gesagt auch verändern werden.

00:19:10: Und deshalb ist die große Frage für mich,

00:19:12: wie wir das gemeinschaftlich hinbekommen,

00:19:15: mit den Landwirtinnen und Landwirten gemeinsam,

00:19:18: die Weichen richtigzustellen.

00:19:19: Und das ja durchaus nicht wenige Geld,

00:19:22: was europäisch, national und manchmal sogar von der regionalen Ebene

00:19:26: über die Bundesländer noch zusätzlich,

00:19:28: sozusagen in Unterstützung der Landwirtschaft gegeben wird,

00:19:32: wie wir das bestmöglich investieren in Zukunft

00:19:37: und nicht in das Festschreiben von Strukturen,

00:19:40: wo wir schon heute wissen, dass sie nicht haltbar sein werden.

00:19:43: Ich will jetzt nicht die ganze Litanei vom Umfang des Fleischkonsumes,

00:19:47: von der Art und Weise der Tierhaltungsstrategie,

00:19:50: die wir bisher in Deutschland haben,

00:19:52: oder in der Flächenbewirtschaftung ins Feld führen.

00:19:54: Das sind ja alles bekannte Evergreens,

00:19:57: die wir mit jeder neuen Bundesregierung wieder runter singen.

00:20:01: Und ich darf nur mal daran erinnern, es hat ja eine Landwirtschaftskommission

00:20:05: gegeben, noch unter der vormaligen Merkel-Regierung installiert,

00:20:12: die ja genau das geleistet hat.

00:20:14: Also ich sag mal, was sehr frech ist oder behauptet es einfach mal.

00:20:18: Neben der Kohlekommission, die innerhalb eines Jahres

00:20:21: zu einem guten Kompromiss

00:20:23: zwischen unvereinbaren Positionen geführt hat,

00:20:26: ist es diese Landwirtschaftskommission gewesen,

00:20:29: die auch innerhalb, ich glaube, so ein zwei Jahre,

00:20:32: zu einem Kompromiss, also zu vielen Einzelkompromissen geführt hat,

00:20:37: die alle Seiten mitgetragen haben, die NGOs,

00:20:40: die Vertreterinnen und Vertreter der landwirtschaftlichen,

00:20:44: die Verbände der Bäuerinnen und Bauern,

00:20:46: aber eben auch von politischer Seite.

00:20:49: Und zurück sozusagen zu den Protesten.

00:20:53: Mit den Protesten sind wir weit, hindert das schon mal Vereinbarte

00:20:57: zurückgefallen und das macht mich so ein bisschen sprachlos,

00:21:01: ehrlich gesagt.

00:21:02: Und da kommt es mir jetzt nicht darauf an, ob etwas ein Jahr früher

00:21:05: oder ein Jahr später kommt, aber dass da so Grundvereinbarungen

00:21:09: wieder aufgehoben werden, im Flächenverbrauch,

00:21:12: in der Art und Weise der Anwendung von Pestiziden

00:21:14: und dem Umbau von Stellen und und und,

00:21:18: das finde ich befremdlich und auch nicht in Ordnung.

00:21:21: Das schafft nicht das Vertrauen, was wir brauchen werden.

00:21:24: Und das wirkt ganz zum Schluss.

00:21:26: Der Landwirtschaft auch nicht wirklich in eine gute Zukunft helfen

00:21:31: und die Verunsicherung bei jüngeren Menschen,

00:21:34: die in der Landwirtschaft tätig sind, die die Hilfe von den Eltern

00:21:38: übernehmen, das wird nicht einfacher werden.

00:21:41: Und wir werden das nicht mehr so einfach, einfach nur mit Geld irgendwie

00:21:44: zuschütten können, sondern wir müssen Geld,

00:21:47: was wir investieren in Landwirtschaft.

00:21:49: Und wir brauchen eine gute, eine gesunde Ernährung bei gleichzeitig

00:21:54: einem bestmöglichen Tierwohl, verantwortbarem Tierwohl.

00:21:57: Das müssen wir weiter verbessern.

00:22:00: Und hier würde ich mir sehr wünschen, wenn der schon mal

00:22:03: adressierte Kompromiss auch zugunsten im übrigen der Wasserwirtschaft

00:22:07: und den Einträgen, die wir nach wie vor aus die Fusen-Einträgen

00:22:10: der Landwirtschaft haben, allen voran den Netrateiträgen,

00:22:13: wenn das wieder aufgenommen wird.

00:22:15: Und zuletzt eine Dateinrige, das ist nur ganz trocken.

00:22:17: Da brauche ich gar keine neue gesetzliche Auflage.

00:22:20: Mir wäre schon sehr viel geholfen dabei,

00:22:23: wenn die Nitratrichtlinie auch in Deutschland einfach mal erfüllt wird.

00:22:26: Und wenn wir hier nicht weiter sozusagen der Gefahr eines Vertrags,

00:22:30: Verletzungsverfahrens mit namhaften Größenordnungen

00:22:34: an Strafzahlungen entgegenrauschen.

00:22:35: Weil bis heute erfüllen wir eine gesetzliche Vorgabe in Deutschland

00:22:39: einfach mal nicht.

00:22:41: Also es scheint ja, also so ein bisschen die Gunst der Stunde

00:22:46: auch von manchen genutzt worden zu sein, was den Ukraine-Konflikt betraf,

00:22:50: um da Dinge zurückzudrehen, die ja eigentlich schon gesellschaftlicher

00:22:53: Konsens sind.

00:22:54: Aber das ist ja in der Tat so wie du sagst,

00:22:57: von der rechtlichen Grundlage her ist da eigentlich gar kein

00:23:00: unmittelbarer Handlungsbedarf.

00:23:01: Denn Deutschland ist ja schon seit Jahren in der Diskussion

00:23:04: mit der Kommission endlich mal umzusetzen.

00:23:07: Jetzt ist das Dünglegesetz wieder gescheitert.

00:23:10: Also wir haben seit 1991 die Nitratrichtlinie im Raum stehen.

00:23:16: Mit langen Fristen und da zu sagen,

00:23:20: 2024, wir kriegen das nicht hin, das kann nicht sein.

00:23:23: Also es bewegt sich in kleinen Schritten, wie man scheint.

00:23:27: Jetzt haben wir das Dünglegesetz wieder auf die lange Bank zurückgeschoben.

00:23:31: Aber das scheint bei diesem Thema tatsächlich in Trippelschritten

00:23:35: einfach unterwegs zu sein.

00:23:36: Was siehst du als weitere Qualitätsbeeinträchtigung?

00:23:40: Also wenn man die großen Punkte eingeht, Spurenstoffe,

00:23:43: ist das ein Thema, was ein Luxusthema ist,

00:23:47: weil es eben kleine Einträge sind?

00:23:49: Oder ist das trotzdem etwas, womit wir uns befassen müssen

00:23:52: als Branche?

00:23:53: Wir müssen uns damit befassen.

00:23:55: Auch hier gibt es ja gesetzliche Regulierung.

00:23:58: Ich will nur mal zwei oder zweieinhalb adressieren,

00:24:02: die uns bewegen, bewegen müssen.

00:24:04: Das eine ist ebenfalls von Europa kommen, die Liste prioritärer Stoffe,

00:24:08: die sicherlich demnächst auch einer weiteren Reform unterzogen wird.

00:24:12: Wo EU-seidig Fakt ist, Stoffe, Stoffgruppen adressiert werden,

00:24:17: die sich, sag mal, schwierig in der Natur verhalten,

00:24:22: entweder weil sie Persistenz sind, sich also nicht auflösen,

00:24:25: bioakkumulativ sind oder gar die Gefahr besteht,

00:24:29: dass es eine ökotoxische Wirkung gibt für Lebewesen.

00:24:33: Und dann habe ich sozusagen entlang der Fresskette am Ende aller Tage

00:24:36: immer bei uns in der Wasserwirtschaft liegen, ganz egal,

00:24:40: ob auf der Trink oder auf der Abwassersite.

00:24:44: Und hier müssen wir nicht nur aus ökonomischen Gründen,

00:24:48: sondern eben auch aus diesen Zusammenhängen,

00:24:50: faktisch heraus Wasser und Gesundheit, einfach aufpassen,

00:24:54: dass die Wasserwirtschaft nicht zum Reparaturbetrieb der Gesellschaft

00:24:57: verkommt. Das ist nicht kostenlos, das muss man ganz klar wissen.

00:25:01: Je mehr Aufbereitung die Trinkwassersite tätigen muss,

00:25:05: je mehr Aufbereitung die Abwassersite tätigen muss,

00:25:09: desto höher sind die Tarife, die Gebühren für die Bürgerinnen

00:25:13: und Bürger in Deutschland, aber eben auch für die Wirtschaft

00:25:16: in der jeweiligen Region.

00:25:18: Also, da bin ich dann auch gleich bei meiner nächsten Gesetzlichkeit,

00:25:22: die uns ja in Kürze ereilen wird, sie liegt schon vor.

00:25:26: Das ist die Urban Based Water Treatment Directive

00:25:29: oder die kommunale Abwasserricht, den wir nennen sie im Abwassersektor

00:25:32: schon liebevoll, Karl.

00:25:34: Das kann man sich irgendwie einfache merken, ohne zu stattern.

00:25:38: Und genau, die ist weitgehend durch, bedarf noch einer zweierformale Akte,

00:25:43: die sicherlich im Oktober, also nach den Sommerferien,

00:25:47: getätigt werden von der EU-Seite.

00:25:48: Und dann haben wir zweieinhalb Jahre, dieses große Werk umzusetzen,

00:25:53: um es mal bildig zu beschreiben.

00:25:56: Das ist sowas wie die Bibel für die Abwasserwirtschaft.

00:25:59: Nach über 20 Jahren Existenz und einer, eines sehr erfolgreichen Verlaufes,

00:26:04: ich will das schon mal sagen, ich komme ja hier aus Ostdeutschland,

00:26:08: und als Geschäftsführer in der Stadtentwässerung

00:26:10: kann ich und Ostdeutscher sowieso, kann ich mich sehr gut erinnern,

00:26:13: wie die Elbe vor über 30 Jahren aussah.

00:26:15: Da hätte man die Füße nicht mehr reingehalten.

00:26:17: Und dann hat es die Wiedervereinigung gegeben

00:26:21: und neue deutsche Standards zum Schluss eben auch diese europäische,

00:26:25: also Wasserrahmenrichtlinie, aber eben auch die Abwasserrahmenrichtlinie,

00:26:29: wonach entlang der Flussgebietskörper gedacht wird,

00:26:33: beziehungsweise eben auch Standardsetzungen europaweit gelten Sprich,

00:26:38: bis dato eben die Errichtung einer dritten Reinigungsstufe.

00:26:42: Und das kann man einfach mal bildlich machen.

00:26:44: Ich hatte es hier in Dresden über 75 Millionen Euro gekostet,

00:26:49: aber das hätte überhaupt gar keinen Sinn gemacht,

00:26:52: denn meine tschechische Nachbarn in Ostdeh-Natlabeln,

00:26:54: auch nur Industriestadt, nicht das Gleiche gemacht hätten.

00:26:57: Ich will damit sagen, was die Europäische Union hier tut,

00:27:01: ist eine richtige, ist eine absolut richtige und wichtige Weichenstellung.

00:27:05: Und jetzt sozusagen gibt es die Reform weit nach vorne ausgerichtet,

00:27:09: die die nächsten 20, 25 Jahre bestimmen wird,

00:27:13: nur um mal ein paar Stichworte daraus zu nehmen.

00:27:17: Oder ich bleibe vielleicht noch mal beim Thema Spurenstoffeinträge.

00:27:22: Hier wird ein wichtiger Punkt sein,

00:27:24: der Bau einer vierten Reinigungsstufe

00:27:27: für die großen Anlagen ab 150.000 Einwohner gleichwerte,

00:27:31: gilt es faktisch so nach Größe in einem Zeitraum,

00:27:36: der noch präzise in den Abschnitten,

00:27:39: wer was wann genau baut, zu bestimmen sein wird.

00:27:42: Hier wird es wichtig sein, dass nicht alle zum gleichen Tag loslaufen,

00:27:45: dass wir das europaweit ein bisschen

00:27:47: und auch innerhalb der Bundesrepublik ein bisschen

00:27:50: differenzieren mit einem risikobasierten Ansatz.

00:27:53: Also wo ist es am nötigsten?

00:27:55: Wo macht es auch gerade jetzt schon Sinn?

00:27:58: Auch weil wir die Kapazitätsfragen im Markt,

00:28:01: also welche Firmen können das bauen?

00:28:03: Wo kriegen wir denn die Materialien, die Produkte her?

00:28:07: Wie kriegen wir es mit unseren eigenen Fachkräften auf die Reihe?

00:28:09: Das muss man wie so eine Perlenkette gescheit

00:28:12: auf der Zeitebene einfädeln und auffädeln,

00:28:15: damit das dann gut sitzt und auch von der Kostenbelastung her

00:28:19: gescheit wird.

00:28:21: Hier kommt ein Punkt hinzu, der ist neu.

00:28:24: Und der ist, ich will nicht sagen revolutionär, aber nach dran.

00:28:28: Wir haben in dieser Vorgabe zu Karl das erste Mal

00:28:32: den Ansatz des verursacheren Prinzipes wirklich adressiert.

00:28:36: Also nicht nur als Sonntagsrede, sondern ganz real

00:28:40: mit dem Auftrag an die nationalen Ebenen.

00:28:44: Überlegt euch, wie er das hinbekommt.

00:28:46: Herstellerverantwortung festgemacht an spezifizierten Stoffen,

00:28:50: die uns Sorgen bereiten, die also aufgelistet sind.

00:28:54: Und wonach sozusagen nach Umfang des Inverkehrbringens,

00:28:59: also auch importbezogen mit und nach, ich sage jetzt mal trocken,

00:29:04: Toxizität oder Problematik hier ein Vieh zu bezahlen ist,

00:29:08: der die Kosten der vierten Reinigungsstufe im Cuphex,

00:29:12: wie im OPEX, also in den Investitionskosten,

00:29:14: wie in den Betriebskosten zu 80 Prozent abnehmen soll.

00:29:18: Das ist ein Lenkungsinstrument.

00:29:21: Das klingt jetzt einfach in der Installation und in der Entwicklung.

00:29:24: Wird das nicht einfach sein?

00:29:26: Es soll auch kein Bürokratiemonster werden,

00:29:29: sondern möglichst transparent, gut lenkbar sein.

00:29:31: Und es soll vor allem eines.

00:29:33: Es soll eine Steuerungswirkung haben.

00:29:36: Ja.

00:29:37: Und da bin ich wieder beim Thema Tirkule Economy,

00:29:41: dass Zentrale dabei ist, beim Design von Stoffen anzufangen.

00:29:46: Im Design der Stoffe wird entschieden,

00:29:48: kann ich sie erneut nutzen, kann ich sie gut recyceln?

00:29:53: Gibt es Schadstoffeinträge mit dieser Stoffverwendung,

00:29:57: die ich dann hätte, in unserem Fall eben dann die Spurenstoffe?

00:30:00: Oder muss ich vielleicht mal neu darüber nachdenken,

00:30:03: das Design meiner Stoffe zu überdenken?

00:30:05: Und wenn ich jetzt mal runterschaue,

00:30:08: was ja ein wesentlicher Bereich ist,

00:30:10: also Arcosmetikindustrie in Teilen, aber eben Pharmastoffe,

00:30:15: dann kann es logisch nicht darum gehen,

00:30:19: einen Wettlauf sozusagen Medikamente gegen Wasser auszuspielen.

00:30:22: Das ist Quatsch.

00:30:24: Sondern worum es gehen muss, ist lenkend mit Forschung und Entwicklung,

00:30:29: mit neuer Innovation.

00:30:31: beispielsweise auf eine Green Pharmacy umzusteuern, da wo das eben geht, sprich auf eine Grundstoffproduktion,

00:30:39: die solche Probleme eben möglichst nicht adressiert, wie wir sie heute haben. Also wenn man sich mal überlegt,

00:30:46: dass 90 Prozent der Medikamente, die wir gerade auch in Deutschland nicht in geringem Maße nehmen,

00:30:51: unverstopfwechselt unsere Körper verlassen und dann in der Natur, sprich in den Wasserkreisläufen wieder landen,

00:30:57: dann kommt man schnell auf die Idee doch mal drüber nachzudenken, kriegen wir das in die Punkt genauer hin.

00:31:02: Und wenn man dann überlegt, wie hoch haltbar müssen denn diese Stoffe sein, um eine gesundheitliche Wirkung zu haben,

00:31:09: dann sollte das irgendwie besser keinen Ewigkeitscharakter haben, sondern noch einer gewissen Zeit eben auch ein Zerfallsprodukt werden.

00:31:17: Und Grundlagenforschung an dieser Stelle, die wird gerade in den Fokus genommen. Wir haben selber hier in Sachsen,

00:31:23: da freue ich mich total drüber, als einen der Austräge aus der damaligen Kohlekommission über die Strukturrandelmittel

00:31:31: in der Lausitz ein neues Forschungsklaster adressiert, was gerade in diesen Tagen auch an den Stadt geht, in Schwarze Pumpe.

00:31:38: Das heißt Green Pharmacy, was vom Chefpharma-Kologen der Technischen Universität Tristan, also der medizinischen Fakultät,

00:31:45: gesteuert und initiiert wird. Und ich hoffe sehr, dass wir dort im Laufe der nächsten Monate

00:31:52: große Pharmakonisserne auch an die Seite bekommen und dass das die Pharmaindustrie auch als eine Handreichung empfindet.

00:31:59: Das ist nicht Lichtschalter und ihr seid raus, sondern es ist, lass uns mal gemeinsam drüber nachdenken,

00:32:05: wie wir hier über eine Steuerungswirkung zu Neuen wesentlich weniger schädigenden Substanzen für eine wirtschaftlich starke,

00:32:14: aber auch gesundheitlich orientierte und ja bestmögliche Pharmaindustrie kommen.

00:32:19: Das muss man vielleicht nochmal kurz ansatz erklären. Wir haben ja auch viele, die eher so fachfremd zu dem Thema hinkommen.

00:32:27: Also das ist auf den ersten Blick ja ein bisschen verwunderlich, dass man sagt Vorsorgeprinzip und auf der anderen Seite vierte Reinigungsstufe.

00:32:36: Viertereinigungsstufe heißt ja im Grunde, dass die Abwasserentsorger jetzt dann doch erst mal Reparaturbetrieb sind

00:32:42: und zusätzlich Maßnahmen vorhalten, technischer Natur oder auch physikalischer Natur, um eben das Abwasser von zusätzlichen Stoffen auch wieder zu reinigen.

00:32:55: Die Idee ist aber, dass diejenigen, die diese Stoffe herstellen, diese zusätzliche Reinigungsstufe finanzieren, zumindest zu 80 Prozent.

00:33:05: Und das dann ganz wichtig, was du als Lenkungswirkung gerade begreifst, eben einen politischer Mechanismus greift, der da heißt,

00:33:12: na ja, bevor ich diese 80 Prozent oder meinen Anteil bezahle, gucke ich doch vielleicht lieber mal, dass ich stattdessen einen anderen Stoff,

00:33:20: der umweltverträglicher ist, für das gleiche Ziel einsetze.

00:33:25: Glaubst du, dass das, also das klingt auch ein bisschen so, du glaubst, dass diese Idee funktioniert und bei aller Kompliziertheit,

00:33:33: die jetzt noch umzusetzen ist, dass man da auf den Weg kommt, sich tatsächlich gemeinsam an einen Tisch zu setzen oder dass man wirklich umweltverträglichere Stoffe empfindet.

00:33:43: Es gibt ja nicht den Krebsstoff, der jetzt verboten werden soll, sondern es geht ja darum, sinnvolle Kompromisse auch wieder zu finden zwischen beiden Interessen, oder?

00:33:53: Absolut. Also wir haben nur um ein Beispiel zu geben, wir haben fünf Jahre lang mit noch zwei Kläranlagen-Trägern in Chemnitz und in Plauen,

00:34:03: also alle sind durch große Krankenhausinstitutionen auch in der jeweiligen Region im Abwasser sozusagen vernetzt,

00:34:11: über fünf Jahre lang Sommer-Wintermessungen im Gemacht, zusammen mit der Wissenschaft, mit der Theodresden an der Stelle, begleitet von der medizinischen Fakultät, begleitet vom Bereich Siedlungswasserwirtschaft.

00:34:21: Und wir haben 54 Stoffe, Stoffgruppen von der U-Balliste uns dort angeschaut, darunter eben ganz wesentlich viele Medikamente, die wir uns hier eine Relevanz haben

00:34:32: und die so unter Beobachtung stehen. Und zur gleichen Zeit hat das Universitätsklinikum in Dresden unter anderen Fragestellungen,

00:34:42: nämlich denen der Gesundheit bei ihren häufig ja multimobilien Patienten-Klientel ebenfalls geschaut.

00:34:50: Wie kommt es denn? Ich bekomme hier Patienten mit einer langen Medikationsliste, 15 Medikamente und ja, zum Schluss ist mir ein Satz und den darf ich auch gebrauchen,

00:35:01: das Chefarzt des Professor Michael Alprich, dem Ohr der auf einer Konferenz, die wir dann, die haben uns also begleitet und wir haben auch mit Ärzten, mit Apothegerinnen geredet und so weiter.

00:35:12: Und er hat dann bei diesem Kongress gesagt, na ja, wir sind heute in der Situation, wo es im besten Fall nicht mehr schadet, die Art und Weise, wie wir mit Medikamenten umgehen.

00:35:23: Wir müssen das besser steuern. Und wenn man da rangeht, dann zählt dazu, also eine zielgenauere Medikation zu haben und die Facharztbereiche besser miteinander zu vernetzen.

00:35:36: Also die Uniklinik beispielsweise, die haben Stationsapotheger, die schauen sich jeden Patienten an.

00:35:42: Der kommt mit dem Ergebnis einer Reduktion im Gesamtmedikamentenverbrauch, seitdem die das machen.

00:35:49: Das war etwa zeitgleich von 20 Prozent. Da bin ich für mal 20 Prozent runter in einem Uniklinikum, nur weil ich zielgenau berate.

00:35:56: Das gehört zum Beispiel auch dazu, ehrlich gesagt.

00:35:59: Aber im Kern muss es darum gehen, dass wir die Grundstoffindustrie und das trifft jetzt nicht nur für den Pharma Bereich zu, dass wir sie so transformieren und dort auch unterstützen und das auch berechenbar und planbar machen.

00:36:13: Das ist ja nicht ein Lichtschalter, sondern neue Medikamente zu initiieren, zur Forschung, 10, 20 Jahre.

00:36:20: Das ist so der Zeitraum, über den wir da reden.

00:36:22: Sprich, das hilft mir bei der vierten Reinigungsstufe noch nie wirklich.

00:36:26: Aber was ich nicht mehr erleben will, mache ich wahrscheinlich sowieso nicht all das gemäß.

00:36:30: Aber ich finde es nicht gut, wenn wir hier noch die fünfte, sechste, siemte oder irgendwelche Reinigungsstufe am Ende der Kette erfinden müssen,

00:36:39: weil wir immer neue, neue Stoffgruppen aussenden, die dann in der Natur eben leider nicht nur Gutes bewirken.

00:36:47: Das werfe ich niemanden vor.

00:36:49: Wir stellen das fest natürlich auch, weil wir heute eine leistungsfähigere Analyptik haben als noch vor 20 Jahren,

00:36:56: weil wir heute ziemlich gut schon nachweisen können, welche Wirkweisen einzelne Medikamente auch in ihren Reststoffen haben.

00:37:05: Von daher kann ich nur empfehlen, Kooperation wäre richtig, richtig gut, würde mich freuen.

00:37:11: Und das würden wir seitens der Wasserwirtschaft auch unterstützen.

00:37:14: Der BDEW ist hier sehr federführend unterwegs, auch mit dem Verband der chemischen Industrie, mit dem Verband oder mit den Verbänden der Pharmaindustrie auch zu sprechen,

00:37:26: inklusive der Bereiche der Generika, die es da nicht so einfach haben.

00:37:31: Das ist alles anzuerkennen.

00:37:33: Es geht nicht um herumreißen per Knopfdruck, aber es geht um eine berechenbare, mittel- und langfristige Veränderung auch in diesen Bereichen.

00:37:44: Weil das macht ja keinen Sinn, der eine schmeißt vorne was rein und der andere holt es mit viel Geld hinten wieder raus.

00:37:49: Das funktioniert nicht.

00:37:50: Das ist auch die Sozialisierung von Kosten zu Lasten der Allgemeinheit und in Teilen wachsend eben zu Lasten der Gesundheit, zu Lasten von Biodiversität.

00:38:00: Auch daran kann uns nicht gelegen sein.

00:38:03: Dieses ganze Modell, EPR oder Erweiterte Herstellerverantwortung, was du jetzt durchaus glaube ich ja als revolutionär bezeichnet hast,

00:38:12: was ja so der, sagen wir mal, ein kleiner Schub ist, um mal gemeinsam an den Tisch zu kommen.

00:38:16: Also die Hersteller werden in die Verantwortung gezogen, ist jetzt im Moment auf die Abwassersite bezogen.

00:38:24: Ist das auch ein Modell, was für die Wassersite sinnvoll sein könnte?

00:38:29: Also ist das etwas, was weiter bezogen werden müsste auf andere Chemikalien oder andere Stoffe?

00:38:35: Also im Grundsatz würde ich das mit mir beantworten, ob es für alle Stoffe immer gleich ist, würde ich bezweifeln.

00:38:44: Also ich glaube, das muss man sich gut anschauen.

00:38:46: Also ich mache mal ein anderes Stichwort, wenn wir uns das Thema der großen Gruppe, der PFAS, angucken, nie ein Problem sind.

00:38:56: Insbesondere für den Trinkwasserbereich, aber durchaus eben auch weitergehend.

00:39:01: Also das sind die Pär- und Polyflorierten Alkali-Verbindungen, die wir...

00:39:06: Wer Tagesschau guckt, der hat sich schon ein paar Mal bemerkt.

00:39:09: Echt, das ist super.

00:39:10: Das ist ja wirklich sehr prangendend geschafft mittlerweile, die PFAS.

00:39:11: Die haben das geschafft, also man hat ja Mühe, dass man das Wort "stotterfrei" rauskriegt und die alle nutzen sie und wissen es wahrscheinlich gar nicht.

00:39:19: Das sind Beschichtungen, die wassfett schmutzabweisend sind und extrem stabil oder persistent.

00:39:25: Also sozusagen Ewigkeitchemikalien sind, die man überall findet.

00:39:29: Kosmetik, Haushaltsfahren, Textilien, aber auch technologisch.

00:39:34: Und hier muss man sehr gut gucken.

00:39:35: Die EU hat ja schon, also deswegen wird es immer eine Mischung sein.

00:39:38: Und das eine könnten solche Lenkungsinstrumente sein, aber man hat auch Regulierung, Überordnungspolitik.

00:39:46: Hier stand ja oder steht vielleicht auch noch in der Denke des European Green Deal, PFAS-Verbot im Raum.

00:39:52: Jetzt wissen wir alle, wir haben über 10.000 Stoffgruppen, Stoffe im Rennen und zum Teil auch mit erheblichen Zielkonflikten verbunden.

00:40:00: Alle Energie- oder Klimatechnologien, die wir brauchen, haben PFAS in der Nutzung auskunden.

00:40:07: Allizollisöre, Wärmepumpe, glaube ich, kann man nennen.

00:40:10: Genau, permanent Magnete.

00:40:12: Also sozusagen, die Klimawende könnte einpacken, wenn PFAS dort nicht zunächst jedenfalls weiter verwendbar wird.

00:40:20: Aber auch hier geht es darum, zu sagen, liebe Leute, lasst uns über Nachdenken,

00:40:24: Überforschung und Entwicklung, Mittel und langfristig hier einen Ausstieg anzustreben und da, wo es nicht zwingend ist,

00:40:33: auch schon in Bällde darauf zu verzichten.

00:40:35: Also das wird differenziert sein, will ich damit sagen.

00:40:38: Aber so eine Herstellerverantwortung zu adressieren, mit Lenkungswirkung halte ich alle mal für ein gutes Instrument,

00:40:45: weil es ein berechenbares Instrument ist, weil es einen langfrist Ausblick gibt.

00:40:49: Und, und das bringt mich wieder zurück eben zur Kreislaufwirtschaft, weil es beim ganz wichtigen Design von Stoffen beginnt.

00:40:58: Da beginnt das Thema von Schadstoffeinträgen oder nicht.

00:41:02: Da beginnt das Thema von Recyclingfähigkeit, von Langlebigkeit etc.

00:41:06: Hier müssen wir reingehen und ich glaube, das hätte für Deutschland, für die Europäische Union auch deshalb so ein Charme,

00:41:14: weil ich das sektorenbezogen.

00:41:15: Also es ist ein bisschen kleinteiliger, als es in der Energiewende ist, wo ich eine Grundsystematik habe,

00:41:21: über entweder Erneuerbare oder eben Wasserstoff oder Batterie-Technologien und das ist schon komplex genug.

00:41:26: Aber hier muss ich in Sektoren denken, da ist die Chemie, die Pharmaindustrie anders als der Baubereich oder der Bereich der Elektrobestandteile

00:41:36: oder der Textilien oder der Papierindustrie.

00:41:38: Also dort habe ich immer Technologie, neue Verfahren, neue Prozesse.

00:41:44: Und das ist vielleicht eine Kleinteiligkeit, wo wir auch im globalen Wettbewerb als Deutschland,

00:41:49: wir sind in der Innovation immer noch richtig, richtig gut.

00:41:53: Aber wo wir ein Problem haben, ist gar nicht mehr so sehr die Transformation in die Praxis.

00:41:58: Auch das kriegen wir inzwischen ganz gut hin, haben die letzten Jahre jedenfalls gezeigt.

00:42:02: Aber dann, wenn eine Technologie groß werden wird, überholen uns andere.

00:42:07: Und das ist für uns auch ein Risiko in der Wirtschaft gesamthaft, was mich dazu bringt zu sagen,

00:42:13: hey, Innovation brauchen wir immer, da müssen wir führen bleiben in den verschiedenen Beritten.

00:42:18: Wir müssen gucken, das, was die Europäische Union, was Deutschland sozusagen existenziell braucht,

00:42:23: zurück zur Pharmaindustrie. Wir brauchen Pharmaproduktion, wir haben es erlebt in Pandemiezeiten.

00:42:28: Wie schnell Lieferketten reißen. Wir müssen zentrale Elemente hier auch zurückkohlen.

00:42:32: Und bitte, dann lasst es uns doch auch auf neue Grundlagen stellen,

00:42:35: wenn wir da wahrscheinlich unterstützend auch viel Geld reinstecken werden, dass sowas passiert.

00:42:40: Da müsste man wahrscheinlich, wenn man in der Komplexität nicht ersticken will,

00:42:46: müsste man sich auch diese Stoffe angucken, auch bei PFAS und sagen,

00:42:49: also alle diejenigen, die jetzt nicht umwerfende innovative Technologien beinhalten

00:42:55: oder diejenigen, die für die Klima notwendig sind, die kann ich ja mal als erstes verbieten.

00:42:59: Da habe ich jetzt mal platt. Und dann taste ich mich weiter.

00:43:02: Ja, ich mache mir jetzt wahrscheinlich keine Freunde bei uns.

00:43:05: Ich meine, die Regenjacke, wenn ich die anders imprägnieren kann.

00:43:08: Ich bin auch nicht der Oberjocker, aber das beginnt tatsächlich bei solchen Fragen.

00:43:12: Genau.

00:43:13: Als Bortswehr, Schwitzen ohne nass zu werden.

00:43:15: Beim hundertsten waschen wir diese Elemente leider aus und sie landen eben in der Umwelt

00:43:21: und fügen der Umwelt in dem Falle den Wasser, Lebewesen, den Pflanz, meditieren Schaden zu.

00:43:26: Das ist ein Thema. Und das Zunegieren fällt uns auf die Füße und wir merken es ja zunehmend.

00:43:35: Das ist jetzt wirklich Zufall. Das ist nicht abgesprochen.

00:43:38: Ich habe gerade auch an die Sport-Kloppen gebastet.

00:43:41: Hast du die nicht schon gekauft?

00:43:42: Nee, ich spiele Tennis. Das weiß ich gar nicht, ob die Klamotten überhaupt regnabweisend sind.

00:43:47: Wir gehen ja normalerweise dann vom Platz, wenn es allzu sehr regnet.

00:43:50: Ich glaube, da gibt es gar nicht so sehr gewissen Konflikt.

00:43:53: Lass uns mal den Bereich Qualität wechseln.

00:43:56: Wir wollen auch noch ein bisschen stärker, wenn wir die gesamte Wasseragenda im Moment durchgeht,

00:44:00: auf das Mengenthema eingehen.

00:44:02: Also die Versorgung mit Wasser, die früher nicht so sehr im Thema gewesen ist.

00:44:08: Wir haben früher über die Qualität gesprochen.

00:44:11: Jetzt reden wir zunehmend die letzten Jahre über die Quantität.

00:44:15: Zu viel Wasser und zu wenig Wasser.

00:44:18: Ich habe die Tage, die Astrid Vogelheim bei uns gehabt.

00:44:20: Ich sehr schätze, die hat hier im Landtag Nordrhein-Westfalen die Wasserankette aufgesetzt.

00:44:26: Auch mit Leder Grünen, die hat sie mir gesagt.

00:44:30: Noch haben wir ja genügend Wasser, um uns zu erfrischen, um Bäume in der Stadt zu bewässern.

00:44:38: Also das Problem ist noch nicht so offensichtlich sichtbar, wie der Klimawandel an sich.

00:44:42: Sie wollte damit im Grunde ausdrucken, dass es gerade jetzt so die letzten Wochen,

00:44:47: wo es so zukimmermaßen wahnsinnig viel geregnet hat,

00:44:51: schon wieder sehr schwierig ist das Thema Wasser in die Öffentlichkeit reinzubringen.

00:44:57: Ist das noch über das Thema zu viel und zu wenig Wasser sprechen?

00:45:00: Ich glaube, es ist im Moment unstrittiger, dass es Phasen gibt, wo es einfach zu viel Wasser gibt.

00:45:05: 2021, das schlimme Hochwasser hier in NRW, ihr in Dresden habt leidvolle Erfahrungen gemacht.

00:45:14: Ja, 100 Hochwasser in zehn Jahren hatten wir.

00:45:16: Relativ, also wenn man sich den Schnitt anguckt, ist es ja im Grunde die Hochwasser-Hauptstadt Nummer 1,

00:45:23: hätte ich jetzt fast mit Kalberweise gesagt.

00:45:24: Also das Thema Hochwasser, was, wie müssen wir dem begegnen auf aller oberster politischer Ebene?

00:45:32: Also als erstes auch mit einer Portion Demut und Ernst nehmen, ehrlich gesagt.

00:45:37: Aber auch hier gibt es eben keine schnellen Antworten.

00:45:41: Von daher bin ich dem BMU-V sehr dankbar, dem Vormaligen wie dem heutigen.

00:45:47: Wir haben jetzt über viele Jahre eine nationale Wasserstrategie diskutiert,

00:45:51: auch in einem sehr breiten Stakeholder-Dialog, die ist beschlossen und vorgelegt.

00:45:57: Und die adressiert eigentlich die wichtigsten Topics, die wir uns jetzt in der praktischen Umsetzung eben auch vornehmen müssen.

00:46:05: Dazu gehört ich mir nochmal ein paar wenige Punkte ansprechen,

00:46:09: dass man den naturnahen Wasserhaushalt da, wo das geht, wiederherstellt.

00:46:14: Da sind zum Beispiel mehrere Wälder gemeint, weil sie selber eine große Speicherfunktion auch haben.

00:46:19: Im Übrigen auch für CO2, aber eben auch für Wasser.

00:46:23: Dazu gehört aber auch eine gewässerverträgliche Flächennutzung.

00:46:28: Und wenn ich hier mal sozusagen auf die Datenschau, was meint es, wenn wir weiter in diesem Stil überbauen und Flächen versiegeln,

00:46:38: dann werden unsere Grundwasserressourcen gerade weißig die Art und Weise des Niederschlages so geändert hat.

00:46:43: Es kommt eben nicht mehr leise angetropfelt, sondern wenn es regnet,

00:46:47: dann nimmt die Anzahl, also wir haben hier seit über 20 Jahren den Dresden-Ringenmesser.

00:46:52: Ich kann das wirklich nachweisen, jeden, der es nicht glaubt, ganz persönlich hier vor Ort,

00:46:57: die Art und Weise der Niederschläge manchmal auf wenige Quadratkilometer beschränkt,

00:47:02: aber dafür so heftig, dass in Teilen eben die Keller relativ rasch auch zulaufen.

00:47:08: Ich glaube ehrlich gesagt, das kurze Einwurf, dass das etwas ist, ist total spannend,

00:47:12: finde ich, dass, glaube ich, in der Bevölkerung relativ unstrittig ist.

00:47:16: Also ich spreche viel mit Leuten drumherum, die zumindest hier jetzt im Moment sagen,

00:47:20: irgendwie hat sich das verändert mit dem Regnen, das ist irgendwie ein bisschen wie Thailand gerade.

00:47:24: Also es schüttert ohne Ende, dann ist es wieder warm.

00:47:26: Genau, aber das muss man ja jetzt noch in auch zum Teil Politik- oder Verhaltensveränderung übersetzen.

00:47:33: Ja, ja klar.

00:47:33: Zum Beispiel dahin, dass ich am besten meine Einfahrt nicht zubetoniere

00:47:37: und dass nicht jede Industrieansiedlung mit einem geschlossenen Parkplatz versehen wird.

00:47:42: Und ich wundere mich schon nach so vielen Jahren, wo wir das jetzt schon diskutieren.

00:47:47: Wir sind ja bei jeder Industrieansiedlung dabei, wir beraten immer wieder von vorne als Abwassernunternehmen.

00:47:51: Und da denke ich manchmal schon, bei manchen Firmen in Inhaber oder gegenüber Menschleute

00:47:57: habt ihr irgendwie mal ein bisschen mitgedacht.

00:47:59: Also wir sind, Deutschland hat sich mal vorgenommen, 30 Hektar pro Tag als Begrenzung im Neuverbrauch von Flächen zu adressieren.

00:48:08: Real sind wir nach wie vor bei 55 Hektar pro Tag.

00:48:11: Das sind 78 Fußballfelder, die wir pro Tag an Fläche neu verbrauchen.

00:48:17: Und jetzt muss man mal sagen, Deutschland ist echt begrenzt.

00:48:20: Das ist nicht wie bei Töpfchenkoch im Märchen, sondern wir haben nur diese eine Fläche.

00:48:24: Und je mehr wir sozusagen die Natur dort zerstören, je mehr wir auch die Böden verändern,

00:48:29: das ist jetzt nicht nur betonkt, was wir trübbel kippen, sondern wir müssen mal fairer sein,

00:48:33: das ist auch Landwirtschaft, auch wenn die Bodenkrummen sich so verdichten, dass die Wassertokulation verändert wird,

00:48:40: dann kriegen wir Probleme in unseren Grundwasserkörpern.

00:48:43: Und das zeichnet sich...

00:48:44: Ach so, die Landwirtschaft zählt damit rein?

00:48:46: Bei Neuverbrauch sozusagen, bei Neuintensivnutzung sozusagen ist das auch ein Punkt mit.

00:48:52: Also da müssen wir wirklich hingucken.

00:48:55: Dazu gehört aber natürlich auch, und das ist jetzt was, wo wir unmittelbar auch Einfluss drauf haben,

00:49:00: wir müssen bundesweit für die Art und Weise der Steuerung und das gilt trinkt wie abwasserscheidig das Datenmanagement,

00:49:08: deutlich verbessern in den Prognosezahlen, in den Abschätzungen, in den Überwachungen unserer Grundwasser,

00:49:15: aber auch Oberflächengewässer und wir müssen dafür Sorge tragen.

00:49:20: Und da muss man schon noch mal ein bisschen auf die Karte gucken und nicht die Bundeslandesgrenze als Maßstab hernehmen,

00:49:26: und das ist ja potenziell sogar über die Bundesdeutsche-Grenze nochmal nachdenken an der einen oder anderen Stelle, wo nötig.

00:49:32: Wo habe ich denn heute schon Gebiete?

00:49:35: Das Frankfurt-Ried gehört schon heute dazu.

00:49:37: Auch das Umland von Hamburg hat ein Thema, aber es wachsen die Bereiche, auch in Sachsen,

00:49:42: da gibt es ja inzwischen auch Studien, will ich mal sagen,

00:49:47: die meisten Bundesländer haben sich in den letzten zwei, drei Jahren verstärkt damit befasst

00:49:52: und wissen, dass Glausitz gehört dazu, um noch ein Thema für Sachsen zu nennen,

00:49:56: wo wir schon heute zum Teil extreme Wassernutzungsprobleme, Übernutzungsprobleme haben,

00:50:03: weil sich die Welt verändert hat.

00:50:06: Und wir müssen das einfach ins Kalkül ziehen und das bedeutet auch darüber nachzudenken an der einen oder anderen Stelle,

00:50:12: wo nötig, über Fernleitungen der Wasserversorgung nachzudenken, die dann Gebiete im Ernstfall auf Vernetzen helfen.

00:50:21: Zum Schluss geht es auch bis hin zum Thema Industrieansiedlung,

00:50:25: die brauchen wir logischerweise, es ist also nicht ein Gegenwirtschaft,

00:50:30: sondern um eine sinnvolle Industrieansiedlung, nämlich da, wo möglichst Wasserressourcen auch einigermaßen überschaubar in einem Radios vorhanden sind.

00:50:42: Also solche Themen Bundesland übergreifend miteinander zu erarbeiten bundesweit,

00:50:49: das halte ich ehrlich gesagt für zentral und da sind wirklich noch ein paar Punkte offen.

00:50:55: Innerstädtisch, wie gesagt, das Thema Flächenverbrauch, aber das ist nicht das Einzige,

00:50:59: auch die Frage Wasserrückhaltung, denn wir haben ja auch in Hitzezeiten ein echtes Problem.

00:51:05: Wie können wir sozusagen die Innenstädte durch Begrünung, Fassaden, Dachbegrünress, Baumregolen,

00:51:14: aber vielleicht auch auf eine Wasserflächen da, wo das geht, insofern für Überhitzung auch schützen.

00:51:22: Auch das wird in Zukunft deutlich an Bedeutung gewinnen und es macht sehr viel Sinn,

00:51:26: innerstädtisch, möglichst heutisch schon damit zu beginnen.

00:51:30: Die Abwasserwirtschaft hat hier vielfach auch wir hier in Dresden Prozesse angestoßen unter der Überschrift Schwammstadt.

00:51:37: Das ist beispielgebend, weil das ist nichts, was wir die Wasserwirtschaft allein zu Haus lösen können.

00:51:42: Hier brauchen wir eine fachübergreifende Zusammenarbeit,

00:51:47: mit den Planungs-, mit den Horentiefbauämtern der Städte aber auch mit den Wirtschaftsämtern.

00:51:53: Du hast jetzt zuletzt angesprochen, der ganze Bereich, wo man im Moment merkt,

00:52:01: dass man die nächsten Jahre wahrscheinlich die Wasserversorgung auch wieder stärker auf Verbundsysteme ausrichten muss

00:52:07: und zumindest das, was jetzt über Jahrzehnte sehr gut funktioniert hat, als Ortsnahe Wasserversorgung

00:52:14: auch ein Stück weit sich wieder absichern muss gegenseitig mit Infrastruktur.

00:52:18: Wir haben das ja ganz stark, haben wir auch schon drüber gesprochen.

00:52:22: Wir merken das ja im ganzen Bereich Ost-Westfalen.

00:52:25: Das ist eine, die uns jetzt hier in Nordrhein-Westfalen unmittelbar betrifft.

00:52:30: Hessisches Ried hast du genannt.

00:52:33: Brandenburg überall gibt es die Diskussionen, wo dann doch die Anlieger vor Ort auch ihre Schwierigkeiten haben

00:52:41: mit solchen Infrastrukturprojekten.

00:52:44: Und da, glaube ich, wie siehst du das die nächsten Jahre?

00:52:47: Wir merken im Moment so, dass viele Jahre dran gebohrt worden ist, dass erneuerbare Energien

00:52:55: eine solche Bedeutung haben, dass sie jetzt ein überragendes öffentliches Interesse haben,

00:52:59: also dass sie jetzt in den juristischen Trade-offs, die man ja leider machen muss,

00:53:04: einen gewissen Vorrang genießen.

00:53:07: Wir merken Energieleitungen, wissen, dass es da eben Dinge gibt, die zur Beschleunigung von Verfahren führen können.

00:53:14: Was wir noch nicht merken, ist eben dieses neue Thema Wasserleitungen und Vernetzung von Infrastruktur zu Wasser.

00:53:23: Haben wir dann noch was zu tun?

00:53:25: Müssen wir da noch Überzeugungsarbeit leisten, dass auch eine Politik einfach im Hinterkopf hat?

00:53:31: Jawohl, das ist ein Thema.

00:53:33: Das muss beispielsweise schneller gehen.

00:53:36: Ja, also ganz trocken, ja.

00:53:39: In die Planungsbeschleunigungsvorhaben sollten wir auch das Wasser-Fernleitungsthema in jedem Fall mit einbringen,

00:53:46: potenziell über das Energiewirtschaftsgesetz, aber auch beim Thema Wasserstoffbeschleunigungsgesetz ist ja interessant.

00:53:53: Wir bauen dann Elektrolyseure, woher das Wasser kommt, ist wurscht, so wird das ja nicht funktionieren.

00:53:58: Also auch eine Fernwasserleitung, die ich dann für Großelektrolyseure brauche, muss geplant und gebaut werden.

00:54:05: Und das ist nicht nur in der Energiewirtschaft ein aufwendiger, zohres Weiligkeit über Gelände gehen,

00:54:11: was potenziell eben nicht der öffentlichen Hand, sondern privaten Inhabern gehört und dann mich unendlich Zeit kostet.

00:54:19: Also von daher kann ich nur dringlich empfehlen und der BDEW engagiert sich ja auch bereits, und das werde ich auch sehr unterstützen,

00:54:27: dass wir hier auch Beschleunigungsverfahren inklusive der Infrastrukturen im Wasserbereich mit Denken und Handeln behandeln müssen.

00:54:37: Und ich hoffe, dass es uns auch gelingt, das zu integrieren.

00:54:41: Und grundsätzlich, Ant, du hast das so gesagt, diese Frage, wo steht Wasser in der öffentlichen Aufmerksamkeit oder in der politischen öffentlichen Aufmerksamkeit?

00:54:52: Das hat sozusagen zwei Seiten.

00:54:54: Die gute Seite ist, alle sind ein bisschen stolz, wenn sie über Wasser reden.

00:55:00: Warum? Weil sich niemand Sorgen macht, wenn er sich beim Zähneputzen verschluckt oder was passiert, wenn er die Toilettentaste drückt,

00:55:07: die alle wissen, hey, läuft bei uns, funktioniert 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.

00:55:14: Ich muss mir die Seife nie trocken vom Körper ruppeln und ich werde auch nicht krank, wenn ich mich verschlucke.

00:55:19: Anders international, wo man immer eine Wasserflasche dann mal so neben seinem Buschbecken im Hotelzimmer zu stehen hat.

00:55:27: Das ist sozusagen geübter Service.

00:55:30: Darauf können wir stolz sein.

00:55:32: Daran will ich auch gar nichts ändern.

00:55:33: Also sozusagen Politik muss ich nicht um jedes Detail.

00:55:37: Wir machen das schon und wir machen das auch schon gut in der Trink- und Abwasserwirtschaft.

00:55:41: Was ich mir aber wünsche ist, dass über dieses sozusagen Lob der Nicht-Beachtung, weil es bei uns gut läuft, auch die Kehrseite betrachtet wird.

00:55:52: Wenn sich die Welt so ändert, wie sie sich jetzt ändert, durch Klimawandel, durch wirtschaftliche Verschiebung, durch was auch immer,

00:55:59: dann muss auch die Wasserwirtschaft mit in den Fokus gerückt werden.

00:56:05: Das tut im Übrigen auch die nationale Wasserstrategie, was ich ganz entscheidend finde.

00:56:10: Nämlich dem Vorrang der öffentlichen Trinkwasserversorgung ein dickes Ja zu untersetzen.

00:56:17: Das ist wichtig, weil es kann zukünftig zu Nutzungskonflikten kommen.

00:56:22: Und dann müssen wir wissen, wer hat denn hier das Prät?

00:56:25: Die Trinkwasserversorgung in Altenheim, Krankenhäusern bei der Zivilbevölkerung oder ist es irgendein Industriebetrieb oder so?

00:56:33: Ich will das gar nicht kleinstellen, aber sowas muss man vorher mal besprochen und auch geregelt haben, wie sie die Welt im Ernstfall aus.

00:56:40: Wie können wir in so weit Vorsorge treffen, dass selbst wenn es ernster wird und den Klimawandel werden wir leider schon nicht mehr fundamental aufhalten?

00:56:49: Wir können ihn noch einstoppen, aber wir werden uns anpassen müssen an den Klimawandel an vielen Stellen.

00:56:55: Und von daher wird es eben darauf ankommen, rechtzeitig Infrastruktursysteme zu bauen, zu adressieren, die die Frage der Versorgungssicherheit auch im Wassersektor groß schreibt.

00:57:06: Grunda, vielen Dank. Ich werde jetzt mal auf die Zähne kommen. Wir haben die wichtigsten Fragen angerissen jetzt gerade.

00:57:13: Ich glaube, das ist ein Gedanke zu eben noch. Ich glaube, der Vorrang, der ist leider juristisch sehr wichtig, weil wir wahrscheinlich nicht schnell genug sein werden an allen Stellen,

00:57:26: um komplette Mangelagen auszuschließen in jeder Situation. Wir sind ja schon ein paar Gebiete genannt worden, aber es ist ja auch ein wichtiges politisches Statement.

00:57:34: Es gibt ja auch Klarheit, dass man sich an den Tisch setzt und dass man versucht solche Vorgangssituationen zu vermeiden, was ist gerade angesprochen.

00:57:42: Wir wollen ja nicht, dass dieser Extremfall eintritt. Wir wollen ja mit solchen Projekten dafür werben und tagtäglich aufmerksam kürzschaffen dafür, dass Wasser durch aus keiner Selbstverständlichkeit ist,

00:57:54: in der Hoffnung, dass sowas niemals auftritt an Situationen.

00:57:58: Liebe Grunda, eine spannende Zeit, glaube ich, um dieses Amt anzutreten. Ich glaube, das wird sehr vielversprechend.

00:58:06: Ich glaube, die Branche hat dir auch sehr Aufmerksamkeit, sehr aufmerksam zugehört.

00:58:11: Jetzt gerade, wir wissen ja, dass wir viele Hörer aus der Branche haben.

00:58:15: Meine Abschlussfrage ist die folgende. Die muss nicht auf Wasserabwasser aufs fachliche Bezogen sein. Das kann sie aber durchaus.

00:58:22: Aber gerade du hast ja viel, viel andere Interessen und einen sehr breiten Blick gerade auf das politische.

00:58:29: Wenn du eine Frage hättest, die du in den nächsten zwölf Monaten gerne Glas klar beantwortet hättest, welche wäre das, liebe Grunda?

00:58:36: Hättest du mich das vor zwölf Monaten gefragt, hätte ich gesagt, wird Deutschland Fußball-Europameister.

00:58:43: Die Frage stellt sich nicht mehr.

00:58:45: Ich würde es gerne ein bisschen politischer machen, weil es mich umtreibt und natürlich auch umtreibt in der Wasserwirtschaft.

00:58:56: Nämlich die Frage, wie lässt sich denn unser Land, wie lassen sich die Menschen in unserem Land, meine Wenigkeit inklusive,

00:59:06: in dieser doch sehr unsicheren und sorgenbelasteten Zeit, wo viel mehr über das halb Lehrer als über das halb volle Glas gesprochen wird?

00:59:15: Wie lässt sich denn das Gemeinsame wieder nach oben kehren?

00:59:18: Wie lässt sich denn zeigen, dass wir immer noch in einem guten, einem reichen, einem gut organisierten Land leben,

00:59:24: welches die Kurve kriegen kann, wenn wir zusammenstehen? Wie geht das?

00:59:27: Wie kommen wir in unsere Laune wieder hoch? Ob gleich geopolitische Spannungen, Kriege im Nachbarland der Europäischen Union in der Ukraine?

00:59:38: Wie kriegen wir unsere Stimmung wieder hoch und wie schöpfen wir mehr Kraft für Gemeinsamkeit, um die Probleme zu lösen, als sie zu bejammern?

00:59:47: Und ich glaube, wir können das.

00:59:49: Und von daher ist es nie noch eine Frage, sondern eher ein Wunsch, Unterhagen.

00:59:54: Vielleicht ein Gürdel mal für eine Zeit ein bisschen enger schnallen und vor allem die Fragen Sicherheit,

00:59:59: wirtschaftliche Stärke und Nachhaltigkeit und unterletztere mit einer besonderen Betonung auch ein nachhaltiger Wasserkreislauf

01:00:07: gemeinschaftlich zusammenzubringen.

01:00:09: Sehr schön. Wir haben es jetzt, glaube ich, also auch der Jürger hat es verstanden.

01:00:13: Wir haben kurz nach dem Deutschland-Spanien-Viertelfinale aufgenommen und wir haben ja da auch einen positiven Wind mitgenommen.

01:00:20: Ein nicht gegebener, ganz klarer Handelfmeter darf uns nicht aus der Bahn werfen.

01:00:24: Auf gar keinen Fall.

01:00:25: Und wir müssen positiv bleiben. Das muss jetzt mal gesagt werden.

01:00:28: Liebe Gunder, ich danke für dieses tolle Gespräch und ich wünsche dir natürlich alles Gute für deinen Start oder deine Zeit jetzt beim BDEW, selbstverständlich.

01:00:40: Dankeschön, liebe Ant und dir mit einem bekannten Podcast auch.

01:00:43: Danke.

01:00:44: Das war GlasKla. Der Politik-Podcast der Gelsenwasser AG rund um Wasser, Energie, Klima und Digitalisierung.

01:00:52: Wir hoffen, es hat Ihnen gefallen.

01:00:54: Danke fürs Zuhören und bis zur nächsten Folge von GlasKla.

01:00:58: Klar!

Über diesen Podcast

Glasklar – das ist der neue Politik-Podcast der Gelsenwasser AG. Dr. Arnt Baer, Ansprechpartner Politik und Verbände bei Gelsenwasser, nimmt Sie mit auf eine spannende und erfrischende Reise in eine blau-grüne Welt. Die Wurzeln des Unternehmens aus Gelsenkirchen liegen in der Wasserwirtschaft. Aber auch bei erneuerbaren Energien, Klimaschutz und Digitalisierung entwickelt sich Gelsenwasser immer weiter. In diesem Podcast werden mit hochkarätigen Gästen aktuelle Themen und Problemstellungen der Energie- Umwelt- und Klimapolitik beleuchtet und diskutiert. Themen, die uns alle täglich beschäftigen. Konkret und glasklar!

Viel Spaß beim Zuhören.

von und mit Redaktion Glasklar

Abonnieren

Follow us